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Sorge um Auswirkungen auf die EntwicklungBanken verlassen Homberger Innenstadt

Homberg Ohm (ol). Mit dem geplanten Wegzug zweier Banken aus der Homberger Innenstadt hat die Ökologische Liste Homberg (Ohm) die Befürchtung, dass dies zu einem Rückschlag für die Innenstadtentwicklung führt. Die Gemeinschaft fordert mehr Transparenz und Maßnahmen, um den Verlust zu kompensieren.

Mit dem parallelen Wegzug zweier Banken aus der Homberger Innenstadt muss befürchtet werden, dass gleichzeitig zwei Sargnägel in die Innenstadtentwicklung geschlagen werden. Sind doch gerade Banken Anziehungspunkte, die Menschen auch in Zeiten des Online-Bankings noch in die Innenstädte ziehen, so heißt es in einer Pressemitteilung der Ökologischen Liste Homberg (Ohm).

„In den letzten Jahren von fast allen BürgermeisterInnen als wichtige Frequenzbringer ins politische Feld geführt, wundern wir uns, dass dieser Wegzug nun vorwiegend als Vorteil kommuniziert wird“, so die Vertreter der Ökologischen Liste Homberg (Ohm). Der Vorteil dürfte dabei im Wesentlichen bei den beiden Banken liegen, die durch diverse Synergieeffekte Vorteile haben dürften und dem derzeitigen Trend entsprechen, Filialen zu schließen, Personal abzubauen und Filialen auf wenige Standorte zu bündeln. Soweit aus Sicht der Banken verständlich, heißt es.Man wundere sich, dass im Zuge der Beratungen über das entsprechende Bauleitplanverfahren in der Ohmstraße nie davon die Rede war, dass auch die Sparkasse Oberhessen zu diesem Standort wechseln wolle. Diese Information hätte möglicherweise für manch einen Stadtverordneten eine andere Entscheidung herbeigeführt, so Barbara Schlemmer. „Wäre hier nicht besser mit offenen Karten gespielt worden?“ Gerade die Sparkassen seien es doch, die die Aufgabenerfüllung der Kommunen im wirtschaftlichen, regionalpolitischen, sozialen und kulturellen Bereich sowie beim Schutz des Klimas und der Anpassung an die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels verpflichtet seien. Dazu dürfte doch auch die Unterstützung einer lebendigen Innenstadt zählen. Zumal Homberg sich diesbezüglich im entsprechenden Förderprogramm ISEK befinde und der Gewerbeverein sich seit Jahren mit vielen Maßnahmen um eine stärkere Belebung der Innenstadt bemühe.

Das offene Erstaunen des Homberger Gewerbevereins über den unerwarteten Wegzug ließe darauf schließen, dass in der Stadt des betonten Miteinanders und des auf Flaggen demonstrierten Zusammenhalts in der Realität mehr Austausch und Transparenz erforderlich sei. Schon einmal habe die Stadt Homberg verabsäumt, durch die Begrenzung des Sortiments für den Drogeriemarkt in der Ohmstraße die entsprechenden Sortimente der Gewerbetreibenden in der Innenstadt zu schützen und damit selbst einen aktiven Sargnagel für Homberger Gewerbetreibende eingeschlagen, so Schlemmer.

Es bleibe jetzt also die Frage, wie der Wegzug der Banken kompensiert werden solle. Was solle mit den beiden Gebäuden geschehen? Angeblich gebe es dazu schon Pläne. Wir würden uns sehr freuen, wenn die Bürgermeisterin in  der kommenden Stadtverordnetenversammlung dazu schon konkretere Angaben machen könne, so Elke Müller. Denn weitere Leerstände können auch durch neues Stadtmobiliar nicht zu neuem Leben erweckt werden, heißt es weiter.

Viele Bewohner der Innenstadt konnten die beiden Banken bislang fußläufig erreichen. Den Gang zur Apotheke, zum Frisör, zum Arzt, zu Geschäften der Innenstadt damit verbinden. Das falle zukünftig weg. Die meisten Menschen werden ein Fahrzeug benutzen müssen, um den neuen Standort zu erreichen und einen zusätzlichen Weg zurück legen müssen, heißt es. Für eine Klimakommune sei dies nicht gerade nachhaltig. Und gerade für viele ältere Kund*innen sei dies kein wirklicher Vorteil. Die Verlagerung der Banken werde mutmaßlich ein verändertes Kaufverhalten nach sich ziehen. Es gelte jetzt, die endgültige Erosion der Homberger Innenstadt durch kluges Handeln noch zu verhindern, so die Ökologische Liste Homberg (Ohm) abschließend.

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