Übergabe des Singeweins in kleiner Runde vor dem Turm der Walpurgiskirche„Es kann nicht Weihnachten werden, ohne das Alsfelder Christkindwiegen“
ALSFELD (nah). In kleinem Kreis wurde das Ritual der Übergabe des „Singewein“ an den Gesangverein „Liederkranz-Harmonie“ auch in diesem Jahr fortgeführt – wenn auch, wie bereits im vorangegangenem Pandemiejahr, vor dem Turm der Walpurgiskirche.
Das Alsfelder Christkindwiegen ist eine seit fast 350 Jahren gelebte Tradition, die wohl keiner der Beteiligten missen möchte. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie in 1674. Seit 1849 wird die Tradition durch den Gesangverein „Liederkranz-Harmonie“ und dem Posaunenchor der Kirchengemeinde aufrecht erhalten und findet jährlich am Heiligabend statt.
Mit zum traditionellen Alsfelder Christkindwiegen gehört, dass die evangelische Kirchengemeinde den sogenannten Singewein am Heiligabend auf dem Kirchturm an den Gesangverein Liederkranz-Harmonie übergibt. Wie bereits im vergangenen Jahr entschied man sich, diese Tradition zeitlich vorzuziehen und vor dem Turm stattfinden zu lassen.
So waren in diesem Jahr Ingrid Kober, Vorsitzende des Vereins, und Jens Buchhammer zusammen mit Pfarrer Peter Remy und Bürgermeister Stephan Paule zur Übergabe des Geldsacks gekommen. Jens Buchhammer tritt in die Fußstapfen von Hans Buchhammer, der über 40 Jahre die Organisation rund um das Christkindwiegen übernommen hatte.
Bürgermeister Paule freut sich, dass die Tradition auch in diesem Jahr wieder in Erinnerung gerufen wird und auch, dass das Christkindwiegen wieder stattfindet – wenn auch in etwas abgespeckter Version, denn es geht nur für die Bläser den Turm hinauf. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr wurde aufgrund der Pandemiesituation eine Aufnahme aus 1978 abgespielt. Kober hofft, dass im nächsten Jahr wieder Bläser und Sänger gemeinsam vom Turm der Walpurgiskirche zu hören sind.
Die Übergabe des „Singeweins“
Im Ursprung der Tradition wurde der Singewein an die Schüler der Alsfelder Lateinschule in Münzen ausgezahlt, diese umrahmten den Gottesdienst musikalisch. Auch heute wird der Singewein noch in Münzen überreicht, allerdings nicht mehr wie damals in Gulden. Aus den damaligen 18 Gulden werden heute, nach mehreren Währungsänderungen, 35,72 Euro von der Kirchengemeinde übergeben. Es ist ein symbolisches Dankeschön an den Gesangverein.
Zusätzlich übergab die Stadt dem Verein noch einen Spenden-Scheck in Höhe von 383 Euro. Kober erhielt außerdem von Bürgermeister Paule die Aufnahme von 1978 auf Schallplatte.
Auch Pfarrer Remy freut sich, wenigstens in einer abgespeckten Version das diesjährige Christkindwiegen wieder auf dem Kirchturm zu hören. „Es kann nicht Weihnachten werden, ohne das Alsfelder Christkindwiegen“, so der Pfarrer. Er bedankte sich herzlich bei Kober für die Unterstützung des Gesangvereins und auch bei Jens Buchhammer, dass dieser die Organisation nun übernimmt. Buchhammer selbst sei es ein Anliegen, das er die diese weiterführt.
Auch Kober bedankt sich bei Pfarrer Remy und Bürgermeister Paule für die Spenden zum Erhalt des Christkindwiegens und macht auf die CD aufmerksam, die bereits seit dem vergangenen Jahr bei ihr käuflich zu erwerben ist. Diese spielt neben Weihnachtsliedern des Gesangverein Liederkranz-Harmonie auch die Digitalisierung des Christkindwiegens aus 1978 ab. „Gerne kann die CD bei mir erworben werden“, so die Vorsitzende des Vereins.
Bestellungen nimmt Ingrid Kober telefonisch unter der Nummer 06631/3610 entgegen. Für zwölf Euro kann die Weihnachtliche Musik bei ihr erworben werden.
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