NABU: Fledermäuse verstehen und schützenFaszinierende Fledertiere bei der 27. Internationalen Fledermausnacht
WETZLAR (ol). Der NABU organisiert die 27. Internationale Fledermausnacht, um Vorurteile gegenüber Fledermäusen abzubauen und auf ihre schwierige Situation aufmerksam zu machen. Die Veranstaltungen bieten die Möglichkeit, die faszinierenden Flugkünste der Tiere zu beobachten, ihre Lebensweise kennenzulernen und praktische Tipps zum Fledermausschutz zu erhalten. Der NABU betont die Bedeutung einer insektenfreundlichen Umgebung und zeigt Möglichkeiten auf, wie jeder Einzelne helfen kann, den Lebensraum der Fledermäuse zu erhalten.
Vampire, Halloween und Horrorfilme: Bei Fledermäusen denken viele Menschen an Unheimliches. Dabei sind die Fledertiere laut einer Pressemitteilung des NABU Landesverbandes Hessen alles andere als gruselig. Zur 27. Internationalen Batnight am 26. und 27. August kann man die Tiere bundesweit bei vielen regionalen NABU-Veranstaltungen erleben und ihre faszinierenden Flugkünste in der Dämmerung beobachten. NABU-Gruppen informieren über die Lebensweise der faszinierenden Tiere, machen auf Nachtwanderungen ihre hochfrequenten Rufe mit sogenannten Bat-Detektoren hörbar, bieten Bastelaktionen für die ganze Familie an und zeigen, wie jeder die fliegenden Säugetiere aktiv schützen kann. Veranstaltungen in Hessen gibt es unter anderem in Maintal-Hochstadt, Dillenburg, Langgöns, Bad Nauheim, Linsengericht, Bruchköbel, Seligenstadt, Langen, Eltville, Hünfeld und im Hessenpark bei Neu-Anspach. Auch am ersten September-Wochenende laden NABU-Gruppen zur Batnight ein, so in Kassel und Schwalbach, heißt es.
Die europaweite Batnight soll hartnäckige Vorurteile gegenüber den „Kobolden der Nacht“ abbauen und auf deren schwierige Situation aufmerksam machen. „Unsere heimischen Fledermäuse beißen nicht und saugen kein Blut – sie fressen ausschließlich Insekten“, erklärt NABU-Fledermausexpertin Petra Gatz. „Probleme bereitet ihnen das Insektensterben, das sich negativ auf die Bestände auswirken könnte. Sie leiden außerdem stark unter Wohnungsnot.“ Durch die Sanierung alter Gebäude und das Abholzen von alten Bäumen fänden Fledermäuse immer weniger Unterschlupf, so Gatz. Von den 25 in Deutschland heimischen Arten sind drei akut vom Aussterben bedroht. Vier Arten gelten als stark gefährdet und weitere drei als gefährdet. Gatz: „Umso wichtiger ist es, mit Aktionen wie der Batnight über die Tiere aufzuklären und zu vermitteln, wie ihnen geholfen werden kann. Etwa, indem man seinen Garten fledermausfreundlich gestaltet.“
Der NABU gibt dazu mehrere Tipps:
Ein Fledermausbeet als Büffet: Mit einem Fledermausfreundlichen Garten könne man den Kobolden der Nacht helfen. Nachtblühende, nektarreiche Blütenpflanzen, zum Beispiel Leimkraut, Nachtkerze, Seifenkraut und Wegwarte, seien ein Feinschmeckerlokal für die Tiere. Durch ihren intensiven Duft locken die Pflanzen Nachfalter an, die Lieblingsspeise vieler Fledermausarten. Je artenreicher der Garten, desto mehr Insekten tummeln sich dort.
Ein Haus für die Fledermaus: Höhlen und Spalten in und an alten Bäumen, am Gebäude, in Kellern oder Kartoffelmieten werden gern als Quartier genutzt. Wo es das nicht gibt, kann Wohnraum geschaffen werden. Ein Fledermausbrett oder ein Flachkasten an der Giebelwand sowie Höhlenkästen werden von den Tieren gerne angenommen. Viele Kästen lassen sich auch in Bäumen anbringen. Geeignete Fledermauskästen gibt es im Fachhandel – oder man baut sie einfach selbst, heißt es.
Einen Gartenteich anlegen: Wasser zieht viele Insekten an – und bietet Fledermäusen so einen reich gedeckten Tisch.
Gärtnern ohne Gift: Herbizide und Kunstdünger haben in einem naturnahen Garten nichts verloren. Wer Fledermäusen helfen will, sollte auf giftfreies Gärtnern setzen.
Gärtnerinnen und Gärtner, die diese Tipps beherzigen, können besonders jetzt im Spätsommer die Flugkünste von Zwergfledermaus, Großem Abendsegler & Co. am Abendhimmel bewundern, heißt es abschließend.
Alle Termine auf einen Blick gibt es unter www.nabu.de/aktionenundprojekte/batnight/termine
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