Die Kreisgruppe Vogelsberg des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Hessen lädt zum Podiumsgespräch ein„Wie wollen wir im Vogelsberg leben?“
VOGELSBERG (ol). Das Leben in der Stadt kann sich deutlich von einem auf dem Land unterscheiden – muss es aber nicht. Über das Thema, wie denn eine Gleichheit der Lebensverhältnisse gelingen könnte, informiert der Paritätische Wohlfahrtsverband Hessen am Donnerstag, den 23. Juni ab 17.30 Uhr im Wartenberg Oval. Die Kreisgruppe Vogelsberg lädt alle interessierten Bürger herzlich dazu ein, am Paritätischen Gespräch „Wie wollen wir im Vogelsberg leben?“ teilzunehmen.
„Politiker, Fachleute sowie Akteure aus der Verwaltung und aus sozialen Einrichtungen werden im Podium diskutieren, wie man im Vogelsbergkreis für Chancengleichheit sorgen kann. Wir haben dafür tolle Gäste eingeladen“, sagt Karola Günther, Geschäftsführerin des Paritätischen in den Regionen Fulda, Vogelsberg und Hersfeld-Rotenburg.
Am Podiumsgespräch, so heißt es in der Pressemitteilung des Paritätischen Wohlfahrtsverband Hessen, werden teilnehmen: Jens Mischak (Erster Kreisbeigeordneter im Vogelsbergkreis), Silvia Brünnel (Landtagsabgeordnete der Grünen), Stefan Klöppel (Leiter des Zweckverbandes Oberhessische Versorgungsbetriebe – Verkehr), Ulrich Harteisen (Professor für Regionalmanagement und regionale Geografie) und weitere Vertreter der paritätischen Mitgliedsorganisationen. Deutschlandradio-Korrespondentin Nadine Lindner wird das Gespräch der Experten moderieren, bei dem über den ÖPNV, das bürgerliche Engagement sowie die Infrastruktur im Vogelsbergkreis diskutiert wird.
Ulrich Harteisen, der an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst am Standort Göttingen Regionalentwicklung und Europäische Regionalpolitik lehrt und dort die Forschungsgruppe „Ländliche Räume und Dorfentwicklung“ leitet, wird das Gespräch mit einem Vortrag über Herausforderungen und Perspektiven für eine gute Lebensqualität im Vogelsbergkreis eröffnen. Ziel der Veranstaltung sei es, „ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass gleichwertiges Leben nur durch ein Zusammenspiel von Bürgerinnen, Bürgern, Politikerinnen, Politikern sowie der Verwaltung funktionieren kann“, sagt Karola Günther.
Die Veranstaltung wird barrierefrei sein, und „dank Gebärdensprachdolmetscherin oder Gebärdensprachdolmetscher und Induktionsanlage werden auch hörbehinderte Menschen am Gespräch teilnehmen können“, sagt Karola Günther. Wer am 23. Juni nicht anwesend sein kann, kann sich übrigens ab dem 30. Juni auf dem YouTube-Kanal „Der Paritätische Hessen – Geschäftsstelle Fulda“ eine Zusammenfassung des Podiumsgespräches anschauen.
Karola Günther sagt abschließend: „Wir haben ein sehr spannendes Programm vorbereitet und freuen uns über alle, die kommen. Denn nur gemeinsam wird es uns gelingen, in der Stadt und auf dem Land für gleichwertige Lebensverhältnisse zu sorgen.“
Es geht doch nicht um Gleichheit, sondern um GLEICHWERTIGKEIT der Lebensverhältnisse auf dem Land! Wer möchte denn im Vogelsberg wie in der Metropolregion Frankfurt leben? „Im Vogelsbergkreis für Chancengleichheit sorgen“, erfordert einen ganz anderen Denkansatz als es der Begriff „Gleichheit“ hier nahe legt. Wichtig wäre eine kritische Bestandsaufnahme der Lebensverhältnisse im Vogelsbergkreis. Aber so wie das „Podium“ besetzt ist, wird man wohl wieder nur mit Eigenlob und halbradikalen Phrasen überschüttet. Lediglich der Vortrag von Ulrich Harteisen als Leiter der Forschungsgruppe „Ländliche Räume und Dorfentwicklung“ dürfte Orientierung bieten zum Thema „Herausforderungen und Perspektiven für eine gute Lebensqualität im Vogelsbergkreis“. Wenn man mir aber als „Ziel der Veranstaltung“ präsentiert, ein „Bewusstsein dafür schaffen [zu wollen], dass gleichwertiges Leben nur durch ein Zusammenspiel von Bürgerinnen, Bürgern, Politikerinnen, Politikern sowie der Verwaltung funktionieren kann“ (Karola Günther), werden die kritischen Ansätze wohl wieder in harmonisierendem Gequatsche untergehen. Wie schon in den letzten 20 Jahren, wo immer neue Regionalentwicklungsprojekte im Sand verlaufen sind. Und derweil werden die Metropolregionen immer stärker. Und die Vogelsberger gewöhnen sich daran, in die Röhre zu schauen, durch die ihr Trinkwasser in Frankfurter Toilettenspülungen abrauscht.