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Marke, Management und Geschäftstätigkeiten bleiben erhaltenPfeifer übernimmt den finnischen Holzverarbeiter Pölkky

VOGELSBERGKREIS (ol). Die österreichische Pfeifer Holding GmbH hat eine Vereinbarung unterzeichnet, um sämtliche Anteile am finnischen Holzverarbeitungsunternehmen Pölkky Oy zu kaufen. Die Transaktion stärke Pfeifers Position als eines der führenden Unternehmen der europäischen Holzindustrie und rüstet den Produzenten für den globalen Wettbewerb. Marke, Management und Geschäftstätigkeiten von Pölkky sollen dabei erhalten bleiben.

In einer Pressemitteilung der Agentur Polak heißt es, dass Pölkky seit der Gründung 1968 im Besitz der Virranniemi-Familie steht. Als größtes privates Holzverarbeitungsunternehmen Nordfinnlands beschäftigt Pölkky 420 Mitarbeiter und erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von 200 Millionen Euro. Nach Integration in die Pfeifer Gruppe beabsichtige es, sein für den Zeitraum 2022 bis 2024 geplantes Investitionsprogramm fortzusetzen.

Michael Pfeifer, CEO der Pfeifer Holding GmbH, sagt das man sich sehr über die Chancen, die sich aus dieser Übernahme ergeben würden freue. Pölkky sei ein gut geführtes Familienunternehmen mit kompetentem Management und Mitarbeiterstamm, einzigartiger Lage im waldreichen Norden Finnlands und wertvoller Marktposition. Deshalb passe Pölkky ideal in die eigene Strategie, die synergetisches Wachstum vorsehe. Der dreiköpfigen Geschäftsführung der Pfeifer Holding gehören neben CEO Michael Pfeifer auch CTO Clemens Pfeifer und CFO Ewald Franzoi an.

Sorgfältige Analyse mit Pölkky als bester Option

Die Geschäftsführer der Holding haben in einem fundierten Analyseprozess sämtliche Akquisitionsmöglichkeiten der letzten Jahre genau geprüft. Mit Pölkky fiele die Wahl nunmehr auf die beste Option. Das Führungstrio kündigte anlässlich der Vertragsunterzeichnung an, Pölkkys ehrgeizige Investitionsprojekte und Geschäftstätigkeiten mit vollem Engagement weiterzuentwickeln und in diesem Zuge die Rolle der Pfeifer Group als starker Partnerin am globalen Schnittholzmarkt auszubauen.

Seit 1986 verarbeitet Pölkky hochwertiges Rundholz zu verschiedenen Produkten. Die Lage im waldreichen Norden Finnlands garantiert unmittelbare Nähe zum Rohstoff. Auf dem Bild: der Standort von Pölkky in Kuusamo, Finnland. Foto: Pölkky Oy

Auch Petteri Virranniemi, CEO von Pölkky Oy, betont die Vorteile des Deals: Für ihn und seine Familie bedeute dieser Schritt die Stärkung der Entwicklungspotenziale, wodurch Pölkky weiterhin profitabel wachsen könne. Er sei zuversichtlich, dass man dadurch neue Synergien und zusätzliches Marktpotenzial schaffe.

Neue Perspektiven für Pfeifer

Mit der Übernahme steigt der Beschäftigtenstand der Pfeifer Group auf rund 2.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in vier Ländern. Der prognostizierte Umsatz steige 2023 auf 1,4 Milliarden Euro. Mit der Transaktion betreibt das bislang in Mitteleuropa angesiedelte Unternehmen eine strategisch schlüssige Entwicklung in Richtung Skandinavien. Neben dem Eintritt in einen attraktiven Markt erschließen sich damit auch neue Bezugsquellen hinsichtlich des qualitativ hochwertigen Holzes aus dem hohen Norden. Diese sichern die Versorgungssicherheit und Lieferfähigkeit der Gruppe nachhaltig ab.

Die Marke Pölkky bleibe nach Integration in die Pfeifer Gruppe erhalten. Das bisherige Management wird das Unternehmen unter CEO Petteri Virranniemi weiterführen, der Aufsichtsrat wird neu organisiert. Auf Mitarbeiterstand, Kunden und Kooperationsverträge von Pölkky habe die Übernahme keine Auswirkungen. Die tatsächliche Übernahme werde nach der Fusionskontrolle circa im Januar 2023 vollzogen.

Über die Pfeifer Group

Die österreichische Pfeifer Holding GmbH wurde 1948 gegründet und wird in dritter Generation von der Familie Pfeifer geführt. Vor der Übernahme von Pölkky gehörten rund 2.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an acht Standorten in Österreich, Deutschland und Tschechien zur Pfeifer Group. Der Firmensitz befindet sich in Imst (Tirol/Österreich).

In den vollintegrierten Sägewerken der Gruppe werden jährlich rund 4 Millionen Festmeter Holz eingeschnitten und vollständig entlang der gesamten Wertschöpfungskette verarbeitet. Pfeifer fokussiert dabei auf die klar definierten Bereiche Holzbau (Brettsperrholz, Brettschichtholz, verleimte Massivholzplatten), Schalung (Betonschalungsplatten, Schalungsträger), Palettenklötze und Verpackungsholz sowie Energie (Pellets, Briketts, Ökostrom und Wärme).

Die Pfeifer Group umfasst nunmehr Standorte in Österreich, Deutschland, Tschechien und Finnland. Die Firmenzentrale befindet sich in Imst (Tirol/Österreich). Foto: Pfeifer Holding GmbH

Pfeifer exportiert in 90 Länder weltweit, wobei rund 90 Prozent des Umsatzes in den europäischen Kernmärkten erwirtschaftet werden. Dort ist Pfeifer Marktführer im Bereich Schalungsplatten und Palettenklötzen und zählt zu den größten Produzenten von Schnittholz, Pellets, Schalungsträgern und Brettschichtholz, heißt es weiter.

Über Pölkky

Pölkky ist Nordfinnlands größtes holzverarbeitendes Unternehmen im Familienbesitz. Hohe Produktionsstandards, verlässliche Lieferbeziehungen, Logistik-Know-how und verantwortungsbewusstes Personal zeichnen die Firma aus, deren Slogan lautet: „Roots for Quality Living“. Die Sägewerke und Weiterverarbeitungsanlagen stehen in Kuusamo (Firmensitz), Taivalkoski, Kajaani, Kitka and Oulu. Die Einschnittmenge beläuft sich auf 1,4 Millionen Festmeter; außerdem umfasst das Produktportfolio Schnittholz, gehobeltes Holz, druckimprägniertes Holz, Brettschichtholz sowie Hackschnitzel und Sägemehl. Mit einer Exportrate von über 70 Prozent und Lieferzielen in 35 Ländern ist Pölkky ein bedeutender Player am globalen Sägemarkt.

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