„Mücke Hier Mücke“ – Aufbruch zum kulturellen ZentrumAufbruchsfest am Bahnhof Mücke am 9. September von 15 bis 21 Uhr
MÜCKE (ol). Die Gemeinde Mücke erhält 270.000 Euro Fördermittel, um den Bahnhof in ein kulturelles Zentrum zu verwandeln. Gemeinsam mit verschiedenen Akteuren aus Politik, Kultur und der lokalen Wirtschaft soll dieser Ort zu einem Begegnungs- und Veranstaltungsort für alle Altersgruppen werden. Ein Aufbruchsfest am 9. September markiert den Startschuss für die grundlegende Sanierung des Gebäudes.
„Mücke Hier Mücke“ – So klingt es, wenn in Mücke der Zug hält. Und nicht nur dann: Denn am Bahnhof Mücke entsteht laut einer Pressemitteilung unter dem gleichnamigen Slogan ein kultureller Begegnungsort, den sich die Bevölkerung wünscht und mit Hilfe verschiedener Fördermittel auch gestalten wird.
Aus Fördermitteln des Landes Hessen, die unter dem Motto „Zukunft Innenstadt“ vergeben werden, erhält Mücke 270 000 Euro, von denen 175.000 Euro zunächst eine Grundsanierung des Bahnhofsgebäudes ermöglichen. Davon sind 150.000 Euro Fördermittel, 25.000 Euro sind der Eigenanteil der Gemeinde. Das Projekt hat sich aus einem Zusammenspiel verschiedener Aktionen entwickelt, heißt es, nämlich „Alter Treffpunkt, neuer Anstrich“ in Ilsdorf und TraVogelsberg in Mücke, die im vergangenen Jahr stattfanden. Beide Projekte verstünden sich als Anstoß und zielten auf Nachhaltigkeit und Verstetigung. Zeitgleich hat sich die Gemeinde um die Förderung beworben, die nun für Aufbruchstimmung rund um den Bahnhof sorgt.
„Die Veranstaltungen im vergangenen Jahr und die Ideensammlung, die sich bald auf den Bahnhof fokussierte, waren ein demokratischer Prozess und bilden den Wunsch vieler Menschen in und um Mücke ab“, sagt Lilian Lamadieu. Sie war Projektkoordinatorin für TraVogelsberg in Mücke und arbeitet nun an den Folgeplänen gemeinsam mit vielen Ehrenamtlichen in der Initiative „Mücke Hier Mücke“ mit. „Bereits in dem baufälligen Zustand des Bahnhofs hat sich während der Veranstaltungen im letzten Jahr gezeigt, welches Potenzial das Gebäude hat, und dass die Akzeptanz in der Bevölkerung sehr hoch ist“, führt Lamadieu aus. Ganz unterschiedliche Akteure wirken mit: Von der Politik über die Kultur, von Vereinen bis hin zu interessierten Privatpersonen hätten viele Menschen jeden Alters ihr Interesse und ihre Mitwirkung bekundet. Die Errichtung eines kulturellen Zentrums und Begegnungsortes sei daher nur folgerichtig gewesen.
In der Initiative engagieren sich neben vielen Ehrenamtlichen auch die Gruppe „Mücke bleibt bunt“, das Kinder- und Jugendbüro, die Jugendhilfe Feldatal und die Ulrichsteiner NGO Über-Brücken. Auch viele Unterstützer aus der lokalen Wirtschaft sowie der Kunstturm Mücke und die Gemeindevertretung unter der Mitwirkung von Bürgermeister Andreas Sommer sind mit am Start. „Das sind sehr produktive Kooperationen, die wiederum viele Möglichkeiten erschließen“, freut sich das Kernteam der Initiative. Neben Lilian Lamadieu sind dies Ulrike Bühler, Michael Fliegl, Kerstin und Thomas Tröller, Christine und Peter Schäfer sowie Bodo Kälberer und Hans-Peter Bast.
Dem Aufbruch, der Sanierung des Gebäudes, wird auch ein Abbruch vorausgehen und dies mit einem Fest. Hier werden sowohl der Abbruch als auch der Aufbruch gefeiert, heißt es, und die Kulturinitiative lädt für den 9. September alle Menschen ein, die sich für eine Mitwirkung interessieren, die Sponsoren werden wollen oder die einfach so mal schauen wollen und Lust auf ein schönes Fest haben.
Für jede Menge Programm sei auf jeden Fall gesorgt: Den Start macht eine Open Jam Session, bei der sich Besucher mit Talent einbringen können. „Wir wollen damit auch bewirken, dass Menschen sich etwas zutrauen, ihre eigene Kraft entdecken und erleben, wie gut etwas in Gemeinschaft funktionieren kann, selbst wenn man es noch nie zusammen gemacht hat“, skizziert Lamadieu den Gedanken hinter genau diesem Angebot zum Fest. „Und natürlich wird es auch jede Menge Spaß machen.“ Freude machen werden auch die anderen Programmpunkte, heißt es weiter, die für viel Abwechslung stehen: Auf die Ohm-Drummers folgt Farhad Khaleghirad. Er ist in Mücke kein Unbekannter mehr und präsentiert iranische und kurdische Musik auf der Santur, einem hammergestrichenen Instrument aus dem Nahen Osten und Zentralasien. Auch YUP, der lokale Ausnahmesänger, Gitarrist und Songwriter, steht auf dem Programm vor den Wald Wesen, die auf experimentelle Weise Inhalt und Musik verbinden. Die Bänkelsänger des Knuts Hut Club sorgen dann wieder für ein wenig Lokalkolorit, das am Bahnhof Mücke auch nicht fehlen darf. Für die Kinder gibt es Angebote wie eine Hüpfburg, ein Trampolin, Kinderschminken, Zauberei vom Zauberclown Zupf sowie Workshops der Künstlerinnen Katja Niebuhr und Elke Schlörb. Für das leibliche Wohl sorgen u.a. die saftigen Burger (auch vegetarisch) von Martin Gröblachers Burger-Kosmos, einem jungen Mücker Start-Up Unternehmer.
„Wir wollen uns begegnen, sprechen, uns kennenlernen und gemeinsam ins Tun kommen“, sagt Lilian Lamadieu, „damit wir mit unseren Aktivitäten und Angeboten weitere Förderungen initiieren und rechtfertigen.“ Neben dem ersten großen Fest sind daher auch weitere Aktionen geplant, unter anderem ein Adventsmarkt und ein regelmäßig stattfindender Bauernmarkt. „Darüber hinaus wollen wir den Ort weiterbeleben, auch im Leerstand improvisieren und unseren Raum gemeinsam gestalten.“ Menschen mit kreativen Ideen und Lust, diese umzusetzen, seien daher willkommen. Außerhalb des Festes trifft sich die Initiative „Mücke Hier Mücke“ an jedem dritten Mittwoch im Monat – natürlich im Bahnhof. Mehr Infos findet man auf Facebook, Instagram, auf der Website www.muecke-hier-muecke.de und natürlich bei den Mitgliedern der Gruppe.
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