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„O´zapft iss“Jubiläumsausklang im Angenröder Dorfgemeinschaftshaus

ALSFELD (ol). Mit einem fröhlichen Beisammensein der Angenröder Bevölkerung – der Jugend, der Familien mit ihren Kleinen und auch vieler Senioren des Ortes – ging nun im Dorfgemeinschaftshaus der bunte Reigen von Veranstaltungen aus Anlass von 750 Jahren Angenröder Geschichte über die Ziellinie. Auch die Jubiläumsveranstaltungen sind nun Geschichte.

Begonnen hatte die außergewöhnlich heitere und mit den blauweißen Girlanden und Postern des Freistaates Bayern am Morgen mit dem Erntedankgottesdienst. Dazu war ,wie auch den ganzen Tag über der Veranstaltungssaal in maximaler Größe durch Miteinbeziehen des kleineren Versammlungsraums und großzügige Platzierung von Tischen und Stühlen von den Organisatoren, dem Festausschuss des Jubiläums mit Ortsbeirat und Vereinsgemeinschaft sehr ansprechend dekoriert worden.

Zahlreiche und zumeist Gläubige im fortgeschrittenen Lebensalter aller vier Kirchspielgemeinden – Billertshausen, Angenrod, Heimertshausen und Zell – waren der Einladung gefolgt. So teilt es der Angenröder Dorf-Historiker Ingfried Stahl mit.

Der sakrale gut einstündige Vormittagsteil, also der Gottesdienst mit den bekannten liturgischen Parts der evangelischen Kirche, Innehalten bei Gebeten und einer sehr persönlichen Andacht von der neuen jungen Pfarrerin Tamara Kaulich war sehr würdevoll und dennoch sympathisch-locker gestaltet. Begleitet wurde der Gottesdienst einmal mehr von den Bläserklängen des Posaunenchors Angenrod unter dem Dirigat von Harald Schneider.

Alle Fotos: Ingfried Stahl

Ein besonderes Momentum generierte die Pfarrerin, die sich auch über diesen „so schön geschmückten Altar“ erfreut zeigte, als sie vor ihren religiösen Ausführungen eine Plastik-Wasserflasche in die Höhe hob. Sie habe diese aus Wiesbaden von ihrer dortigen Fortbildung mitgebracht.

Im Folgenden thematisierte Tamara Kaulich unter anderem auch die großen derzeitigen Probleme weltweit, neben dem schrecklichen Krieg in der Ukraine auch die Hungersnöte und die Dürreperioden auf unserem Heimatplaneten Erde. Wasser sei schlechthin das „Grundelement unseres Lebens“ und spiele auch in der Bibel eine  ganz besondere Rolle.

Man habe hierzulande jetzt durch die lange Dürre ganz gravierende Folgen in der Natur erlebt: vertrocknete Flüsse, gestorbene Fische und verdorrte Felder, gerade auch  hier im Vogelsberg.

Das erinnere sie so ein bisschen an die Wüste: „Das ist eigentlich etwas, was niemand  braucht.“ Die  Pfarrerin spannte dann einen weiten Bogen zu den langen Wanderungen des Volkes Israel durch die Wüste Sinai und die Begegnungen von Mose mit Gott, der es mit seinem „auserwählten Volk“, das oft gemurrt – „gemotzt“ – habe wegen des Hungers und des Durstes, doch letztlich gut gemeint habe. Kaulich ermutigte hier auch zu Innehalten und Gebeten, die doch oft nicht vergebens seien.

Die Hüttengaudi in Angenröder

Der Mittag und Nachmittag bis in den frühen Abend stand dann ganz im Zeichen der blau-weißen „Angenröder Hüttengaudi“ zum Abschluss der Dorfjubiläums-Feierlichkeiten. Zunächst wurden die frisch gegrillten leckeren Schweinshaxen serviert. Insgesamt 110 dieser ländlichen Spezialitäten waren bestellt und dann auch aufgetragen worden. Die Servierdamen hatten sich auch mit feschen Dirndln ganz in dieser bayrischen Tradition gekleidet. Aber auch so mancher der Herren wollte da nicht nachstehen: Lederhosen waren hier quasi Pflicht.

Es gab, nachdem Ortsvorsteher Axel Möller namens der einladenden und veranstaltenden Vereinsgemeinschaft Angenrod das gesellige und gemütliche Beisammensein mit „O´zapft iss“ eröffnet hatte, zünftig bayrisches Essen wie Haxen mit Kraut und Brot, Fleischkäse und diverse bayrische Schmankerl  zu verzehren, als Getränk hierzu insbesondere „Festbier“. Der große DGH-Saal hatte sich da schon nach und nach gut gefüllt.

Der Ortsvorsteher, der auch darauf verwies, dass man in Angenrod gut feiern könne, dankte in einer kurzen Ansprache im Namen des Ortsbeirats allen, die hier mitgewirkt hätten mit den Vereinsvorsitzenden an der  Spitze: „es war eine super Sache das ganze Jahr über“. Und es gebe auch schon  Ideen, dass das Jubiläum noch in der Form eines vielleicht Glühweinabends mit aufgestellten Hütten eine Fortsetzung finden könne.

Bei zum Mitsingen und –klatschen animierender und sehr gut performter Blasmusik von der Gruppe „Blechgedöns“ trug dann den ganzen Nachmittag für ein gutes Gelingen des Jubiläumsabschlusses auf musikalische Weise ganz wesentlich mit bei.

Die dem Anlass entsprechend zünftig bayrisch gekleideten jungen Männer haben schon verschiedentlich mit ähnlichen Auftritten wie zum Beispiel auch im Knüll das Publikum von den Sitzen gerissen. Blechgedöns“ – sechs Musikanten in variabler Zusammensetzung aus Orten der Region – machte auf Wunsch des begeisterten Auditoriums über die vertraglich vereinbarte Auftrittszeit noch geraume Zeit mit ihrer sich gut anhörenden Stimmungsmusik weiter. Es waren freiwillige Zugaben als Dankesgeste der Band für die großartige Stimmung im DGH. Und bei Ohrwürmern wie „Rosamunde“ oder ähnlichen Liedern konnten sich auch viele nicht enthalten, einfach lautstark mitzusingen.

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