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Waldbrandübung in drei TeilenLauterbacher Brandschützer übten den Waldbrand-Ernstfall

LAUTERBACH (ol). Die Freiwillige Feuerwehr Lauterbach hat am Samstag ein ganz bestimmtes Szenario geübt – und zwar das eines Waldbrandes. In drei Teilen wurde die Übung im Lauterbacher Ortsteil Reuters rund um den Löschteich abgehalten. Mit dabei war auch ein Polizeihubschrauber vom Polizei-Flugdienst der Polizeifliegerstaffel Hessen.

Der erste Teil der Übung bestand aus der Waldbrandbekämpfung aus der Luft, der zweite Teil aus der Lange-Wege-Versorgung und der letzte Teil aus der Schulung mittels Bekämpfungshilfsmittel, die neu bei der Lauterbacher Feuerwehr eingeführt wurden. Für die Waldbrandbekämpfung aus der Luft war das zentrale Ziel, den Löschwasserbehälter, der für den Hubschrauber gedacht ist, zunächst mit Wasser aus den öffentlichen Mitteln, beispielsweise aus einem Löschteich, Tanklöschfahrzeugen oder landwirtschaftlichen Betrieben zu füllen.

Das Wasser wurde vom Löschteich in einen Wasserbehälter mit einem Volumen von 36.000 Liter gepumpt. Aus dem „FireFlex“ Wasserbehälter hat der Polizeihubschrauber vom Polizei-Flugdienst der Polizeifliegerstaffel Hessen das Wasser mit einem „Bambi-Buckets“ entnommen. Der Hubschrauber nahm pro Flug rund 500 Liter Wasser auf. Das aufgenommene Löschwasser wurde über eine simulierte Brandstelle abgelassen. Für die Piloten sei das jährlich eine Pflichtübung, erklärt Tony Michelis, stellvertretender Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Lauterbach.

Ein Blick auf die Übung. Fotos: Crönlein/GBS News-Online

„In Hessen gibt es drei Einheiten, die in Wolfhagen, Darmstadt und Lauterbach vom Land Hessen stationiert sind. Wir haben diese Übung damit verbunden. In den kommenden zwei bis drei Wochen werden diese Standorte einmal beübt, damit wir die Zusammenarbeit mit Hubschrauber und Löschwasserbehälter einmal gemacht haben“, so Michelis. Im vergangenen Jahr fand die Übung wegen der Corona-Pandemie nicht statt. 2019 hielt man die Übung in Wildflecken auf dem Truppenübungsplatz ab.

„Dort haben wir mit allen Einheiten, einschließlich der Bundespolizei geübt. Diese kommt dann auch zum Einsatz. Für die haben wir ja die beiden Außenlastbehälter mit dran, die deutlich mehr Wasser aufnehmen können, weil es größere Hubschrauber sind, die im Außenlastbereich mehr transportieren können“, erklärt Michelis. Sollte es die Pandemie zulassen, dann soll im nächsten Jahr eine weitere Waldbrandübung – vielleicht in einem anderen Landkreis – stattfinden.

„Es ist nach zwei Jahren wieder notwendig, die handwerklichen Dinge zu machen. Man kann zwar alles in der Theorie simulieren, aber die Praxis fehlt. Es war ganz wichtig, dass wir wieder die handwerklichen Dinge geübt haben, und die haben ganz gut funktioniert. Wir hatten eine ganze Reihe junger Maschinisten dabei, Leute, die wir am Standort ausbilden, die zukünftig dann die Löschfahrzeuge im Einsatz fahren“, so Michelis. Eine Lange-Wege-Übung sei kein alltägliches Szenario. Es wurden etwa 1.500 Meter Löschwasserförderung mit mehreren Spritzen aufgebaut, damit das Wasser von A nach B transportiert werden konnte.

Für die Feuerwehrleute war das natürlich ein anstrengender Tag, der bereits um 8 Uhr morgens startete: Alles wurde aufgebaut – und nach der Übung wieder abgebaut – 1.500 Meter Schläuche gelegt und wieder eingesammelt. Nach der Übung in Reuters stand für die Brandschützer auch noch rund eineinhalb Stunden Arbeit am Stützpunkt in Lauterbach auf dem Programm. Ein Bild von der Übung machten sich auch noch ein Vertreter aus dem Innenministerium, der für die Leitung des Katastrophenschutzes zuständig ist, sowie zwei Mitarbeiter des Regierungspräsidiums Gießen. Die Bambini-Feuerwehr stattete der Waldbrandübung auch einen Besuch ab.

Fotos: Crönlein/GBS News-Online

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