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Ratgeber zum Tag der pflegenden AngehörigenWie pflegende Angehörige sich erholen

VOGELSBERG (ol). Die meisten älteren Menschen werden nach wie vor zu Hause gepflegt und begleitet. Während sich in Zeiten von Corona für die stationäre Pflege viel verändert hat, waren diese Menschen und die Situation pflegender Angehörige für die Öffentlichkeit unsichtbar. An sie wenden sich die Kurberaterinnen des Diakonischen Werkes Vogelsberg, Ina Wenz und Michaela Schindler, zum „Tag der pflegenden Angehörigen“ am 12. Mai, um auf die Kur für pflegende Angehörige hinzuweisen.

Pflegende Angehörige haben ohnehin keine öffentliche Interessenvertretung. Sie sind kaum organisiert. Jede und jeder muss für sich selbst zurechtkommen. Das ist ohnehin nicht leicht – Corona hat vieles noch sehr viel schwieriger gemacht. Die Angst, die zu pflegenden Anzustecken, die Einstellung der Angebote der Tagespflege und vieles mehr. Aufgrund der Kontaktreduzierung kann nichts abgegeben werden.

Belastungen werden zu Dauerstress

Wenn viele kleine und große Belastungen zum Dauerstress werden und die Kraftreserven aufgebraucht sind, können bei Pflegenden gesundheitliche Probleme auftauchen, die in der Regel in einem direkten Zusammenhang mit den Belastungen durch die Pflegeaufgaben stehen, etwa starke Erschöpfung, Unruhe, Angstzustände, Schlafstörungen, Kopf- und Rückenschmerzen, Magen-Darm-Störungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden. Diese und andere Beschwerden können ein Hinweis darauf sein, dass die Grenzen der Belastbarkeit erreicht sind und Pflegende eine wirksame Unterstützung brauchen. Eine Kur für pflegende Angehörige im Müttergenesungswerk kann hier das Richtige sein.

Beratungsstelle frühzeitig aufsuchen

De Beratungsstelle des Diakonischen Werkes sollte schon vor dem Arztbesuch für ein Erstgespräch kontaktiert werden. Dort nimmt man sich Zeit und berät kostenlos. Interessenten erhalten alle notwendigen Unterlagen und Informationen, die der Arzt oder die Ärztin zur Beantragung benötigt.

Telefonische Beratungen oder Videoberatung sind derzeit möglich. Ebenso können weitere Informationen über geeignete gesundheitsfördernde und stabilisierende Unterstützungssysteme vor Ort gegeben werden und bei Bedarf eine Vermittlung in andere weiterführende Hilfesysteme erfolgen.

Damit wird insgesamt ein wesentlicher Beitrag zur Gesundheitsförderung und Entlastung von Familien geleistet – vor allem in schwierigen Zeiten weiterhin für die Gesundheit der Frauen und Familien da zu sein.

Kontakt für Termine

Termine gibt es unter: Diakonisches Werk Vogelsberg, Beratungsstelle Lauterbach, Telefon: 06641 64669- 13, E-Mail: michaela.schindler@diakonie-vogelsberg.de und Beratungsstelle Alsfeld, Telefon: 06631 72031, E-Mail: ina.wenz@diakonie-vogelsberg.de, Internet: www.diakonie-vogelsberg.de.

2 Gedanken zu “Wie pflegende Angehörige sich erholen

  1. Alle mal auf den Balkon gehen und klatschen oder die Muttertags-Blumen auf die Straße werfen. Ein Tag der Pflegenden für all die, ohne deren Aufopferung das alberne Teilkasko-Pflegeversicherungs-System der Bundesrepublik krachend in sich zusammen fallen würde. Im Vogelsbergkreis sollte man zum Tag der Pflegenden die Fahnen auf Halbmast setzen. In kaum einer anderen Region werden pflegende Familienangehörige so wenig wertgeschätzt und bestenfalls mit irgendwelchen Entlastungs-Fakes abgespeist. Am Ende bleibt dann nur noch eine Kur, die es für Vogelsberger allerdings auch nicht gäbe, wenn diese nicht einen anderen Träger hätten als den Landkreis.

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    1. Man wirbt doch jetzt so stark für den Zuzug in den Vogelsberg. Aber das Wohnen auf dem Land ist hauptsächlich nur für Ältere interessant (https://www.kreis-anzeiger.de/ratgeber/bauen-und-wohnen/wohnen/senioren-ziehen-wohnen-auf-dem-land-der-stadt-vor_23505648). Stadtbewohner, die als Rentner die teuren Städte verlassen, können in ländlichen Regionen zwar billiger wohnen (mancher zieht sogar auf einen Campingplatz, in ein sog. Tiny- oder Mikrohaus oder ein Mobilheim). Sie verlieren aber ihr unterstützendes Umfeld, das auf dem Lande überwiegend durch Familienangehörige gewährleistet wird. Wer Senioren in den Vogelsberg lockt, muss auch eine öffentliche Infrastruktur bereit stellen. Doch die Verantwortlichen verlassen sich darauf, dass nur gut Situierte zuziehen, die sich die erforderlichen haushaltsnahen Dienstleistungen kaufen können.

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