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Neuer Fahrradklima-Test des ADFC gestartetIst Radfahren in Alsfeld Spaß oder Stress?

ALSFELD (ol). Es ist wieder soweit: Am 1. September hat der ADFC seinen Fahrradklima-Test gestartet. Bis zum 30. November haben alle Radfahrer wieder die Möglichkeit, im Internet zu bewerten, wie radfahrfreundlich ihre Stadt oder Gemeinde ist.

In den letzten Jahren haben die Mobilitäts- bzw. Umweltverbände, Allgemeiner Deutscher Fahrradclub (ADFC), Verkehrsclub Deutschland (VCD) und Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zahlreiche Initiativen auf den Weg gebracht, um die Bedingungen für das Radfahren in Alsfeld sicherer und attraktiver zu machen. So wurde ein Konzept für Haupt-Radrouten entwickelt, ein Radbegehren durchgeführt und im Rahmen des Nahmobilitätschecks intensiv mitgearbeitet.

Weiter heißt es in der Pressemitteilung des ADFC Vogelsberg, dass erst wenige Verbesserungen erkennbar sind, wie beispielsweise die Öffnung einiger Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung. „Jetzt ist die spannende Frage: Wie bewerten die Alsfelderinnen und Alsfelder diese Maßnahmen. Der Fahrradklimatest gibt ihnen Gelegenheit, Bilanz zu ziehen und zu zeigen, wo es weiterhin Verbesserungsbedarf gibt,“ sagt Mirjam Kneußel vom ADFC

Sorgt Radfahren hier für Spaß oder Stress?

Bei der Online-Umfrage werden 27 Fragen zur Fahrradfreundlichkeit gestellt – beispielsweise, ob das Radfahren in der Stadt Spaß oder Stress bedeutet, ob die Radwege von Falschparkern freigehalten und im Winter geräumt werden und ob sich das Radfahren insgesamt sicher anfühlt. Auf der Internetseite: www.fahrradklima-test.de kann man teilnehmen.

Die Ergebnisse werden im nächsten Frühjahr präsentiert. Ausgezeichnet werden die fahrradfreundlichsten Städte und Gemeinden nach vier Einwohner-Größenklassen sowie diejenigen Städte, die seit der letzten Befragung am stärksten aufgeholt haben. Bei den bisherigen Durchgängen landete Alsfeld immer abgeschlagen auf den hinteren Plätzen.

„Wir sind gespannt, wie Alsfeld dieses Mal abschneidet. Darüber hinaus ist es sicher sinnvoll, wenn sich auch in anderen Gemeinden des Vogelsbergkreises viele Radler/innen am Fahrradklimatest beteiligen, um dort Anstöße für sicheren und gut organisierten Radverkehr zu geben“, so Philipp Balles vom BUND.

Die Umfrage gebe Politik und Verwaltung lebensnahe Rückmeldungen zu Stärken und Schwächen der Radverkehrsförderung. Bei der aktuellen Umfrage widmen sich fünf neue Fragen besonders mit dem Radfahren auf dem Land und im Umland der Städte. So werde beispielsweise gefragt, ob Einwohner sicher zwischen Nachbarorten mit dem Rad pendeln oder ob sie ihr Rad sicher und wettergeschützt am nächstgelegenen Bahnhof abstellen können.

„Wir hoffen, dass dies einen zusätzlichen Anreiz bietet. In Alsfeld und Lauterbach war die Beteiligung am Fahrradklimatest zuletzt schon beachtlich. In manch kleinerer Kommune, wie beispielsweise Freiensteinau ist auch einiges in Bewegung gekommen. Wichtig ist uns, dass auch auf Landkreisebene mehr geschieht, um dem umwelt- und klimafreundlichen Verkehrsmittel Fahrrad mehr Geltung im Alltag zu verschaffen“, meint Gerhard Kaminski vom VCD.

Alle drei Verbände finden es sei längst überfällig, dass auch der Vogelsbergkreis ein Radverkehrskonzept vorlegt – wie es einige Nachbarkreise bereits seit Jahren vormachen.

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