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Antrag der Freien Wähler mehrheitlich abgelehnt„Den Betroffenen die Möglichkeit geben, gehört zu werden“

VOGELSBERG (ol). Zwar hat der zuständige Dezernent, Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak, in der vergangenen Kreistagssitzung  über die Lage der Handwerker und deren Kunden im Bezug auf die Beschaffung von Baumaterialien und die aktuellen exorbitanten Preissteigerungen von Baumaterialen berichtet, doch hätten es die Freien Wähler gerne gesehen, wenn das Thema im Fachausschuss beraten worden wäre.

„Die Lage bei den privaten Häuslebauern und den Handwerksbetrieben im Baubereich ist ernst, es dauert länger und es wird teurer. Leidtragend sind die Kunden“ sagt Lars Wicke, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Vogelsberger Kreistag im Nachgang der Kreistagssitzung in einer Pressemeldung. Wenn man den Bericht von Dr. Jens Mischak gehört hat, sollte man sich laut den Freien Wählern eigentlich als Regierungs-Koalition aus SPD und CDU im Vogelsbergkreis fragen – sind wir hier auf dem richtigen Weg? Was können wir machen?

Weiter heißt es: Doch man gibt sich mit dem Bericht des Ersten Kreisbeigeordneten zufrieden und will sich mit dem Thema nicht weiter beschäftigen. „Wir sollten über jeden Arbeitsplatz im Vogelsberg froh sein,“ macht Lothar Bott klar, „da sollte man den Betroffenen die Möglichkeit geben, gehört zu werden und sich nicht verweigern. Kurzarbeit wegen Materialmangel, das darf es in einem Industrieland wie dem unseren nicht geben.“

Insbesondere hat die Koalition aus CDU und SPD, durch den Fraktionsvorsitzenden Stephan Paule deutlich gemacht, dass ihnen die Problematik durchaus bewusst ist. „Hier konnte der Eindruck gewonnen, werden das man einem sinnvollen Prüfauftrag der Freien Wähler keine Plattform bieten möchte.“

Inhalt des Antrags

Inhalt des Antrages der Kreisfraktion der Freien Wähler war neben dem Bericht von sachkundigen Personen (Innungen, Fachverbände und ähnliche) im Ausschuss der Prüfauftrag, ob Möglichkeiten von regionalen Kooperationen zum Beispiel zwischen Waldbesitzern, Sägewerken und Handwerkern möglich sind. Dies hätte unter dem bestehenden Label “Vogelsberger Originale”, wie bereits in der Direktvermarktung bewährt, erfolgen können.

„Durch eine solche Erweiterung der „Vogelsberger Originale“ auf die Bau- und Handwerksbranche könnte für den Vogelsberg ein echter Mehrwert entstehen, macht Dieter Welker aus Alsfeld deutlich, damit wird in der Region sicher mehr bewegt als mit der Vermarktung von Honig“, so die Freien Wähler.

Die Aussage des Ersten Kreisbeigeordneten, der gleichzeitig auch Wirtschaftsdezernent ist: „wir sollten die Handwerker nicht von der Arbeit abhalten und sie daher nicht zu einer Sitzung einladen“ mache mehr als deutlich, wie wenig Interesse er an den Problemen der Baubranche habe, schreiben sie weiter.

„Es ist auch eine Wertschätzung gegenüber den Handwerkern, wenn man diese zu einer Sitzung einlädt und ihnen damit die Möglichkeit gibt, sich mit der Politik auszutauschen und dabei ihre Nöte und vorhandene Hemmnisse aufzuzeigen. Gerade die ‚großen‘ Parteien interessieren sich eh nur kurz vor Wahlen für die Probleme der Menschen. Da ist eine Sitzung des Fachausschusses im Oktober augenscheinlich nicht interessant,“ macht Ulf Immo Bovensmann aus Mücke klar. Er habe selbst im Handwerk gearbeitet.

Wenn die Regierungs-Fraktionen von CDU und SPD sich laut den Freien Wählern nicht mit der heimischen Wirtschaft unterhalten wollen, zeige dies kurz vor der Bundestagswahl, wie beide Parteien selbst im ländlichen Raum kein Interesse gegenüber der heimischen Handwerkerschaft zu haben scheinen. „Vielleicht sollten sich die Fraktionsmitglieder der Vogelsberger CDU/SPD einmal mehr auf ihre Herkunft besinnen und nicht hörig der Kreisspitze folgen, sondern ein bürgernäheres Abstimmungsverhalten an den Tag legen.“

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