Informations- und Aufklärungsversammlung in GemündenDie Ergebnisse des SILEK umsetzen
GEMÜNDEN (ol). Vor Kurzem waren etwa 40 Interessierte dem Aufruf des Amtes für Bodenmanagement Fulda gefolgt, sich in einer Aufklärungs- und Informationsveranstaltung über die geplante Einleitung eines Flurbereinigungsverfahrens in Nieder-Gemünden zu informieren.
Timo Karl vom Amt für Bodenmanagement Fulda informierte in einem ausführlichen Vortrag über die Möglichkeiten, die ein Flurbereinigungsverfahren zur Entwicklung des ländlichen Raumes bieten kann, heißt es in der Pressemitteilung der Gemeinde Gemünden. Anschließend konnten von den Anwesenden Fragen gestellt werden.
In dem geplanten Flurbereinigungsverfahren sollen die Ergebnisse des vor einigen Jahren in Gemünden durchgeführten SILEK-Prozesses umgesetzt werden. Hier wurden für die Gemarkungen Nieder-Gemünden, Burg-Gemünden, Ehringshausen und im Bereich Örtenröder Bach/Alter Kirchweg Flurbereinigungsverfahren vorgeschlagen.
Ein Schwerpunkt sei die Vergrößerung der durchschnittlichen Flurstücksgröße und der landwirtschaftlichen Schläge, die in der Gemarkung unterdurchschnittlich ausgestattet sind. Ein weiterer Schwerpunkt liege in der Erneuerung von Wirtschaftswegen und dem Rückbau nicht mehr erforderlicher Wirtschaftswege.
Zusätzlich sollen Maßnahmen zur Gewässerentwicklung, wie Herstellung der Durchgängigkeit, Verbesserung der Gewässerstruktur und Ausweisung von Uferrandstreifen umgesetzt werden. Wenn möglich, soll die Gemeinde bei der Ausweisung von Wanderwegen unterstützt werden. Weiterhin sei eine Wegeverbindung nach Hainbach angedacht. Am Örtenröder Bach soll die Gewässerstruktur verbessert werden, heißt es weiter. Deshalb sei auch ein Teil der Gemarkung Hainbach innerhalb des Verfahrensgebietes.
Karl stellte im Einzelnen den Ablauf eines Flurbereinigungsverfahrens vor. Es werde angestrebt, für Nieder-Gemünden ein Flurbereinigungsverfahren nach § 1 FlurbG, ein sogenanntes Integralverfahren, einzuleiten. Ferner wurden verschiedene Möglichkeiten des Wegebaus und der Brückensanierung aufgezeigt, ebenso wurden erforderliche Kompensationsmaßnahmen wie Baumpflanzungen oder Saumstreifen vorgestellt.
Seitens der Flurbereinigungsbehörde können Investitionen von bis zu 2.500 Euro pro Hektar in dem Verfahren gewährt werden, wobei diese aufgrund des SILEK-Prozesses mit einem Zuschuss von bis zu 80 Prozent gefördert werden können.
Die Vertreter der Flurbereinigungsbehörde standen für Fragen zur Verfügung. Auch wurden für die Anwesenden Informationsmaterialien bereitgestellt. Die Möglichkeiten, die ein Flurbereinigungsverfahren eröffnet, wurde, so die Gemeinde, von vielen positiv gesehen. Es gab jedoch auch Kritik wegen der vorgesehenen Ausweisung von Uferrandstreifen an den Gewässern und dem damit gegebenenfalls verbundenen Flächenverlust für die Landwirtschaft.
Bürgermeister Lothar Bott freute sich, dass nach der Einleitung der Verfahren Burg-Gemünden und Ehringshausen nun endlich das Verfahren Nieder-Gemünden eingeleitet werden soll. Er betonte auch, dass die verbleibende Eigenleistung von der Gemeinde Gemünden übernommen wird, da diese ein großes Interesse an der Umsetzung der Maßnahmen hat. Seitens des Amtes für Bodenmanagement werde angestrebt, noch in diesem Jahr die Beschlüsse zur Einleitung der beiden Flurbereinigungsverfahren zu erlassen.
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