Hessische Sparkassen spenden eine halbe Million Euro für Werkstätten für behinderte Menschen84.000 Euro gehen in die Digitalisierung
VOGELSBERG (ol) Mit einer Zuwendung in Höhe von 500.000 Euro unterstützten die hessischen Sparkassen die Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen. 84.000 Euro davon gingen an Einrichtungen in Oberhessen, die das Geld in Digitalisierungsprojekte investieren, teilt die Sparkasse mit.
Frank Dehnke, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Oberhessen, konnte jeweils 10.500 Euro an insgesamt acht Werkstätten in der Wetterau und im Vogelsbergkreis überreichen, darunter die Lebensgemeinschaft in Schiltz sowie die Gemeinschaft für Heilpädagogik und Sozialtherapie und Kompass Leben, beide in Herbstein.
„Die Werkstätten für behinderte Menschen erfüllen eine wichtige Aufgabe“, betonte Gerhard Grandke, Geschäftsführender Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen. „Sie geben Menschen mit Behinderung Arbeit und damit Teilhabe.“ Die Förderung der Behindertenhilfe sei für die Sparkassen in Hessen ein Schwerpunkt ihres gesellschaftlichen Engagements. Die 500.000 Euro seien gezielt für den digitalen Zugang und den digitalen Ausbau der Häuser gedacht. „Sowohl arbeiten, als auch soziales Miteinander findet derzeit oft online statt. Doch den Bewohnern der Werkstätten fehlt häufig die Erfahrung mit digitalen Mitteln und es fehlt an Endgeräten. Dem will unser Sparkassen-Verband mit der Förderung entgegenwirken“, ergänzt Sparkassen-Vorstand Frank Dehnke.
Geplant: neuer Beamer samt Leinwand
Die Lebensgemeinschaft in Schiltz hat einen neuen Beamer mit passender Leinwand auf dem Einkaufszettel, außerdem eine akustische Regelungsanlage mit Mikrofonen und ein Laptop für den Tagungsraum – damit sind sie ausgestattet für Online-Veranstaltungen und Schulungen. Die Gemeinschaft für Heilpädagogik und Sozialtherapie finanziert einen Glasfaseranschluss und richtet ein WLAN-Netz für die Werkstatt ein. Kompass Leben. in Herbstein baut eine digitale Lernplattform auf und kauft zusätzlich von den Fördergeldern spezielle Software und Endgeräte. Weitere Spendenempfänger sind die Behindertenhilfe Wetteraukreis gGmbH, die Diakonie-Werkstatt Wetterau, die Lebensgemeinschaft Bingenheim e.V., die Werkstatt „Rauher Berg“ in Ortenberg sowie die Schottener Soziale Dienste gGmbH.
Förderung für 46 Werkstätten
Der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen in Hessen, Christoph Hille, dankte für die großzügige Spende. Die Förderung erreiche die 46 Werkstätten für behinderte Menschen in Zeiten, in denen die Anforderungen an die Werkstätten durch die Pandemie stark gestiegen sind. Die Digitalisierung muss entscheidend vorangebracht werden, um den behinderten Menschen auch unter diesen erschwerten Umständen ein Weiterarbeiten zu ermöglichen. Dies alles kostet jedoch Geld. „Die Spende der hessischen Sparkassen kommt deshalb genau zur richtigen Zeit“, befand der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft.
Spenden aus dem Ertrag des PS-Lossparens
Die Spendengelder stammen aus dem Zweckertrag des PS-Lossparens der hessischen Sparkassen. Das ist eine Sparform der besonderen Art. Ein PS-Los kostet sechs Euro. Von diesen sechs Euro werden 4,80 Euro angespart, mit 1,20 Euro nimmt der PS-Los-Sparer an monatlichen Auslosungen teil. 25 Prozent dieses Spieleinsatzes sind zweckgebunden. Sie werden ausschließlich für gemeinnützige und wohlfahrtspflegerische Maßnahmen verwendet. Das ist der sogenannte Zweckertrag, aus dem auch die oben genannten Spendengelder stammen. Aus diesem Spendentopf kamen so im vergangenen Jahr hessenweit insgesamt über 7,3 Millionen Euro zusammen, die an soziale Einrichtungen in Hessen vergeben wurden.
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