Wirtschaft0

Sorge Nummer eins im Mittelstand„Energiepreise bedrohen Existenz der mittelständischen Unternehmen“

FULDA (ol). Die hohen Kosten für Energie seien aktuell die Sorge Nummer Eins im
Mittelstand: 72 Prozent der Mittelständler würden unter den explodierenden
Energiepreisen leiden, fast die Hälfte würden sich sogar in ihrer Existenz bedroht sehen, teilt der BVMW (Bundesverband mittelständische Wirtschaft) mit. Er fordert deshalb die Politik dazu auf zu handeln, ehe in zehntausenden mittelständischen Betrieben buchstäblich das Licht ausgehe.

In einer Pressemitteilung des BVMW heißt es, dass die hohen Kosten für Energie aktuell die Sorge Nummer Eins im Mittelstand sind: Eine Umfrage des Bundesverbandes unter rund 850 Unternehmen zeige, dass aktuell 72,52 Prozent der befragten kleinen und mittleren Betriebe unter den explodierenden Energiepreisen leiden. Mit 42,36 Prozent sehe sich fast die Hälfte der befragten Mittelständler durch die Energiekosten sogar in ihrer Existenz bedroht. Die hohen Energiepreise schlagen damit aktuell bei weitem die anderen großen Herausforderungen, wie den Fachkräftemangel, gestörte Lieferketten oder die hohe Besteuerung, mit denen sich der Mittelstand sonst noch konfrontiert sehe.

Im unternehmerischen Mittelstand herrsche der Energienotstand. Wenn die Bundesregierung in dieser akuten Notlage nicht handele, drohe in zehntausenden mittelständischen Betrieben schon bald buchstäblich das Licht auszugehen, beschreibt Klaus-Hartmut Radtke, Landesbeauftragter Politik des Bundesverbandes Der Mittelstand. BVMW in Hessen, den Ernst der Lage deutlich. Das Ergebnis wäre ein massiver Anstieg der Arbeitslosigkeit mit deutlichen Folgen für die Sozialkassen.

„Energieeinsparungen der Unternehmen reichen nicht“

Eine deutliche Mehrheit der Unternehmen von 88,64 Prozent plädiere für staatliche Maßnahmen zur Energiepreissenkung: An erster Stelle stehen Steuersenkungen beziehungsweise Steuerbefreiungen (67,35 Prozent), gefolgt von einem gemeinsamen Einkauf durch die Mitgliedsstaaten der EU (44,31 Prozent) und Energiekostenzuschüssen (41,43 Prozent). Rund jedes vierte Unternehmen (27,16 Prozent) wünsche sich eine Preisdifferenzierung für energieintensive Branchen. Dagegen gaben fast die Hälfte (48,43 Prozent) der teilgenommenen kleinen und mittleren Betriebe an, dass Energiesparen nur eine geringe Möglichkeit sei, die Situation zu verbessern.

Radtke betont, dass mit Energieeinsparungen der Unternehmen allein, der Kostenexplosion nicht beizukommen sei. Hier sei die Politik am Zuge. Der BVMW fordere die Bundesregierung auf, in einem ersten Entlastungsschritt alle Energiesteuern auf das von der EU vorgegebene Mindestniveau zu senken und den weiteren Anstieg der CO2-Bepreisung auszusetzen. Diese und weitere Sofortmaßnahmen müssten Gegenstand eines Energiegipfels im Kanzleramt werden. Radtke ist der Meinung, dass Millionen Betriebe und Bürger nicht länger unter den Folgen einer verfehlten Energiepolitik leiden dürfen.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren