Polizei: Keine Anhaltspunkte für das Vorliegen einer StraftatHackfleisch-Klumpen an Spazierweg in Schotten gefunden
SCHOTTEN (ol). In Schotten fanden Mitglieder des Vereins Tier- und Naturschutz Unterer Vogelsberg rohes Hackfleisch beim Spaziergang und warnen jetzt unter anderem Hundebesitzer. Nach derzeit vorliegenden Erkenntnissen haben sich laut Polizei aber keine Anhaltspunkte für das Vorliegen einer Straftat ergeben.
„Sowohl am Freitag, 5. August an einem Spazierweg in Richtung Michelbach, vom Neubaugebiet kommend, als auch wiederholt am Dienstag, 9. August in der Ludwigstraße in Schotten wurde jeweils ein auffälliger Klumpen rohen Hackfleischs, etwa zwei Hände voll, gefunden und der Polizei übergeben“, schreibt Barbara Bausch im Namen des Vereins.
Zwar seien in ersterem keine Gegenstände darin entdeckt worden, doch es sei nicht auszuschließen, dass das Fleisch vergiftet gewesen sein könnte, so Bausch. Der zweite Fund sei noch in Untersuchung. „Wir möchten keine unnötige Angst verbreiten, dennoch ist in einem solchen Fall Vorsicht geboten“, so die Tierschützer, die nun dazu raten, dass Tierbesitzer gut aufpassen sollten, wenn ihr Hund auf dem Spaziergang irgend etwas „besonders Interessantes“ findet.
„Sollten Sie ebenfalls auf diese Weise entsorgtes Fleisch finden, seien Sie bitte so gut und nehmen es in einem Kotbeutel mit. Lassen Sie es nicht liegen“, appelliert Bausch. Auch sollte hinsichtlich möglicher Vergiftungserscheinungen auf Hunde oder Freigänger-Katzen besonders geachtet werden. Etwaige Vorkommnisse sollten umgehend gemeldetet werden, sobald das Haustier tierärztlich versorgt ist.
Fleisch nicht einfach in der Natur entsorgen
Natürlich sei es auch denkbar, dass es sich bei dem Fund lediglich um weggeworfenes Fleisch handelt – möglicherweise mit dem Hintergedanken, fleischfressenden Wildtieren „noch etwas Gutes tun“ zu wollen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. „Bitte tun Sie so etwas niemals. Ist Fleisch für den Menschen nicht mehr genießbar, ist es das auch für viele Tiere nicht mehr. Zudem ist industriell verarbeitetes Fleisch oft mit Stoffen versetzt, die Wildtieren schaden können.“
Besonders kritisch sei das Entsorgen von Schweinefleisch. Was für den Menschen unbedenklich sei, könne für Wild tödlich sein: so beispielsweise der Erreger der Afrikanischen Schweinepest (ASP), der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht von Tieren bis nach Deutschland gebracht worden ist, sondern über die achtlose Entsorgung infizierten Fleisches in der Natur.
ASP sei für Wild- und Hausschweine unheilbar. Die Folge für einen Betrieb ist die zwangsläufige Tötung aller Tiere, während Wildschweine nach schwerem Leid unweigerlich sterben. „Machen Sie sich für so etwas bitte nicht verantwortlich, sondern entsorgen Sie abgelaufenes Fleisch unbedingt im Hausmüll“, heißt es abschließend.
Polizei kann einen Hackfleisch-Fund bestätigen
Die Polizei kann bestätigen, dass dem Polizeiposten in Schotten am vergangenen Freitag, 5. August, ein solcher Sachverhalt mitgeteilt wurde. Während eines Spaziergangs mit ihren Hunden hatte eine Frau aus Schotten rund 500 Gramm unverpacktes Hackfleisch in der Feldgemarkung Michelbach, auf einer Wiese neben einem Feldweg, aufgefunden und zur Polizei gebracht.
„Eine Inaugenscheinnahme des aufgefundenen Fleisches erbrachte keine Hinweise auf Fremdkörper beziehungsweise gefährliche Gegenstände oder erkennbar unnatürlich aussehende und riechende sowie giftige Substanzen“, so die Polizei. Durch die Polizei wurde diesbezüglich umgehend Kontakt mit dem zuständigen Veterinäramt aufgenommen und dieses über den vorliegenden Sachverhalt informiert.
Darüber hinaus wurde die Auffindeörtlichkeit durch die Polizei mehrfach aufgesucht, wie diese mitteilt. „Hierbei konnten keine Spuren aufgefunden werden, die auf eine Giftausbringung hindeuten. Der Polizei Osthessen liegen auch keine Hinweise auf weitere Fleischfunde in diesem Bereich vor. Anhaltspunkte auf Vergiftungserscheinungen bei Wild- und Haustieren sind bislang ebenfalls nicht bekannt geworden.“
Nach derzeit vorliegenden Erkenntnissen haben sich zudem keine Anhaltspunkte auf das Vorliegen einer Straftat ergeben, sodass durch das Amt für Veterinärwesen eine Laboruntersuchung des Hackfleischs nicht als erforderlich erachtet wurde. Warum das Fleisch an der Örtlichkeit hinterlegt wurde beziehungsweise ob jemand Lebensmittel entsorgte oder die Intention hatte, Wildtiere zu versorgen, sei nicht bekannt.
Die Polizei rät Besitzerinnen und Besitzern von Tieren in diesem Zusammenhang aus Gründen der Prävention, diese an einer Leine oder in direkter Nähe zum Menschen zu führen, um sie genau beobachten und auch feststellen zu können, ob und was die Tiere aufnehmen. Im Zusammenhang mit der Problematik von Giftködern geben Tierschutzorganisationen Tierhalterinnen und –haltern Ratschläge/Hinweise, deren Bekanntmachung und Einhaltung der Sicherheit der Tiere vorsorglich und auch nachhaltig dienen sollen.
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