Gesellschaft0

Presse-AG der Albert-Schweitzer-Schule Alsfeld besuchte das Wortreich in Bad HersfeldDie Welt der Kommunikation entdecken

ALSFELD (ol). Die Presse-AG der Albert-Schweitzer-Schule war zu Besuch im Wortreich in Bad Hersfeld. Was sie dort alles erlebt hat? Das haben Jörn Sündermann und Nina Belokonskij festgehalten. Der Text der Beiden im Wortlaut.

Es war die „Geheime-Ecken-Challenge“, zu der die Presse-AG der Albert-Schweitzer-Schule im vergangenen Schuljahr eingeladen hatte: Wöchentlich wurde ein Bild aus dem Schulgebäude und von dem Schulhof als Detail oder aus einer ungewöhnlichen Perspektive veröffentlicht und alle Schülerinnen und Schüler waren dazu eingeladen, zu raten, wo oder was es sein könnte. Der Gewinn für die meisten richtigen Antworten war eine Fahrt in das Kommunikationsmuseum „Wortreich“. Nun fand der Ausflug statt, und auch die neuen und alten Mitglieder der Presse-AG waren dabei.

Nach einer kurzen Einführung hatte die Gruppe zunächst Zeit, auf eigene Faust die Ausstellung im Wortreich zu entdecken. Doch diese ist keine normale Ausstellung, wie man sie beispielsweise aus dem Museum kennt. Auf über 1200 Quadratmetern findet man Stationen, an denen man die verschiedensten Dinge ausprobieren kann, wodurch es eine interaktive Ausstellung ist. Gleich zu Beginn der Ausstellung findet man Schubläden, auf denen Abkürzungen zu lesen sind, die jedem schon einmal aufgefallen sind. Öffnet man diese Schubladen, erfährt man das richtige Wort für die jeweilige Abkürzung.

Elf Kapitel gab es zu entdecken

Insgesamt ist das Wortreich in elf Kapitel – also wie ein Buch – unterteilt, wobei jedes Kapitel ein anderes Themenfeld beschreibt. Beispielsweise lernt man in Kapitel eins mehr über die Sprache Deutsch und in Kapitel sieben über die Sprachen der Welt: Auf dem Boden klebten die Flaggen von vielen Ländern. Nun hörte man eine Stimme einen Satz sagen. Danach musste man sich auf die Flagge des Landes stellen, dessen Sprache man vermutete, und hörte die Übersetzung.

Alle Kapitel haben eine Gemeinsamkeit: Sie befassen sich mit der Kommunikation. Egal ob über unsere Sprache, über unseren Körper oder über digitale Geräte. Desweitern beschäftigt man sich im Wortreich nicht nur mit der Sprache, sondern auch mit den Gefühlen. Aus diesem Grund konnte man in Gefühlkabinen verschiedene Gefühle erfahren. Es gab eine dunkle Kabine mit Spinnen, eine Kabine mit einem Boxsack und eine mit Partyhütchen, die einen Geburtstag darstellen sollten.

Zudem konnte man zu diesem Zeitpunkt eine Sonderausstellung zu dem Thema Respekt sehen. In dem gesamten Wortreich waren die preisgekrönten Bilder des Wettbewerbs „Jugend malt 2022“ ausgestellt, an dem auch Schülerinnen und Schüler der Albert-Schweitzer-Schule teilgenommen haben.

5 Nur die Spitze des Eisbergs sieht und hört man in der Kommunikation, hinter der sich viel mehr verbirgt, wie Michaela Spillner erläuterte. Fotos Schlitt

Im Anschluss an die eigene Erkundung der Ausstellung nahm die Gruppe an einer Führung mit Michaela Spillner teil: Hier ging es um respektvolle und wertschätzende Kommunikation. Zuerst verdeutlichte sie die Bedeutung von Respekt mit der Regel: „Was du nicht willst, das man dir tu‘, das füg‘ auch keinem andern zu“. Anschließend durchlief man die Ausstellung noch einmal mit der Mitarbeiterin des Wortreichs.

Sie erklärte den Besuchern den Sinn hinter manchen Stationen genauer, beispielsweise das Vier-Seiten Sprachmodell von Friedemann Schulz von Thun. Doch nicht nur anhand dieses Sprachmodells erklärte sie die Kommunikation, sondern auch anhand des Sprachmodell der Giraffensprache und der Wolfsprache. Ebenso erfuhr man bei einer Station, die wie „Stille Post“ funktionierte, dass das Zuhören die Voraussetzung für eine gute Kommunikation ist.

6 Wie wichtig gute Zuhören für gute Kommunikation ist, lernten die Schülerinnen und Schüler an dieser Station.

Nach diesem spannenden Ausflug in die Welt der Kommunikation hat man viele neue Dinge über die deutsche sowie andere Sprachen auf der Welt erfahren. Und das nicht in Form einer traditionellen Ausstellung, sondern in Form einer interaktiven, die von Anfang an zu Mitmachen anregte.

Über das Wortreich

Die Wissens-und Erlebniswelt Wortreich in Bad Hersfeld beim Schildepark ist ein Erlebnis für ganz Kleine bis hin zu ganz Großen. Das einzige in dieser Art existierende Museum in Deutschland bietet mit zahlreichen Mitmachexponaten eine Möglichkeit kreativ, spannend, und nachhaltig über Kommunikation und Sprache zu lernen. Das heutige Gelände des Wortreichs in Bad Hersfeld war ursprünglich ein Industriegebiet.

Die Anfänge gehen zurück bis 1874, als Benno Schilde die Maschinenfabrik und Apparatebauanstalt gründete. Viele der stadtbildprägenden Hallen Bad Hersfelds entstanden zwischen 1908 und 1913. Fast hundert Jahre, einige Umfirmierungen und wirtschaftliche Veränderungen später suchte die Stadt Bad Hersfeld nach einer neuen Nutzung für das Gelände – die Ideen für das Wortreich werden geboren. 2011 wird die Wissens- und Erlebniswelt Wortreich in Bad Hersfeld eröffnet.

Auf der heute über 1200 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche gibt es elf Kapitel, die zusammen „eines der größten begehbaren Bücher der Welt“ bilden. In ihnen gibt es rund 90 Mitmachexponate, die zum Beispiel den Abbau von Sprachbarrieren, Verständnis für andere oder auch das Verstehen der Körpersprache thematisieren.

Das Wortreich bietet diverse Workshops zum Thema Sprache und Theater an, auch Kindergeburtstage oder Seniorennachmittage können in dem komplett barrierefreien Gebäude gestaltet werden. Darüber hinaus bietet das Wortreich Veranstaltungsräume für Firmen und andere Interessenten an.

Das Wortreich ist also ein interessanter Ort, bei dem es sich lohnt, vorbeizuschauen. Es eignet sich sehr gut für einen Ausflug – nicht nur wegen des Wortreichs allein, sondern auch wegen der naheliegenden Altstadt.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren