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Statement von lokalen Umweltaktivisten zum Alsfelder IndustriegebietVerkehrswende-Initiative Vogelsberg: Mehrheit der Bevölkerung ist gegen IG „Weißer Weg“

VOGELSBERGKREIS (ol). Die Verkehrswende-Initiative Vogelsberg positioniert sich in einer Mitteilung gegen das Industriegebiet „Weißer Weg“ in Alsfeld. „Die Mehrheit im Parlament kann, probieren sich gegen den Willen der Bevölkerungsmehrheit zu stellen“, heißt es darin.

„Ein respektvoller Umgang mit Mitmenschen, ein Miteinander in der Gesellschaft, der Einsatz für Schwache und Minderheiten und nicht zuletzt die Bewahrung der Schöpfung. All das sind christliche Werte“, steht in der Mitteilung, in der die Initiative auf das christliche Fundament der CDU anspielt, die in Alsfeld die Mehrheit im Stadtparlament und mit Stephan Paule den Bürgermeister stellt. „Nicht alle Parteien reklamieren diesen christlichen Anspruch bereits in ihrem Parteinamen. Doch gerade jene Partei setzt sich unverhohlen für die Zerstörung der Schöpfung ein. Das kann nicht unwidersprochen bleiben“, schreiben die Umweltaktivisten.

Für Claus Rauhut von der Verkehrswende-Initiative Vogelsberg passen „solche Positionen“, wie unter anderem die Alsfelder CDU sie vertritt, nicht in die Zeit: „Wir brauchen eine Verkehrswende. Doch anstatt die Weichen dafür zu stellen, soll in Homberg, in Reuters und in Alsfeld eine falsche Logistik-Entwicklung zementiert werden.“

Mit der Ansiedlung von Logistikfirmen würden vorsätzlich noch mehr Emissionen in die ohnehin stark verkehrsbelasteten Gebiete gebracht. Die Städte und umliegenden Dörfer würden nachhaltig an Attraktivität und Naherholungsraum verlieren.

„Für Alsfeld wird klar: Die Mehrheit im Parlament kann probieren, sich gegen den Willen der Bevölkerungsmehrheit zu stellen. Ob das Industriegebiet auf dieser Grundlage tatsächlich entwickelt werden kann bleibt überaus fraglich. Denn klar ist: Fakten gelten auch für christliche Parteien“, sagen die Umweltschützer.

21 Gedanken zu “Verkehrswende-Initiative Vogelsberg: Mehrheit der Bevölkerung ist gegen IG „Weißer Weg“

  1. Solch einschneidende Eingriffe in unser Leben sollten über einen Bürgerentscheid entschieden werden. Jeder Einwohner aus dem Kreis Alsfeld ab 16 Jahren sollte mit eingebunden sein.

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    1. Volksentscheide führen nicht zwangsläufig zur besten Entscheidung. Siehe Brexit !

      Wichtiger sind doch Argumente, und diese Argumente fehlen euch. Euch stört der Anblick der Hallen in der Landschaft. Deshalb sucht ihr nach Totschlagargumenten. Bloß hat das gewiss nichts mit der Zerstörung der Schöpfung zu tun. Auch die Auswirkung der Flächenversieglung auf die Umwelt ist nicht darstellbar.

      Selbst wenn eure Argumente zögen, dann wäre es euch also egal, dass anderswo die Schöpfung zerstört oder Flächen versiegelt werden!

      Setzt euch dagegen ein, dass soviel überflüssige Weckwerfartikel produziert und überhaupt transportiert werden müssen. Mit weniger Verkehr müssen auch weniger Autobahnen gebaut werden.
      Setzt euch dafür ein, dass weniger Steuermittel verschwendet werden. Dann müssen Städte nämlich nicht alles mitnachen, um ihre Kassen zu füllen.

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  2. Hi….
    Ja, sehr schade die Entscheidungen /Weißer Ring!!! Anbau von Gemüse usw.
    für die Vermarktung vor Ort könnte auch Arbeitsplätze schaffen. Die Auf-
    klärung der Bevölkerung die Produkte auch zu kaufen, gehört dazu.
    Außerdem gibt es entlang der Hartmannkreuzung Richtung Altenburg sicherlich Möglichkeiten weitere Industrie anzusiedeln. Standort Kamax schließt demnächst usw.!!!

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  3. Warum auf dem Homberg… da gehört kein Industrie oder Gewerbe Gebiet hin… aber wir brauchen das Logistik Zentrum in alsfeld…

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  4. Vielleicht sollte man sich mal Gedanken machen warum soviel online bestellt wird… das Logistik Zentrum ist richtig für alsfeld… aber nicht auf dem Homberg… bitte auf der anderen Seite von alsfeld…

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  5. Welche Vorteile soll denn die Versiegelung bringen? Die wenigen Arbeitsplätze sind für meine Kinder und Enkel nicht attraktiv. Dafür haben wir hier noch mehr Verkehr.

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    1. Herr Wolf, vielen Dank für Ihren Beitrag! Die Frage, was das Industriegebiet bringt, ist eigentlich relativ leicht beantwortet:

      1. Es ziehen nicht noch mehr Menschen in die ohnehin schon überfüllten Ballungsgebiete, wo Flächenversiegelung wirklich ein Problem darstellt.

      2. Irgendwie muss das Konsumverhalten der Menschen (alles online bestellen) sich entweder ändern – sollten Sie das schaffen, Herr Wolf, meinen Glückwunsch. Andernfalls macht es aber durchaus Sinn, logistisch günstig gelegene Verteilzentren zu erlauben um Wege und damit auch CO2-Ausstoß zu begrenzen.

      3. Die Gemeinde Alsfeld erzielt Steuereinnahmen.

      4. Die Versiegelung des Bodens findet in einem Kreis statt, wo quasi fast noch überhaupt keine Fläche versiegelt ist. Dazu ist das Industriegebiet in einer Lage im Kreuzungsbereich Bundesstraße und Autobahn, wo man ohnehin aufgrund Lärm-, Geruchs- und Lichtverschmutzung kaum noch von einem unberührten Fleckchen Erde sprechen kann.

      5. Woher wissen Sie, dass Ihre Enkel nichts davon haben? Haben Sie eine Glaskugel? Bestimmt via Telegram bestellt, wie? Zum einen sind die Immobilien Ihrer Kinder und Enkel mehr wert, wenn der Vogelsbergkreis nicht weiter wirtschaftlich abgehängt wird. Zum anderen wissen Sie doch gar nicht, ob eines Ihrer Enkel nicht eine sehr erfolgreiche mittelständische Firma im Hightech-Bereich aufbaut und deswegen im Rahmen der Zulieferung auf eine gute logistische Infrastruktur angewiesen ist.

      Ich höre jetzt mal auf mit weitern Vorteilen, weil Sie ja ohnehin nur „dagegen“ sein wollen und sich beim Stänkern wohl fühlen ;-)

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    2. „Meine Kinder und Enkel“ wie kann man so egoistisch sein… was ist mit dem Rest…..?!?

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    3. Unter der Initiative RegionMitZukunft@gmail.com kann man sich für einen Verteiler anmelden, der sich hier engagiert, um eine bessere Planung als das Industriegebiet zu erreichen. Es gibt auch eine facebook-Gruppe dazu (öffentlich) „Alsfeld – Region mit Zukunft“

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  6. Woher stammen die Angaben, dass die Mehrheit der Bevölkerung gegen diese Ansiedlung sind. 50 Demonstranten ca.ist für mich keine Mehrheit.

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    1. Die schweigende Mehrheit hat jetzt eine Vorstellung davon bekommen, welche Nachteile die geplante Ansiedlung der Logistiker haben wird.

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    2. Vielleicht von einer Umfrage bei Teilen der Bevölkerung?
      Woher kommen die 90 prozent, die die CDU für sich reklamiert?

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    1. Wenn schon denn schon: woher hat denn die alsfelder CDU die Info, dass 90 prozent für das Industriegebiet sind?

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  7. So, so, die Mehrheit ist dagegen…hat die Verkehrswende Initiative festgestellt. Ich lach mich schlapp. Und weniger als die Bewahrung der Schöpfung hat man ja nicht im Sinn. Was soll da das gemeine Volk, welches sich schnöde Gedanken um Arbeitsplätze und Infrastruktur macht, noch sagen.

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  8. Wenn einem nichts Neues mehr einfällt, dann wird versucht, Religion und Politik gegeneinander auszuspielen. Durch das Gewerbegebiet werden Arbeitsplätze geschaffen, gerade für Schwächere Mitbürger.
    Auf dem Gelände wird keine Radioaktivität freigesetzt, es werden keine giftigen Stoffe in Wasser oder Luft emittiert. Es wird lediglich eine Fläche überdacht, vergleichbar einer Turnhalle. Größer natürlich.

    Von einer „Zerstörung der Schöpfung“ kann also keine Rede sein.

    Den selbsternannten Umweltschützern geht es gar nicht um eine vernünftige Politik für Mensch UND Umwelt. Die sind grundsätzlich gegen alles was ein Fundament hat.

    Hässliche Blechhallen für die Lagerung und Verteilung von Wegwerfartikeln zu bauen, scheint trotzdem nicht der große Wurf zu sein. Warum wird hier nicht beispielsweise eine Fabrik gebaut, in der Medikamente oder Impfstoffe hergestellt werden? Das wäre aufgrund der Nähe zu Marburg und Gießen doch ideal. Über diesen Vorschlag sollte man die Bevölkerung mal abstimmen lassen.

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  9. Egal was in Alsfeld in die Hand genommen wird. Es ist angeblich alles falsch.
    Wir brauchen Arbeitsplätze um attraktiv zu bleiben für junge Menschen. Andere
    Gemeinden an der Autobahn würden die Firmen gerne nehmen. Siehe Niederaula, Neuenstein und jetzt die Großbaustelle Tegut Logistik an der A 7 bei Hünfeld. Wir können von einer schönen historischen Altstadt alleine nicht leben. Diese Arbeitsplätze sind wichtig.
    Und schnellstens ein Kernstadtnahes Baugebiet ist wichtig für die Zukunft.

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    1. Liebe/r Dorfbewohner, ein kernstadtnahes Baugebiet ist längst vorhanden.
      Es liegt auf dem Gelände der Ruine der Alsfelder Brauerei. Und das ist nicht das Einzige.

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  10. Woher hat Claus Rauhut die Erkenntnis, die Bevölkerungsmehrheit sei gegen das Industriegebiet. So eine Behauptung sollte man schon mal erläutern.

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    1. Vielleicht abgeschaut von der CDU. Die behauptet ja frech 90% seien für das riesige Industriegebiet.

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