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Erz11: „Die Bach - Bäche im Vogelsberg und ihre Bedeutung für den Erzbergbau“ - Ausstellung vom 9. Juli bis 27. AugustWasser als Lebens-, Wirtschafts- und Kunstelement

MÜCKE (ol). Am 9. Juli wird es im Kunstturm Mücke eine neue Ausstellung im Rahmen der Erz-Ausstellungen geben. Die „Erz11“ gibt Einblicke über die Bedeutung der Bäche im Vogelsberg und zeigt auch einen Film über die Ohm.

Ohne Wasser gibt es kein Leben – eine einfache, doch bedeutende Wahrheit, die in vielen Facetten auch den Vogelsberg betrifft, wie es einleitend in der Pressemitteilung des Kunstturms heißt. Man denke nur an den zum einen sinkenden Grundwasserspiegel auch in der einst wasserreichen Region oder die Problematik der Wasserlieferverträge mit dem Rhein-Main-Gebiet.

Ausgehend von der Idee, dass die Verfügbarkeit großer Wassermengen auch eine Bedingung für den Erzabbau war, hat das Erz-Team des Kunstturm Mücke dem Wasser im Vogelsberg nun eine eigene Ausstellung gewidmet. Getreu dem Vogelsberger Zungenschlag heißt sie „Die Bach – Bäche im Vogelsberg und ihre Bedeutung für den Erzbergbau.“ „Der einstige Verladeturm an der früheren Erzwäschestation in Mücke ist auch aufgrund seiner früheren Funktion wie gemacht für einen Blick auf dieses Thema“, sagt Dirk Finthammer, Sprecher des Erz-Teams.

Er weist darauf hin, dass Bächen in der Vergangenheit eine viel größere Bedeutung hatten als heute: „Sie trieben zahlreiche Mühlen an und versorgten Teiche für die Fischwirtschaft. Und natürlich wurde ihr Wasser für die Erzwaschanlagen benötigt, was sie von Interesse für den Kunstturm macht.“

Vielfältige Bedeutung der Wasserläufe und des Wassers

Inhaltlich wird die Ausstellung auf die vielfältige Bedeutung der Wasserläufe und des Wassers eingehen: „Wasser hat eine allgemeine, eine physikalische, eine chemische, eine ökologische und eine wirtschaftliche Bedeutung“; führt Finthammer aus. „Von den Wasserblasen, die sich im Basalt gebildet haben, leben wir und Frankfurt“, fasst der Experte eine Facette des Ganzen zusammen.

So werden im Rahmen der Ausstellung Mühlen rund um Mücke vorgestellt, Infotafeln werden über das Grundwasser und seine Stockwerke informieren und es werden zahlreiche Bilder zu den verschiedenen Bachläufen zu sehen sein. Dirk Finthammer: „Wir möchten aber nicht nur wirtschaftliche und ökologische Aspekte beleuchten, sondern auch einen Einblick in die Ästhetik der Wasserwege bieten.“

Rekonstruktion der Waschanlage und Schlammteiche Antonie von 1880. Reproduktion nach Dieffenbach

Im Kunstturm selbst wird ein Bachmodell mit fließendem Wasser den Lauf des Baches abbilden; Bildträger an den Wänden unterstreichen die Verbindung von Kunst und sachlichem Inhalt. Bach- und Naturgeräusche werden diese Installation begleiten. Darüber hinaus ist ein Filmabend geplant: Am 10. Juli zeigt das Team im DGH in Ilsdorf, um 19 Uhr den Film „Die Ohm“, den der Karl-Heinz Krantz aus Weimar (Lahn) gedreht hat.

Die Ohm sei einer der prägenden Bäche in Mücke. Sie durchfließt auf ihrem sechzig Kilometer langen Weg von der Quelle in Ulrichstein bis zu ihrer Mündung in die Lahn, acht Gemeindegebiete und ist eingebettet in eine reizvolle und abwechslungsreiche Landschaft. Ihre Wassermenge sei beachtlich. Deutlich sichtbar werde ihre Kraft am Rückhaltebecken bei Kirchhain. Diese und viele andere Eindrücke hat Krantz festgehalten.

„Wir freuen uns sehr, dass wir diesen Film in die Erz 11 integrieren können“, so Finthammer, der das Anliegen seines Teams zusammenfasst: „Wir möchten mit dieser Ausstellung zum einen auf die historische Bedeutung von Wasser für unsere Region und speziell die industrielle und wirtschaftliche Entwicklung eingehen, zum anderen aber auch das Bewusstsein für dieses knappe Gut schaffen, für die ökologische und natürliche Notwendigkeit dieses Stoffes, von dem wir alle abhängen.“

Die Ausstellung wird eröffnet am 9. Juli um 14 Uhr und ist bis zum 27. August jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Öffnungszeiten kann man nach telefonischer Absprache (0157 7211 4243) vereinbaren. Diese Ausstellung wird unterstützt von Dachdeckermeister Nees, EDEKA Sohl und REWE Brückner. Der Eintritt zur Ausstellung und zum Film ist frei.

Mehr Infos zum Kunstturm, der Ausstellung und den Terminen rundherum findet man auf der Website des Vereins www.kunstturmmuecke.de.

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