WARTENBERG (jal). Bei der Firma Anlagenbau Günther in Wartenberg hat das Vogelsberger Gesundheitsamt bei einer Kontrolle Verstöße gegen Corona-Regeln festgestellt. Dabei ging es um die Art und Weise, wie ungeimpfte Mitarbeiter getestet worden sind. Amt und Unternehmen sagen, die Mängel seien inzwischen abgestellt.

„Wir können Ihnen bestätigen, dass am 13. Januar eine Kontrolle des Vogelsberger Gesundheitsamtes mit dem hiesigen Ordnungsamt in unserem Unternehmen stattgefunden hat“, antwortete Bernd Günther, einer der Geschäftsführer der Firma, schriftlich auf eine entsprechende Anfrage von Oberhessen-live. Zuvor hatte bereits das Gesundheitsamt entsprechende OL-Informationen über eine Kontrolle bestätigt, ohne dabei jedoch den konkreten Namen des Unternehmens zu nennen. Die Firma Anlagenbau Günther stellt verschiedene Schredder- und Sortiersysteme her, die in der Recyclingbranche eingesetzt werden.

Die Überprüfung habe „primär die Einhaltung der 3-G-Regel am Arbeitsplatz“ beinhaltet, schreibt CEO Günther. „Hierbei wurde seitens der Behörde lediglich beanstandet, wie die täglichen Testungen der ungeimpften Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betriebsintern organisiert wurden. Dieser Sachverhalt wurde unverzüglich behoben und die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind seither aufgefordert, die täglichen Testungen nur noch von zertifizierten Teststellen vorzulegen“, so der Geschäftsführer weiter. Zum Zeitpunkt seiner Antwort an OL habe dem Unternehmen „noch keine behördliche Stellungnahme des Gesundheitsamtes“ vorgelegen.

Ebenfalls in der Firma als Geschäftsführer tätig ist Felix Wohlfahrt, Chef der CDU-Fraktion im Lauterbacher Stadtparlament. Der wird von Günther entlastet, denn der Firmeninhaber lässt wissen: „Bei einem inhabergeführten Familienunternehmen mit 130 Mitarbeitern liegt in letzter Instanz die Verantwortung über getroffene Entscheidungen beim geschäftsführenden Gesellschafter, demnach bei mir persönlich, wie auch bei der Anordnung der täglichen Testungen im konkreten Fall geschehen.“

Günther: Pandemie beinhaltet Herausforderungen

Die Firma sehe davon ab, gesetzliche Regelungen im Rahmen der Pandemie-Bekämpfung zu kommentieren. Gleichwohl schreibt Günther: „Wir sprechen sicherlich für viele Betriebe, die seit Beginn der Pandemie mit vielen zusätzlichen Herausforderungen neben dem eigentlichen Geschäftszweck zu kämpfen haben. Der gesteigerte Gesundheitsschutz der Mitarbeiter, gestörte Lieferketten und Absatzwege, stark steigende Beschaffungspreise und eine schnell voranschreitende Digitalisierung sind nur einige wenige Beispiele, die unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tagtäglich zu bewältigen haben. Wir sind daher froh und dankbar, dass wir als Unternehmen diese Zeit erfolgreich gemeinsam mit unserem gesamten Team meistern.“

Dem Gesundheitsamt zufolge erfolgte die Kontrolle aufgrund eines anonymen Hinweises. Zum Zeitpunkt der Antwort aus der Kreispressestelle hieß es, dass das eingeleitete Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen inzwischen abgestellten Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz noch nicht abgeschlossen sei.