VOGELSBERG (ol). Am kommenden Donnerstag steht die nächste Sitzung des Vogelsberger Kreistags an. Die AfD-Fraktion hat zu dieser Sitzung zwei Anträge und fünf Anfragen eingebracht. Der eine Antrag dreht sich um die Wertschätzung des ehrenamtlichen Engagements im Rahmen der Hilfe für Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine.

Der Kreistag solle nach diesem Antrag der AfD beschließen, allen aktuell im Rahmen der Hilfe für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger seinen Dank auszusprechen und darüber hinaus auch seine Wertschätzung für dieses zivilgesellschaftliche Engagement zum Ausdruck zu bringen, heißt es in der Pressemitteilung der AfD.

Außerdem solle der Kreisausschuss prüfen, inwieweit den ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürgern, die sich für, vor Krieg und Vertreibung, geflohene Menschen engagieren und die keiner Einrichtung des Zivil- beziehungsweise Katastrophenschutzes angehören (zum Beispiel Dolmetscherinnen und Dolmetscher, Helferinnen und Helfer bei der Materialausgabe etc.) darüber hinaus eine Fahrtkostenerstattung für im Rahmen dieser ehrenamtlichen Tätigkeit anfallenden Fahrtkosten geleistet werden kann und inwieweit zusätzlich eine Aufwandsentschädigung ausbezahlt oder das private Engagement in Form von Gutscheinen, beispielsweise für kommunale Schwimmbäder, Kinos oder ähnliche honoriert werden kann.

Seit mehreren Wochen werden sowohl die Notunterkunft in Alsfeld als auch viele weitere Unterkünfte durch den Vogelsbergkreis betrieben. Viele Menschen meldeten sich außerdem freiwillig, vor dem Krieg geflüchtete Menschen bei sich aufzunehmen, vor Ort zu übersetzen oder um benötigtes Material an die Geflüchteten auszugeben. „Die Hilfsbereitschaft quer durch die Bevölkerung des Vogelsbergkreises war und ist enorm und beeindruckend. Diese Menschen verdienen unseren Dank und unsere Wertschätzung“, erklärt Fraktionsgeschäftsführer Pascal Schleich.

Wertschätzung zum Ausdruck bringen

Weiter heißt es in dem Antrag: Sie engagieren sich unzählige Stunden – nach oder vor ihrer Arbeit – in ihrer Freizeit unentgeltlich und uneigennützig. Sie würden für Ihre Arbeit keine Entlohnung erwarten, sondern helfen aus Überzeugung. Gerade deshalb, sollte man Ihnen nicht nur unseren Dank in Worten aussprechen, findet die AfD, sondern auch unsere Wertschätzung ihrer Arbeit, ohne die die herausfordernde Situation nicht ohne Weiteres zu bewältigen wäre, zum Ausdruck bringen.

Die AfD schlägt vor, dass man denjenigen zumindest die möglicherweise anfallenden Fahrtkosten erstattet und eine kleine Aufwandsentschädigung, gerne auch in Form von Gutscheinen für Schwimmbäder, Kinos o.ä. im Kreis zukommen lässt. „Diese beeindruckende Hilfsbereitschaft sollte gesellschaftlich und politisch adäquat gewürdigt werden“, so Schleich.

„Als AfD-Fraktion sind wir in allen gesellschaftspolitischen Themenfeldern aktiv und bringen unsere Ideen und Vorschläge in die kommunalpolitische Arbeit ein.“, ergänzt der AfD-Fraktionsvorsitzende Gerhard Bärsch. „Dies umfasst selbstverständlich auch die Themenfelder, die man nicht sofort mit der AfD assoziiert.“

In einem weiteren Antrag fordert die AfD-Fraktion außerdem die Einführung eines „Vogelsbergkreis-Passes“ mit Ermäßigungen bei Fahrscheinen für Busse und Züge des ÖPNV, für kommunale Hallen- und Freibäder, für Kurse und Vorträge der Volkshochschule sowie für Kinos, Theater, Bibliotheken und kulturelle Veranstaltungen nach dem Vorbild des „Gießen-Passes“. Der „Vogelsbergkreis-Pass“ fördere die Teilhabe einkommensschwacher Bürgerinnen und Bürger am sozialen und kulturellen Leben im Landkreis und sei gerade in Zeiten einer galoppierenden Inflation auch ein erforderlicher Nachteilsausgleich.

Außerdem steht noch die Beantwortung der Anfrage zur Sicherung der Notstromversorgung im Krisenfall vom 26. Januar aus.