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Kultusstaatssekretär Manuel Lösel übergibt 2.800 Euro für die Sanierung des Toilettenwagens in Schwabenrod„Dieses Projekt ragt wirklich heraus“

SCHWABENROD (akr). Kultusstaatssekretär Manuel Lösel hat schon viele Förderbescheide für ganz unterschiedliche Projekte übergeben. Das Projekt, für das er am Donnerstag einen Bescheid im Gepäck hatte, ragte für ihn aber wirklich heraus – und das betonte er nicht nur einmal, als er dem Männergesangsverein in Schwabenrod für die Sanierung des dorfeigenen Toilettenwagens einen Förderbescheid in Höhe von 2.800 Euro überreicht.

Im Alsfelder Stadtteil Schwabenrod gibt es eine ziemlich außergewöhnliche Interessengemeinschaft – und zwar eine „Toilettenwageninteressengemeinschaft“, wie sie es selbst nennen. Diese hat bereits über 300 Arbeitsstunden in Eigenleistung in die Sanierung des dorfeigenen Toilettenwagens investiert. Der war nämlich in einem sehr schlechten Zustand. Aufgeben wollten ihn die Schwabenröder aber nicht. Deshalb fassten sie vor rund zwei Jahren den Entschluss, ihn wieder auf Vordermann zu bringen – schließlich ist er gerade für Feste und Feierlichkeiten im Dorf viel Wert.

1988 erwarb der Sportverein in Schwabenrod den Wagen, der einer Firma damals als Frühstücks- oder Materialwagen diente. Der Verein baute diesen daraufhin zum Toilettenwagen um, denn so einen Wagen konnte man im Dorf gut gebrauchen – sei es für die Kirmes, Sängerfeste oder andere Veranstaltungen, beispielsweise in der Dorfmitte oder an der Grillhütte.

„Es war immer ein Problem, geeignete Toiletten zu finden, deshalb baute ihn der Sportverein federführend um“, erklärt Peter Krausmüller, erster Vorsitzender des Männergesangvereins Schwabenrod/Münch-Leusel und Mitglied der sogenannten Toilettenwageninteressengemeinschaft. Die Jahre, in denen er beispielsweise auf der Kirmes stand, die teilweise über 1.000 Besucher verzeichnete, hinterließen ihre Spuren. Der marode Fußboden sei der Schwachpunkt gewesen. „Man stand vor der Wahl, entweder verschrotten lassen oder sanieren“, erklärt er. Man entschied sich für letzteres.

Peter Krausmüller gab einen Einblick in das Projekt.

Die Interessengemeinschaft nahm sich dieser Aufgabe an, veranstaltete einen Glühweinabend, um ein Startkapital zu haben. „Das reichte aber vorne und hinten nicht“, erklärt Krausmüller. Also bewarb sich der Gesangverein beim Förderprogramm „Starkes Dorf – Wir machen mit“. Dieses ist als Wettbewerb konzipiert, um den sich Vereine, Verbände, Freiwilligenagenturen sowie gemeinnützige Organisationen und private Initiativen mit gemeinnützigem Träger bewerben können.

Kultusstaatssekretär Manuel Lösel war beeindruckt von dem Projekt.

„Wir waren zunächst skeptisch, ob unser Projekt unter die Förderrichtlinien fällt“, erzählt er. Doch genau das tat es allemal, denn bei dem Programm geht es darum Projekte zu fördern, die die Lebensqualität und den Zusammenhalt auf dem Land stärken und das gesellschaftliche Miteinander von Jung und Alt verbessern. Dabei müsse es sich nicht um die Gestaltung eines Platzes, das Aufstellen einer Bank oder ähnliches handeln.

„Sie sind mit dem Projekt genau da, wo man sei sollte um gefördert zu werden“, betont der Staatssekretär Lösel. Er habe schon viele Förderbescheide überreicht, aber „dieses Projekt ragt wirklich heraus“ – und genau dafür gab es nun 2.800 Euro. Über 300 Arbeitsstunden hat die Gemeinschaft bereits in die aufwendige Komplettsanierung des Toilettenwagens investiert. Einige Kleinigkeiten fehlen noch, ebenso die Wasser- und Abwasserinstallation, ehe der Wagen dann wieder in aller Frische zum Einsatz kommen kann.

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