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Klasse 9 der Alexander-von-Humboldt-Schule war in Pilsen – tschechische Schülerinnen und Schüler kommen im HerbstViel gesehen und Freundschaften geschlossen

LAUTERBACH (ol). Endlich fand wieder mal ein Schüleraustausch statt: Die Schülerinnen und Schüler der 9f der Alexander-von-Humboldt-Schule konnten zu ihren Austauschpartnern ins tschechische Pilsen fahren. Sie erlebten eine ereignisreiche Woche.

Die Schüler der 9f der Alexander-von-Humboldt-Schule konnten sich Mitte Mai endlich wieder auf einen Schüleraustausch freuen und reisten zu ihren Austauschpartnern ins tschechische Pilsen. Vor Ort konnten sie gemeinsam mit neu gewonnenen Freunden eine ereignisreiche Woche verbringen und freuen sich schon jetzt auf ein Wiedersehen – denn im Herbst kommen die tschechischen Schüler auch nach Lauterbach.

Lange Zeit sei kein Austauschfahrt möglich gewesen, auch der Kontakt mit dem Gymnazium Frantiska Krizika in Pilsen in Tschechien habe auf Eis gelegen, doch nun konnte es wieder losgehen: Mitte Mai fuhr die Klasse 9f der Alexander-von-Humboldt-Schule laut einer Pressemitteilung in die böhmische Metropole – ein Erlebnis, das alle Schülerinnen und Schüler sehr genossen.

Die Partnerschaft mit dem Gymnasium in der viertgrößten tschechischen Stadt bestehe schon seit 2009, nicht zuletzt lebe sie von dem guten Kontakt, der die Lehrkräfte miteinander verbinde: Jan Habrych, der an dem Pilsener Gymnasium Deutsch unterrichtet, sei selbst einige Jahre lang an der Alexander-von-Humboldt-Schule tätig gewesen und freute sich mit den Gästen und den einheimischen Schülerinnen und Schülern über die Begegnung, heißt es weiter.

Volles Programm für die Schüler

Mit dem Zug brach die 9f nach Pilsen auf, begleitet wurde sie von ihren beiden Klassenlehrern Thomas Dersch und Ute Bepler. Untergebracht waren die Schülerinnen und Schüler bei Familien, die sie vorher bereits per Mail anhand von Steckbriefen kennengelernt hatten. Viel Familienleben bekamen die Lauterbacher aber nicht mit: „Wir hatten ein volles Programm“, berichten sie strahlend. Viel unterwegs waren sie: Unter anderem besichtigten sie in Pilsen natürlich die Brauerei – wenn auch ohne Verköstigung –, und eine Tagesfahrt in die Hauptstadt Prag stand auch auf dem Programm.

Jede Menge Spaß hatte die Gruppe auch im Sport- und Freizeitzentrum. Foto: Bepler

Nachhaltige Eindrücke hinterließen bei allen aber die Begegnungen: „Wir haben uns mit den tschechischen Schülerinnen und Schülern von Anfang an wahnsinnig gut verstanden“, erzählen sie, selbst verwundert darüber, wie schnell man sich anfreunden könne, wenn die Wellenlänge einfach stimme. Gemeinsam erkundeten die Jungen und Mädchen auch die Stadt Pilsen, lernten Parks und die Altstadt kennen, probierten neue Sportarten in dem Sport- und Freizeitzentrum aus und besuchten auch einen Vortrag in der Partnerschule. Kino, Bowlen, Essengehen – es war eine Woche voller gemeinsamer Eindrücke, die die beiden Klassen nun verbinden.

Der Abschied von den neuen Freunden fiel schwer

Obwohl die tschechischen Schülerinnen und Schüler alle Deutsch lernen, fand die Verständigung meist auf Englisch statt, berichten die Reisenden, allerdings haben sie auch ein paar Worte Tschechisch gelernt: „Hallo und Guten Tag können wir jetzt schon sehr gut“, lachen sie. Diese Worte werden sie auch brauchen, denn ihre neuen Freunde aus Pilsen werden im September in Deutschland erwartet. Ungeduldig, wie die Schülerinnen und Schüler aus Lauterbach sagen, denn „wir hatten wirklich eine tolle Zeit zusammen und haben fast alle geweint, als wir Abschied nehmen mussten.“

Auch Thomas Dersch sei erstaunt und erfreut darüber, wie gut die Kontakte zwischen den jungen Leuten innerhalb so kurzer Zeit geworden seien. „Aber das ist es genau, was einen Schüleraustausch ausmacht“, so der Pädagoge: „Man erweitert seinen Horizont, macht ungeahnte Erfahrungen, lernt einen anderen Alltag kennen. Reisen trägt hier ganz klar zur Persönlichkeitsbildung bei.“ Und nicht nur das: „Mit ein wenig Glück überdauern solche Freundschaften auch die Schulzeit und tragen dazu bei, immer wieder unterwegs zu sein, Neues zu entdecken und an verschiedenen Orten eine Anlaufstelle zu haben.“

Diese werden die Schülerinnen und Schüler aus Pilsen bald auch in Deutschland haben. In Lauterbach jedenfalls warten viele junge Menschen auf den Gegenbesuch ihrer neuen Freunde.

Auf Entdeckungsreise: Schülerinnen aus Lauterbach im Technikmuseum Pilsen. Foto: Bepler

Ein Gedanke zu “Viel gesehen und Freundschaften geschlossen

  1. …der gute alte Schüleraustausch! Erinnere mich an die ersten Anfänge mit dem damals sehr forcierten Frankreich-Austausch in meiner eigenen Schulzeit. Lang, lang ist’s her. Und die Barrieren waren weitaus höher als heute (Weltkrieg noch nicht lange her, Schüler*innen aus dem finstersten Sauerland noch sehr verklemmt, südeuropäisch-leichte Wesensart der Austauschpartner nicht unbedingt kompatibel). „Que sker[ch]chez-vous?“ – Je sk[ch]erske mon Sk[Ch]apeau!“ – „Ach, sind sie auch aus Lüdenskeit?“ – „Nein, ich bin aus Meskede!“
    Schöner Bericht, der vermittelt, wie locker heutige Schülergenerationen grenz- und kulturübergreifend miteinander kommunizieren können. Macht einfach mehr Spaß und schafft gegenseitiges Verständnis, statt nur bestehende Vorurteile zu bestätigen.

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