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Mittelhessische EUTB trafen sich in Lauterbach – Vortrag des DRKAustausch, Infos, Netzwerken

LAUTERBACH (ol). Es gibt sie seit Januar 2018, die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB), die unabhängig von Leistungsträgern oder -erbringern kostenlose Beratungen hinsichtlich Teilhabe, Inklusion, Angeboten und Leistungen für Menschen anbieten, die mit einer Behinderung leben oder davon bedroht sind. Auch deren Angehörigen können dies in Anspruch nehmen.

Das Ziel dieses Angebots, das auch im Vogelsbergkreis seit seiner Einführung rege genutzt wird, ist die Bestärkung und Unterstützung der Menschen, die ihre Rechte auf Selbstbestimmung und möglichst eigenständige Lebensführung verwirklichen möchten. Knapp vierzig solcher Beratungsstellen gibt es in Hessen, sechs davon sind in Mittelhessen angesiedelt: Limburg/Weilburg, Marburg-Biedenkopf, Lahn-Dill, Gießen, Wetterau und Vogelsberg. Zweimal im Jahr treffen sich diese Einrichtungen seit Sommer 2019 zu Qualitätsnetzwerk-Treffen, das sechste seiner Art fand vor wenigen Tagen in Lauterbacht statt. Hier befindet sich im Haus in der Königsberger Straße 8 ein Teil der Räume des Vogelsberger Angebots, ein weiterer Standort ist in Alsfeld.

„Diese Treffen dienen dazu, sich über aktuelle Themen auszutauschen, verschiedene Leistungsangebote kennenzulernen und unsere Beratungsqualität im Sinne unserer Klientinnen und Klienten immer weiter zu verbessern“, führt Andrea Schmidt aus, so ist der Pressemeldung der EUTB zu entnehmen. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Irina Janz ist sie für den gesamten Vogelsbergkreis und kleine Bereiche der angrenzenden Landkreise Fulda uns Schwalm-Eder zuständig.

„Wir freuten uns sehr, dass nach den ganzen Monaten der Online-Treffen nun wieder ein Präsenztreffen möglich war und wir dieses ausrichten durften“, so Irina Janz, deren Dank zum einen der Business School of Management and Technology Vogelsberg dankte, die dafür ihren Sitzungsraum in dem Gebäude zur Verfügung stellte, zum anderen Yvonne Schäfer vom Deutschen Roten Kreuz in Lauterbach, die in einem ausführlichen Vortrag die verschiedenen Angebote ihres Trägers vorstellte – auch als Anregungen für die Gäste, die ähnliche Angebote vielleicht auch in ihrer Region finden und ihren Klientinnen und Klienten vorschlagen möchten.

Ebenfalls vor Ort waren an diesem Tag die beiden derzeitigen Peer-Berater der EUTB Vogelsbergkreis, Beate Faulstich und Stefan Hartung, die Sprechstunden in den Beratungsstellen anbieten,

Als Vertreterin des Trägers der Vogelsberger EUTB, Kompass Leben, begrüßte dessen Vorsitzende Katja Diehl die Gäste aus ganz Mittelhessen in Lauterbach. Sie betonte die große Bedeutung der unabhängigen Beratung, die den Menschen größtmöglichen Überblick über Teilhabeangebote und damit auch größtmögliche Entscheidungsfreiheit gewährleiste.

Erfahrungen ausgetauscht

Nach dem Inputvortrag nutzten die Teilnehmenden – coronabedingt konnten aus jeder EUTB nur zwei Vertreterinnen oder Vertreter mitwirken – den weiteren Verlauf, um sich über ihre Erfahrungen der letzten Monate auszutauschen und diese zu diskutieren. Neben den Herausforderungen, die die Pandemie auch den Beratungsstellen beschert hatte, war auch die staatlicherseits zugesagte Fortführung der EUTB bis 2029 Thema.

Für den ländlichen Raum erscheint hier besonders eine neue Regelung von Bedeutung, nach der neben der Einwohnerzahl auch die Fläche Eingang in die Budgetierung finden soll. „Wir würden uns sehr freuen, wenn dies zum Tragen käme, da wir uns davon mehr Ressourcen für Beratungen versprechen“, so Andrea Schmidt, die den Tag moderierte.

Alle Beteiligten waren sich zum Ende des Treffens einig, wie wertvoll diese sind, da sie den Horizont weiten, die Verbindung untereinander stärken und die Qualität im Sinne der Klientinnen und Klienten fördern. „Gerade nach den Erfahrungen im vergangenen Jahr hoffen wir sehr, dass wir uns in sechs Monaten wieder in Präsenz treffen können.“

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