Trauercafé und Letzte-Hilfe-KurseHospizdienst im Vogelsberg mit erweitertem Angebot
VOGELSBERG (ol). Der Hospizdienst im Vogelsberg bietet ab April ein regelmäßiges Trauercafé an. Geschulte Trauerbegleiter unterstützen beim trauern, hören zu und begleiten auch bei zu erwartender Verlusterfahrung. Außerdem wird es einen Letzte-Hilfe-Kurse geben.
Am 1. April lädt der Hospizdienst im Vogelsberg zum ersten Mal ins Trauercafé ein. Die geschulten Trauerbegleiterinnen unterstützen die Menschen bei der Bewältigung ihrer erlittenen oder zu erwartenden Verlusterfahrungen. Sie sind da, hören zu und begleiten den Nachmittag jeden 1. Samstag im Monat zwischen 14 und 16 Uhr in Lauterbach im Landsknechtsweg 11. Die Teilnahme ist kostenlos.
„Trauer ist ein Weg der Heilung und Trauer die Kraft der Wandlung. Trauer ist die Kraft der Überwindung. Trauer ist eine leidvolle Erfahrung und Quelle von tiefem Schmerz. Wenn wir zu ihren tiefsten Wurzeln finden, werden wir eine Quelle entdecken, die kreative Lebensenergie freisetzt“, erklärt Astrid Schmier, die verantwortliche ehrenamtliche Trauerbegleiterin im Hospizdienst.
„Trauer braucht Gemeinschaft, ein ‚du‘ zum Reden und zum Mitteilen. Es ist für jeden Trauernden wichtig, in der Trauer die Solidarität zu erfahren, die versteht und Kraft gibt“, ergänzt Sabine Baumgartner, Trauerbegleiterin.
Trauernde benötigen auch einen besonderen Schutzraum. Eine Gruppe, in der man sich geborgen und gehalten fühle, ein soziales Netz von Menschen, die die Trauer ernst nehmen und annehmen, nicht verurteilen, sondern mitfühlend da sind. „Wir schweigen gemeinsam, wir sind da, wir hören zu“, weiß Erna Schmelzer. Die Aufgabe bestehe nicht darin, die Bewältigung und die Beendigung der Trauer zu fördern, sondern Trauernde erhalten ein Forum, sich zu äußern, es werde Unterstützung angeboten, Besucher werden ermutigt (mit anderen) zu trauern.
Am Ende wissen, wie es geht
Das Lebensende und Sterben von Angehörigen, Freunde und Nachbarn macht oft hilflos, denn uraltes Wissen zum Sterbegeleit ist in unserer Gesellschaft seit vielen Jahren schleichend verloren gegangen. Um dieses Wissen zurückzugewinnen, bietet der Hospizdienst im Vogelsberg einen Kurzkurs zur „Letzten Hilfe“ an. In diesen Letzte Hilfe Kursen lernen interessierte Bürgerinnen und Bürger, was sie für die ihnen Nahestehenden am Ende des Lebens tun können.
Sterbebegleitung ist keine Wissenschaft, sondern ist auch in der Familie und der Nachbarschaft möglich. Der Hospizdienst möchte Grundwissen an die Hand geben und ermutigen, sich Sterbenden zuzuwenden. Denn Zuwendung ist das, was alle am Ende des Lebens am meisten brauchen.
Der Abschied vom Leben ist der schwerste, den die Lebensreise für einen Menschen bereithält. Deshalb braucht es, wie auf allen schweren Wegen, jemanden der dem Sterbenden die Hand reicht. Diese Hand zu reichen erfordert nur ein bisschen Mut und Wissen. In den Letzte Hilfe Kursen wird beides vermittelt.
Erfahrene Hospiz- und Palliativmitarbeiter bieten Letzte Hilfe Kurse an. Die Kurse können kompakt an einem Nachmittag oder Abend (zirka vier Stunden) absolviert werden. Die Teilnehmer lernen Letzte Hilfe, also die Begleitung Schwerkranker und Sterbender am Lebensende. Die Letzte Hilfe Kurse können auf Anfrage beim Hospizdienst im Vogelsberg auch für Organisationen, Einrichtungen und Vereine durchgeführt werden.
Die erste Veranstaltung für die Öffentlichkeit findet am 31. März 2023 um 17.30 Uhr im Landsknechtsweg 11, 36341 Lauterbach statt. Um vorherige Anmeldung unter hospizdienst.vogelsberg@gmail.com oder telefonisch unter 0177 2582819 wird gebeten. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Die Teilnahme ist kostenlos.
Es wäre sehr schön, wenn auch in Alsfeld ein Kurs stattfinden würde.