Top-Resonanz zum 39. Heringsessen nach Corona-PauseIHK-Präsident Rainer Schwarz zu Gast der Alsfelder CDU
ALSFELD (ol). Nach zwei Jahren Corona-Pause veranstaltete die CDU Alsfeld wieder ihr traditionelles Heringsessen am Aschermittwoch. Als Gast in diesem Jahr konnte der Alsfelder Stadtverband mit Rainer Schwarz, dem Präsident des IHK Bezirks Gießen-Friedberg, einen prominenten Redner werben.
Über 70 Personen folgten der Einladung des Stadtverbandsvorsitzenden Alexander Heinz in den neuen Veranstaltungsort „Zur Schmiede“ in Eudorf. Zuletzt habe man 2020 vor der Corona-Pandemie dieses Veranstaltungsformat abgehalten und er freue sich nunmehr, mit dem Gastredner jemanden zu haben, der auf drei hochaktuellen Themenfeldern – Kommunalpolitik, Energiepolitik und Wirtschaftspolitik – referieren könne. So aus der Pressemitteilung. Zuvor jedoch informierte der Alsfelder Bürgermeister Stephan Paule die Gäste mit einem Rückblick sowie einem umfassenden Ausblick über die aktuellen städtischen Infrastrukturprojekte.
Seinen nachfolgenden Vortrag leitete Rainer Schwarz mit einem Reisebericht als IHK-Präsident zu Beginn des Jahres 2022 in Lemberg (Lwiw) ein. Die Bevölkerung vor Ort wusste bereits, dass ein russischer Überfall erfolgt, die westliche habe die Warnzeichen hierzu jedoch ignoriert.
Der Krieg habe ihm gezeigt, dass man aus der Geschichte viel mehr lernen müsse. Bereits 1974 erlebte man in Deutschland als Folge der Kubakrise eine erste Energiekrise. Obwohl man bereits damals sagte, dass man nie wieder abhängig werden sollte von russischem Gas, habe man in Anbetracht der Energiekrise nichts daraus gelernt.
IHK-Präsident Rainer Schwarz (stehend) spricht zu den Gästen des Heringsessens. Aus der heimischen Politik hören zu: Kreistagsvorsitzender Hans Heuser, Erster Kreisbeigeordneter Jens Mischak, Landtagsabgeordneter Michael Ruhl, Stadtverbandsvorsitzender Alexander Heinz und Bürgermeister Stephan Paule (von links). Alle Fotos: Alexander Reinsch
Als ehemaliger OVAG-Vorsitzender konnte Schwarz daneben auch aktuelle Probleme in der deutschen Energieversorgung beleuchten. Neben einer Erläuterung über das Zustandekommen des Strompreises machte er deutlich, dass es derzeit schwierig sei, eine Grundlast abzufedern, da bei „Dunkelflauten“ keine gesicherte Leistung mehr vorhanden sei. Die derzeitigen Pläne zur Energieversorgung mit den Ausbauzielen hin zu erneuerbaren Energien seien auf Kante genäht und bereits jetzt an der Grenze.
Verlängerung der Atomkraftwerke gefordert
„Wenn in Bayern das Atomkraftwerk abgeschaltet wird, möchte ich sehen, welches Gaskraftwerk das schultert“, fasste er die aktuelle Situation zusammen und plädierte in dieser schwierigen Zeit für eine Verlängerung der Laufzeit von Atomkraftwerken. Die Lösung des Problems könne seiner Meinung nach nur über mehr Diversität, Speicherkapazität und Technologieoffenheit erreicht werden.
Zum Ende seiner Rede berichtete Rainer Schwarz noch über die aktuellen Probleme in den Gewerbebetrieben. Gerade das Lieferkettengesetz stelle kleine Unternehmen vor große Herausforderungen. Zwar liege die Nachweispflicht mit entsprechenden Haftungsrisiken bei Unternehmen über 2.000, beziehungsweise 1.000 Arbeitnehmern, diese Nachweispflichten würden jedoch vermehrt an die kleineren, mittelständischen Zulieferunternehmen weitergereicht.
Eine zusätzliche Frage sei daneben die Lösung des Fachkräftemangels. Der IHK-Präsident sei überzeugt, dass die Lösung des Problems in der dualen Ausbildung liege. Diese müsse deutlich attraktiver werden und zu akademischen Studiengängen eine Gleichwertigkeit erhalten, sodass die erste Wahl zukünftig nicht immer das Studium ist.
Eindrücke vom 39. Heringsessen der CDU-Alsfeld
Nach Abschluss seiner Rede durften die Gäste den Heringssalat mit Kartoffeln genießen, bevor der Abend mit zahlreichen Gesprächen in geselliger Runde ausklang, richteten der CDU-Kreisvorsitzende und Erste Kreisbeigeordnete Jens Mischak und Landtagsabgeordneter Michael Ruhl einige Grußworte an die Gäste.
Neben aktuellen Berichten aus der Kreis- und Landespolitik richteten sie ihren Blick auf den anstehenden hessischen Wahltag am 8. Oktober 2023. Hier werden die Vogelsberger aufgerufen sein, neben einem neuen Landtag auch den Vogelsberger Landrat sowie Bürgermeister neu zu wählen. Jens Mischak wird als CDU-Landratskandidat und Michael Ruhl als CDU-Direktkandidat für den Landtag zur Wahl stehen.
Schreibe einen Kommentar
Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.
Einloggen Anonym kommentieren