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Für „grünen“ Wasserstoff gerüstetGrüner Ortsverband Lauterbach besucht Gasverdichterstation in Rixfeld

LAUTERBACH (ol). Kürzlich besuchte die Landtagsabgeordnete Eva Goldbach zusammen mit dem Grünen Ortsverband Lauterbach die Gasverdichterstation am Rixfelder Kreuz zu einer regen Diskussion. Für die Grünen war es eine erkenntnisreiche Besichtigung, wie es heißt.

In der Diskussion mit Vertretern von Open Grid Europe (OGE) waren besonders die Themen „Einspeisung von ‚grünem‘ Wasserstoff“ und „Wasserstofftransport“ von Interesse. Auch die Auswirkungen der Anlage im nächsten Umfeld sowie die Ausgleichsmaßnahmen wurden diskutiert, heißt es in der Pressemitteilung von Eva Goldbach.

Im Anschluss erfolgte eine Werksbesichtigung mit Erläuterung der Technik und der Arbeitssicherheit. OGE betreibt bundesweit zirka 12.000 Kilometer Erdgashochdruckleitungen sowie 25 Verdichterstationen. Diese Stationen werden benötigt, um das Druckniveau des Gases für den Transport aufrecht zu erhalten. Besonders beeindruckte die Grünen Teilnehmer das Investment in Projekte, bei denen Wasserstoff aus Windenergie durch Elektrolyse erzeugt werden soll. Dieser „Grüne Wasserstoff“ soll dann direkt an die Industrie und Kommunen weitergeleitet werden.

Neben anderen Netzbetreibern in Deutschland ist OGE in einigen von der EU geförderten strategischen Zukunftsprojekten wie den technischen Möglichkeiten zur Beimischung von „grünem“ Wasserstoff zum Erdgas sowie zukünftig reinen Wasserstoffleitungen tätig. „Unser Leitungsnetz ist größtenteils wasserstofftauglich – eine Beimischung von 20 – 30 Prozent Wasserstoff ist technisch möglich“, sagte der Betriebsbereichsleiter Jörn Albrecht und weiter: „Sicherheit hat bei all unseren Tätigkeiten höchste Priorität.“

Auch für die Einspeisung von LNG aus Terminals, die derzeit mit Hochdruck aufgebaut werden, baut OGE Leitungen. War es früher ein Netz, dessen Flussrichtung weitgehend von einer Ost – Westrichtung geprägt war, so ist heute ein europäischer Austausch in alle Richtungen zu verzeichnen, heißt es weiter.

Komplexe Pilotprojekte inklusive Aufbau einer 100 MW Elektrolyseanlage werden mit kompetenten Projektpartnern zur Herstellung von „grünem“ Wasserstoff aus Windenergie geplant und zeigen die strategische Ausrichtung der Firma seit 2017. Dabei übernimmt OGE die Transportaufgabe, da das Unternehmen aufgrund der Vorgaben der Bundesnetzagentur nur das Leitungsnetz selbst betreiben darf.

Eine eigene Erzeugung von Wasserstoff oder eine Einspeisung von Strom aus Abwärme der Anlage in das öffentliche Leitungsnetz ist OGE damit nicht möglich. Die Grünen mussten mit Bedauern hören, dass die Investitionssicherheit für einen Wasserstoffhochlauf noch nicht da ist, was Investitionen und Innovationen hemmen würde. Die Grünen bestätigten ihren Wunsch einer Kommunikation des Betreibers des Photovoltaikfeldes in Eisenbach mit der OGE. Der Gasnetzbetreiber zeigte sich offen für Gespräche und hat bereits versucht direkten Kontakt herzustellen.

„Fülle an Informationen“

„Die Verdichterstation wird emissionsarm betrieben –anfallende Prozessgase werden intern zur Wärmegewinnung oder Kühlung genutzt“, erklärte der anlagenverantwortliche Meister der Herbsteiner Anlage, Sascha Hentsch. Auch der landschaftspflegerische Begleitplan sei zu 100 Prozent umgesetzt worden. In der Anlage in Rixfeld arbeiten festangestellt acht Beschäftigte. Darüber hinaus werden zirka 50 Unternehmen, auch aus der Region, im Laufe des Jahres als Dienstleister eingesetzt. Für die Grünen war es laut Pressemitteilung eine erkenntnisreiche Besichtigung.

Auch die Vertreter des Unternehmens betonten den interessanten Austausch. Dr. Berndt Ott, Sprecher des Ortsverbands, bedankte sich für den offenen und sachlichen Dialog: „Wir sind nur ein kleiner Ortsverband der Grünen, übernehmen jedoch eine Mittlerfunktion zu den Bürgerinnen und Bürgern“. „Wir bedanken uns für den freundlichen Empfang, die Fülle an Informationen und stehen für einen weiteren Austausch gerne zur Verfügung“, so die abschließenden Worte der Landtagsabgeordneten Eva Goldbach.

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