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Stolpersteine für Mitglieder der Familie Strupp und KatzensteinStolpersteinverlegung in Treysa erinnert an vertriebene und ermordete jüdische Bürger

SCHWALMSTADT (ol). Anlässlich der Novemberpogrome 1938 werden in Treysa weitere Stolpersteine verlegt, um an die vertriebenen und ermordeten jüdischen Bürger zu erinnern. Schülerinnen und Schüler des Schwalmgymnasiums Treysa präsentieren die individuellen Schicksale der Opfer und gestalten den musikalischen Rahmen. 

Die Novemberpogrome 1938 markierten den für alle sichtbaren Übergang von der Diskriminierung und Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung hin zu ihrer systematischen Verfolgung und Vernichtung. In Treysa kam es laut einer Pressemitteilung der Gedenkstätte und Museum Trutzhain bereits am 8. November zu ersten antijüdischen Ausschreitungen, die am Vormittag des 9. November von aufgehetzten Schülern der Stadtschule gewalttätig fortgesetzt wurden: Die Synagoge wurde geschändet, Geschäfte wurden geplündert und deren Inhaber gequält.

Erste Stolpersteine in Erinnerung an die vertriebenen, deportierten und ermordeten jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Städte Treysa und Ziegenhain wurden 2004 verlegt. Bereits damals seien Schülerinnen und Schüler des Schwalmgymnasium Treysa maßgeblich an der Stolpersteinverlegung beteiligt gewesen, wie auch in diesem Jahr.

In einer Gedenkstunde wird Katja Demnig weitere acht Stolpersteine in Treysa verlegen: für die in Auschwitz ermordete Familie Strupp, für die vertriebenen Mitglieder der Familie Katzenstein und für Bertha Katzenstein, deren Haus durch Brand zerstört wurde, heißt es.

Schülerinnen und Schüler des Schwalmgymnasium Treysa stellen die einzelnen Schicksale der vertriebenen und ermordeten Treysaer Jüdinnen und Juden vor und gestalten den musikalischen Rahmen. Die Verlegung der Stolpersteine beginnt um 9 Uhr in der Bahnhofstraße 36, in Schwalmstadt-Treysa.

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