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Jährliches Maibaumfest mit Landfrauentag gefeiert„Hut ab“ für den Landfrauentag

ALSFELD (nah). Nachdem das Maibaumfest aufgrund der Marktplatzsanierung und der anschließenden Corona-Zwangspause zuletzt vor vier Jahren stattfinden konnte, war es an diesem Samstag endlich so weit. Gefeiert wurde aber nicht nur das Maibaumfest, sondern in diesem Jahr fand es in Verbindung mit dem Landfrauentag statt.

Die Sonne strahlte vom Himmel, als Gudrun Jungk stellvertretend für den Bezirkslandfrauenvorstand alle Gäste begrüßte und den Mitwirkenden für die Arbeit und den Einsatz rund um diesen Landfrauentag dankte.

Bürgermeister Stephan Paule freute sich, den Bezirkslandfrauentag auf dem Alsfelder Marktplatz begrüßen zu können, in Kombination mit dem traditionellen Maibaumfest.  „Es ist einfach eine tolle Sache“, so Paule. Lobend stellte er fest, dass morgens um zehn Uhr der Marktplatz schon gut gefüllt ist und brachte dies damit in Verbindung, dass die Landfrauen positive Motivation ausüben.

„Hüte in der ganzen Stadt, Hüte auch bei Frau Jungk und mir hier vorne, sind Symbole für das in diesem Jahr stattfindende 800. Stadtjubiläum der Stadt Alsfeld. In dessen Feierfolge auch dieser Landfrauentag eingeordnet wird“, erklärte der Rathauschef.

Er blickte auf die Geschichte der Stadt zurück, und berichtete unter anderem von Silbermünzen die um 1180 geprägt wurden – in Alsfeld. Das zeige sehr deutlich, dass die Geschichte der Stadt lange zurück reicht. Betonen wollte er auch, dass geschichtlich die Namen von Frauen früher kaum festgehalten wurden, er sei sich aber sicher, dass diese auch früher einen großen Beitrag geleistet haben.

„Ich danke allen die an dem heutigen Tag mitwirken und mitwirken werden“, dankte Paule den Landfrauen abschließend, die sich auch immer für die Bildung bis in den letzten Winkel des Landes eingesetzt hätten.

Gudrun Jungk und Bürgermeister Stephan Paule stießen auf den Tag an. Alle Fotos: nah

Gudrun Jungk, Bezirksvorsitzende des Bezirks Landfrauenverband Alsfeld, gab anschließend einen Ausblick auf den bevorstehenden Tag und berichtete über die verschiedenen Stände auf dem Marktplatz. Neben selbst genähten Textilien, einer Kräuterfühlkiste für kleine und große Interessierte konnten sich die jüngsten Gäste nämlich von einer Zeller Landfrau schminken lassen.

Auch verschiedene Angebote zum leiblichen Wohl warteten auf die Gäste: Kartoffelsuppe und frisches Brot aus dem Backhaus, Kuchen und andere süße Leckereien. Die Landfrauen Alsfeld, Burg-Gemünden und Eudorf, sowie die Landmädchen aus Zell hatten extra für den Tag eigene Aufführungen einstudiert, während Maria Hoyer vom Evangelischen Dekanat Buttons für Kinder herstellte und zum Malen einlud. Die Oldtimerfreunde aus Alsfeld hatten zwei alte Feuerwehrfahrzeuge mitgebracht.

Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite.

Jungk freute sich, mit Unterstützung der Stadt Alsfeld, den heutigen Tag im Rahmen des 800. Geburtstag der Stadt gestalten zu dürfen. „Es ist super, dass dieses Fest nach langer und schwieriger Zeit wieder möglich ist und man sich in Präsenz treffen kann, um sich auszutauschen und die Gemeinschaft in unserem Verein zu spüren und zu fördern.“

Euphorische und motivierende Grußworte

Hildegard Schuster, Präsidentin des Landfrauenverband Hessen, trat euphorisch an das Publikum heran  Aus der nähe von Frankfurt angereist, begrüßte sie mit viel Freude die Landfrauen und Gäste. „Ich ziehe meinen Hut vor euch, ihr habt es allesamt geschafft, dieses Fest heute zu gestalten – da kann ich nur den Hut ziehen und meine Bewunderung ausdrücken“, so Schuster.

„Ich bin ein Fan und ich hoffe die Fangemeinde heute noch zu vergrößern“, rief sie begeistert und ermutigte zu einem Handschlag mit einem fremden Nachbarn: „Bitte macht mit, wir waren zwei Jahre ohne Berührung, tauscht euch aus. Wir Landfrauen können das“. Neben dem Handschlag bat sie, bei „strahlendem Sonnenschein, zu einem strahlenden lächeln“ – das sei Balsam für die Seele.

„Wir sind die Optimisten und die Bessermacherinnen, wir setzen uns vor Ort ein, gegen Lebensmittelverschwendung, weil wir noch Rezepte kennen. Wir können noch Knöpfe annähen und wir wissen noch alte Putzrezepturen, wir können noch ohne Chemie putzen. Und wenn ich es nicht weiß, dann weiß es meine Landfrauenfreundin im Verein und hilft mir da weiter“, betonte sie. „Ich ziehe den Hut“, lächelte Schuster und bat um Applaus für alle Mitwirkenden. Sie verstehe die Arbeit der Landfrauen als Brückenschlag zwischen Tradition und Neuem. „Wir geben dem neuen eine Chance, bewahren aber auch Bewährtes in unserem Verein.“

„Glücklichen Tag erleben“

Silvia Völker, Vorsitzende des Ortsverein Alsfeld Stadt und Land, knüpfte an die Worte von Schuster an. Sie möchte das Glück sehen und glücklich sein – aber auch das Glück vermehren. Sie berichtete von einer älteren Frau die nicht viel hatte, aber mit dem bisschen sei sie zufrieden. Diese Frau nahm sich jeden Morgen eine Hand voll Bohnen aus der Speisekammer und steckte diese in die rechte Hosentasche. Sah sie im laufe des Tages etwas, was sie glücklich machte, steckte sie einen Teil der Bohnen von der rechten in die linke Hosentasche.

Am Abend griff sie dann in die linke Hosentasche und legt die Bohnen auf den Tisch und betrachtete damit die glücklichen Momente des Tages. Selbst wenn die Frau an dem Tag auch nur eine Bohne am Abend aus der linken Tasche nahm, sei diese glücklich gewesen.

„Ich wünsche ihnen heute dass sie einen glücklichen Tag erleben und heute Abend vielleicht ein ganzes Kilo Bohnen auf den Tisch legen und sagen: das war heute ein toller Tag“, beendete sie ihr Grußwort und lud die Mädchentanzgruppe auf die Bühne ein. Das war aber noch nicht der letzte Programmpunkt, denn für Unterhaltung sollten später auch noch die Tanzgruppe des ACC, die Vereinsmitglieder von „Tiger&Dragon“, die Show and Brass Band oder aber die Eudorfer Landfrauen mit ihrer Modenschau sorgen, um nur einige Beispiele des bunten Programms zu nennen.

Eindrücke des Landfrauentag auf dem Alsfelder Marktplatz:

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