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Zwischen der Stadtwerke Lauterbach GmbH als Wasserversorger und den ortsansässigen LandwirtenFünf Jahre Kooperation für den Schutz des Grundwassers

MAAR (ol). Wie die Stadtwerke Lauterbach mitteilen, habe das geförderte Trinkwasser im Brunnen Maar eine hervorragende Qualität und könne ohne zusätzliche Aufbereitung bedenkenlos getrunken werden. „In der Vergangenheit war der Nitratgehalt im Brunnen Maar kontinuierlich angestiegen. Um einen Grenzwert für Nitrat von 50 mg /l nicht zu überschreiten, wurde in 2016 eine Kooperation zwischen der Stadtwerke Lauterbach GmbH als Wasserversorger und den ortsansässigen Landwirten vereinbart“, teilen die Stadtwerke Lauterbach mit. Fünf Jahre ist das mittlerweile her.

Seitdem haben sich die Nitratgehalte auf einem relativ konstanten Niveau von durchschnittlich 31 mg Nitrat/L eingependelt, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Um das Grundwasser zu schützen, haben sich die vor Ort wirtschaftenden Betriebe in der freiwilligen Kooperation mit den Stadtwerken Lauterbach zur Umsetzung von Bewirtschaftungsauflagen verpflichtet. Beispielsweise seien die Höhe der Düngung und die Zeitpunkte, wann Dünger ausgebracht werden darf, strenger geregelt und die Flächen im Wasserschutzgebiet müssten über Winter immer begrünt sein.

Da diese Maßnahmen mit einem erhöhten Aufwand verbunden sind, werden die Betriebe laut Pressemitteilung von den Stadtwerken Lauterbach bei der Umsetzung finanziell unterstützt. Die Betriebe erhielten hierbei vom Ingenieurbüro Schnittstelle Boden eine gezielte Beratung zur grundwasserschonenden Bewirtschaftung ihrer Flächen. Mit vegetationsbegleitenden Analysen im Feld sowie Feldbegehungen, einer jährlichen Info-veranstaltung und Beratungsrundschreiben finde ein ständiger Austausch zwischen Beratern und Landwirten statt.

Ein wesentlicher Teil des Erfolges der Kooperation bestehe in einer passgenauen Düngeempfehlung, welche die Betriebe für ihre Flächen erhalten. Auf Grundlage von Stickstoffuntersuchungen im Boden (sogenannten „Nmin“-Proben) und Messungen in den Pflanzen, werde die Düngeplanung jedes Jahr neu erstellt und an den tatsächlichen Bedarf der Kulturen angepasst.

Nitratgehalt im Brunnen senken

Im Gegensatz zu starren gesetzlichen Regelungen, sei diese Düngeplanung der Witterung und der individuellen Situation vor Ort angepasst. In Kombination mit weiteren Bewirtschaftungsmaßnahmen könne so die Auswaschung von Nitrat ins Grundwasser über den Winter reduziert werden. Das mittel- bis langfristige Ziel der Kooperation sei, durch eine angepasste Landbewirtschaftung den Nitratgehalt im Brunnen zu senken. Das könne bei einer Brunnentiefe von 58 Metern durchaus zehn bis zwanzig Jahre dauern, weil das Wasser nur langsam durch die verschiedenen Bodenschichten versickert.

Der Brunnen Maar ist einer von insgesamt zwölf Trinkwasserbrunnen, die von den Stadtwerken Lauterbach betrieben werden. Durch die hohe chemische Qualität des geförderten Rohwassers sei in den Brunnen keine Aufbereitung nötig, bevor es als Trinkwasser an die Haushalte verteilt wird. Die gute Wasserqualität sei nicht selbstverständlich, denn „in Trinkwassergewinnungsanlagen so mancher anderer Wasserversorger muss das Wasser zum Beispiel durch Chlor oder UV-Filter chemisch aufbereitet werden“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Seit Kooperationsstart entwickele sich die Bewirtschaftung der Flächen positiv, womit die Landwirte die Weichen für zukünftig sinkende Nitratgehalte im Brunnen gestellt hätten. Die Stadtwerke Lauterbach, die landwirtschaftlichen Betriebe und das Ingenieurbüro Schnittstelle Boden, freuen sich über die gute Zusammenarbeit im Rahmen des Grundwasserschutzes, die zum Erhalt der hohen Lebensqualität in Lauterbach beiträgt.

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