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Weltklassik in MelchiorsgrundDrachentöter und Walküren

SCHWALMTAL (ol). Der aus der Geburtsstadt von Sergej Rachmaninow stammende Ausnahmepianist Konstantin Zvyagin scheint eine Vorliebe für Programme mit ungewöhnlichen Missionen zu haben. Kürzlich gastierte er zum zweiten Mal im Melchiorsgrund.

Während er beim letzten Mal mit Leichtigkeit, anhand typischer Werke aus den jeweiligen Epochen, die Erfindung und die technische Weiterentwicklung des Klaviers vermittelte, von Barock bis zur Moderne, behauptete er diesmal kühn, das Richard Wagner der wahre „Herr der Ringe“ sei, heißt es in der Pressemitteilung von Melchiorsgrund.

Um das Werk Richard Wagners in unserer Zeit so unverkrampft konnotieren zu können, ist es wohl gut, seine Wurzeln in Osteuropa zu haben, heißt es weiter. Nur so könne man sich erklären, dass ein junger Pianist es sich zur Aufgabe macht, entscheidende Passagen und Arien aus dem über 16-stündigen „Ring des Nibelungen“, für Klavier zu transkribieren und zu einem zweistündigen Abendprogramm zu verdichten.

Schon bei seinem vorigen Konzert konnte Konstantin Zvyagin demonstrieren, dass er die Qualitäten seines Instruments bei symphonischen Werken virtuos herausstellen konnte. Diese Qualität war bei dem jetzigen Programm von Beginn an gefragt und Konstantin Zvyagin meisterte diese Herausforderung laut Pressemitteilung bravourös.

Eine ausführliche Einführung mit musikhistorischer Rahmung machte es möglich, dass beide Programmteile im Wesentlichen ununterbrochen ineinanderflossen. Die einzige Pause, die gegen Ende nötig wurde, war die Ankündigung der beiden Zugaben. Zwei Werke von Franz Liszt, die dieser, Richard Wagner gewidmet hatte: „Venezia“ und „Am Grabe Richard Wagners“.

Foto: Melchiorsgrund

Wieder einmal wurde der betagte, aber durch Generalüberholung noch rüstige Blüthner Flügel, spieltechnisch an seine Grenzen gebracht und wird noch eine Weile vom „Herrn des Rings“ träumen, aber auch die Zuhörer lösten erst nach einem gewissen Moment der Ergriffenheit die Spannung durch dann aber lang anhaltenden Applaus auf.

Die nächste Gelegenheit, ein besonderes „Weltklassik“ Konzert zu erleben, gibt es am Sonntag, den 11. Dezember 2022 um 17 Uhr im Theatersaal Melchiorsgrund. Andrey Denisenko möchte den 250+ zweiten Geburtstag von Ludwig van Beethoven feiern, weil er der Meinung ist: „Seinen Geburtstag mögen wir immer feiern!“.  Reservierungen sind über E-Mail: info@weltklassik.de, oder die Webseite oder über Telefon: +49 151 125 855 27 möglich.

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