„Tag der Handschrift“ – Jury wählt aus 9.500 Einsendungen die 100 bestenCelina Kurz brilliert mit einem der besten Beiträge in Handschrift
LAUTERBACH (ol). Die Lauterbacher Schülerin Celina Kurz wurde als eine von hundert unter den besten Schreiberinnen und Schreibern in einem Wettbewerb der Stiftung Handschrift ausgewählt. Insgesamt gab es 9500 Einsendungen. Alles über den Wettbewerb und was Celina dazu sagt, lesen Sie hier.
Die Handschrift, sie gehört zu einem Menschen fast wie der Fingerabdruck. Sie ist persönlich, individuell, zeugt von Muße oder Eile, ist schön oder unleserlich. Sie ist etwas ganz Besonderes – und sie könnte in Gefahr sein: Immer mehr Kinder und Jugendliche schreiben auf Tablets, ein Fach wie „Schönschreiben“ gehört längst der Vergangenheit an.
Dabei ist bekannt, dass das, was handschriftlich notiert ist, viel besser verstanden wird und in Erinnerung bleibt. Die Stiftung Handschrift verfolgt das Ziel, die Handschrift zu fördern, dazu gehört auch, Schreibanlässe zu schaffen, Schüler zu motivieren, ihre Handschrift zu entwickeln, heißt es in der Pressemeldung der Alexander-von-Humboldt-Schule.
Einmal im Jahr nimmt sie den „Tag der Handschrift“ zum Anlass, unterstützt von Kultusminister Alexander Lorz, an hessischen Schulen einen Schreibwettbewerb durchzuführen – 200 von ihnen nahmen teil. In diesem Jahr machten die Kinder und Jugendlichen sich Gedanken zum Thema Freiheit. Diese wiederum verpackten sie nicht nur in schöne, handschriftlich geschriebene Briefe, sondern suchten sich kreative Formate und Ausdrucksweisen, die in der Prämierung, die vor wenigen Tagen online stattfand, präsentiert wurden.
Briefe in Gedichtform waren dabei, fantasievolle Adressaten oder Absender: Ein freifliegender Luftballon schrieb seine Gedanken nieder, Flusspferde baten den Zoo um Freiheit, es gab einen Brief an einen Diktator und an den Corona-Leugner, der sich seine Freiheit auf Kosten der anderen Menschen einfach nimmt. Die Jury rund um den Geschäftsführer der Stiftung Handschrift Raoul Kroehl bewunderte nicht nur die Kreativität, mit der sich die Schüler dem Thema genähert hatten, sondern auch die gesellschaftliche Relevanz der Inhalte.
Lauterbacher Schülerin unter den hundert Besten
9.500 Briefe hatte die Jury durchgelesen, die Wahl der hundert besten war nicht leicht, wie auch Rose-Lore Scholz als weitere Vertreterin der Stiftung Handschrift betonte. Gemeinsam mit Moderator Tobias Kämmerer ließ sie in der Online-Veranstaltung verschiedene Interviewpartner und Sieger zu Wort kommen. Unter den hundert Besten war auch eine Schülerin der Alexander-von-Humboldt-Schule aus Lauterbach: Celina Kurz aus der Klasse 6a beeindruckte die Jury mit dem Brief an ihre verstorbene Oma, die sie in der Wolkenstraße 3 vermutet.
An sie richtete die Zwölfjährige ihre Gedanken zum Thema Freiheit und Grenzen von Freiheit. Für Celina eine schöne Übung, denn sie schreibt, wie sie sagt, schon von klein auf Geschichten, die sie gehört hat, um und erfindet eigene Geschichten, die sie mit ihren Eltern teilt. Dabei schreibt sie – auch im Internet-Zeitalter – meist mit der Hand. Inzwischen nutzt sie dazu zwar ihr Tablet, aber auch dort ist sie handschriftlich unterwegs und stellt fest: „Mit der Nutzung des Tablets und des dazugehörigen Stifts ist meine Handschrift noch besser geworden.“
Ein Eindruck, den auch Schulleiterin Gitta Holloch unterstreicht: Sie nimmt bei vielen Schülern wahr, dass die Kombination aus Handschrift und Technik sich positiv auswirkt. Der Siegerin aus ihrer Schule gratulierte Holloch im Namen der Schulgemeinschaft schon einmal sehr herzlich, auch wenn die Urkunden aus Wiesbaden erst nach den Ferien erwartet werden und erst dann die offizielle Übergabe stattfinden kann.
Sie hat viele Ideen, eine schöne Handschrift und schreibt einfach sehr gerne: Celina Kurz ist eine der Siegerinnen im Wettbewerb zum „Tag der Handschrift“. Foto: Traudi Schlitt
Hollochs Dank galt dabei auch den Fachlehrern der sechsten und siebten Klassen, an die sich der Wettbewerb richtet. Sie hatten sich im Unterricht bereits intensiv mit dem Thema Brief beschäftigt und anlässlich des Wettbewerbs gemeinsam kreative Perspektiven und Ansätze in den Klassen erarbeitet, Schreibpläne erstellt und im Unterricht Zeit für die Briefe an die Stiftung Handschrift eingeräumt.
Als schreibbegeistertes junges Mädchen hat Celina bereits an verschiedenen Schreibprojekten, beispielsweise den Lautschriften, teilgenommen und somit die Förderangebote des Gymnasiums gut genutzt, um ihr Talent weiterzuentwickeln. Ihre Handschrift ist ihr dabei sehr wichtig: „Die Handschrift machte jeden Menschen besonders, sie beschreibt, wie man ist.“ Unnötig zu sagen, dass Celina auch nächstes Mal wieder mitschreibt. Und zwischendurch vermutlich auch.
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