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Bürgermeisterwahl GemündenSPD unterstützt Kaminski, UBL verhält sich neutral

GEMÜNDEN (ol). In Gemünden wird in diesem Jahr ein neuer Bürgermeister gewählt – und einer der zur Wahl stehenden Kandidaten ist der in Alsfeld lebende freie Journalist Gerhard Kaminski. Unterstützt wird er im Wahlkampf von den Sozialdemokraten der Gemeinde.

In der Pressemitteilung heißt es, Gemündens Sozialdemokraten und die Unabhängige Bürgerliste (UBL) freuen sich darüber, dass neben dem Kandidaten der Bürgergemeinschaft (BGG) ein weiterer Bewerber für das Bürgermeisteramt ins Rennen geht. Gerhard Kaminski, derzeit in Alsfeld lebender freier Journalist, hat jetzt seinen Wahlvorschlag im Rathaus abgegeben und sich bei den beiden Fraktionen, die bisher keinen eigenen Kandidaten benannt hatten, vorgestellt.

Die SPD hatte das Gesprächsangebot des Kandidaten gleich für zwei Gremien genutzt, einmal den Vorstand des Ortsvereins und außerdem die Fraktion in der Gemeindevertretung. Beide hätten sich vom Auftreten und den politischen Inhalten Kaminskis überzeugt gezeigt. „Gerhard Kaminski hat uns mit seinem besonnenen Auftreten und der sachlichen Kompetenz überzeugt. Seine kommunalpolitische Erfahrung wird sehr gut für die weitere Entwicklung der Gemeinde Gemünden nutzbar sein und wir werden ihn gern unterstützen“, erläutert Lukas Becker, Fraktionsvorsitzender der SPD.

Man begrüße vor allem die Bereitschaft Kaminskis, das Gespräch nicht nur mit den politischen Gruppierungen, sondern auch mit den Gemündener Bürgerinnen und Bürgern pflegen zu wollen. „Das habe der derzeitige Amtsinhaber vernachlässigt“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Ihm sei wichtig, so Kaminski, das Verwaltungshandeln transparent zu machen und einen respektvollen Umgang miteinander zu pflegen. Das sei die Basisvoraussetzung für die Förderung des Zusammenhalts in einer Gemeinschaft.

Masterplan Energiewende als gute Chance

In Anbetracht der bereits angelaufenen großen Projekte wie der Kindergartenausbau, der Anschluss an die Kläranlage in Nieder-Ohmen, die Neugestaltung des Bahnhofsgeländes in Nieder-Gemünden, die erhebliche finanzielle Mittel binden, sei man sich darüber im Klaren, dass weitere Projekte und Maßnahmen nur mit dem engagierten Einwerben von Fördermitteln des Landes oder Bundes möglich sein werden. Im Rahmen des „Masterplans Energiewende“, den die Sozialdemokraten gerade in der Gemeindevertretung eingebracht haben, würden beide Gesprächspartner gute Chancen sehen, die Gemeinde unter dieser Vorgabe voranzubringen.

„Klimaschutz ist auch im kommunalen Bereich ein wichtiges Thema, das uns die schrecklichen Bilder aus gerade heftig von starken Regenfällen und Überschwemmungen betroffenen Regionen Deutschlands eindringlich deutlich machen. Mit dem Masterplan soll ein brauchbares Konzept entwickelt werden, das den kommunalen Beitrag Gemündens zum Umgang mit der Klimakrise aufzeigt. Gelingen kann seine Umsetzung nur unter intensiver Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger. Mich in diesem Sinn einzusetzen, habe ich deutlich gemacht“, weist Kaminski auf eine politische Gemeinsamkeit hin.

„Es geht uns darum, eine Grundlage für die weitere Diskussion um Anlagen für die Erzeugung Erneuerbarer Energien im Gemeindegebiet zu schaffen, damit nicht bei jedem Projekt ähnliche oder dieselben Argumente pro und kontra ausgetragen werden müssen. Dabei muss es selbstverständlich eine breite Beteiligung der Gemündener Bürgerinnen und Bürger geben. Es kann schließlich keine Energiewende geben, ohne dass die Menschen diese und die passenden Maßnahmen anerkennen und umsetzen“, waren sich Becker und Kaminski einig.

Trotz Übereinstimmungen mit der UBL keine ausdrückliche Unterstützung

Der Bürgermeisterkandidat, der betont, dass er keiner Partei angehöre und die Zusammenarbeit mit allen drei Fraktionen in der Gemündener Gemeindevertretung anstrebe, hat sich auch bereits bei der Fraktion der UBL vorgestellt. „Das Angebot zur Zusammenarbeit wurde bisher vom Fraktionsvorsitzenden der BGG, Tobias Reitz ebenso begrüßt wie von der UBL. Dass die BGG, da sie ja einen eigenen Kandidaten nominiert hat, es bei diesem positiven Signal bewenden lässt, ist gut nachvollziehbar. Dass sich die UBL jetzt als Fraktion für eine neutrale Haltung entschieden hat, bedaure ich, respektiere aber die Entscheidung“, erläuterte Kaminski das Ergebnis des Vorstellungsgesprächs bei der Unabhängigen Bürgerliste (UBL). Auch hier habe es viel inhaltliche Übereinstimmung gegeben, dennoch habe er die UBL nicht für die ausdrückliche Unterstützung seiner Person gewinnen können.

„Als Gegenargument wird gern mein Alter ins Feld geführt, verbunden mit dem Wunsch nach einem neuen Bürgermeister, der viele Jahre im Amt bleibt. Dem halte ich entgegen: Gewählt wird jetzt für eine Wahlperiode. Für diese trete ich an, fit und bereit mit Tatkraft und Entschlossenheit für eine zukunftsfähige Entwicklung Gemündens zu arbeiten. Dabei sollten Kompetenz und Erfahrung einige Pluspunkte einbringen – der Abrechnung nach sechs Jahren sehe ich zuversichtlich entgegen“, so Kaminski, der sich in der nächsten Woche mit vielen Besuchen in den Gemündener Ortsteilen vor Ort informieren und dabei vorstellen wird.

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