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Daten zur Kontaktnachverfolgung können ab sofort an das Gesundheitsamt gemeldet werdenLuca-App ist auch im Vogelsberg einsatzbereit

VOGELSBERG (ol). Der Friseurtermin ist gebucht, mit Maske und gezücktem Smartphone geht es in den Salon. Einchecken am Tresen, einchecken am Platz, Waschen, Schneiden, Föhnen, bezahlen, auschecken – alles ohne lästige Zettelwirtschaft. Mithilfe der Luca-App und der Anbindung ans Gesundheitsamt ist das nun auch im Vogelsbergkreis möglich. Die Schnittstelle zur Behörde erlaubt einen verschlüsselten Austausch von Daten, die für die Kontaktpersonennachverfolgung wichtig sind.

„Mit der Luca-App können sich Behörde, Betreiber der App vor Ort und Bürgerinnen und Bürger freiwillig vernetzen, um so das Puzzle der Kontaktpersonennachverfolgung schneller lösen zu können. Wir minimieren damit aufwendige Papierlisten und bringen die Übermittlung der Daten in ein zeitgemäßes Format“, sagt Landrat Manfred Görig in der Pressemitteilung des Vogelsbergkreises. Ohne viel Aufwand kann mit der luca-App ein digitales Logbuch geführt werden und dieses im Infektionsfall in wenigen Schritten an das Gesundheitsamt gemeldet werden.

Ab sofort können Unternehmer oder Veranstalter – ebenso wie Kunden und Besucher – sich anmelden und registrieren. Das erlaubt Kontakte mit infizierten Menschen zu identifizieren und an das Gesundheitsamt zu übermitteln – ohne dass zum Beispiel ein App-Betreiber Zugriff auf personenbezogene Daten habe. Denn die Daten können lediglich beim Gesundheitsamt wieder entschlüsselt werden.

Ein Besucher checkt lediglich mittels QR-Code über das Smartphone am Eingang ein und beim Verlassen wieder aus, heißt es weiter. War eine infizierte Person in seiner Nähe, können seine Daten dann verschlüsselt an das Gesundheitsamt übermittelt werden. Dazu muss vorher der Veranstalter oder Unternehmer dem Gesundheitsamt die Daten für den relevanten Zeitraum freigeben.

Danach erhält das Amt eine Liste aller Personen, die sich im relevanten Zeitraum, gemeinsam mit der infizierten Person aufgehalten haben. Haben Betreiber der App zusätzlich Teilbereiche untergliedert, könne das Gesundheitsamt schon vorab das Infektionsrisiko bewerten und Kontaktpersonen mit geringem Risiko aussortieren.

Einsatz am Arbeitsplatz denkbar

Denkbar wäre auch der Einsatz am Arbeitsplatz – Mitarbeiter loggen sich am Haupteingang und in Abteilungen ein und aus – zielgenau können dann die Kontaktpersonen aus den einzelnen Bereichen beim Gesundheitsamt ausgewertet und gegebenenfalls kontaktiert werden. Besuche im Einzelhandel, der Gastronomie oder Kulturangebote und vielen weiteren Bereichen könnten zukünftig so mit der Luca-App im Infektionsfall einfach nachvollzogen werden.

Auch über private Treffen kann – wenn dies wieder möglich ist – mit der Luca-App digital Buch geführt werden. Dazu muss ein privates Treffen erstellt werden – ein Freund oder Familienmitglieder scannen dann zu Beginn und am Ende des Treffens einen QR-Code. So wird das Treffen in der Historie des Nutzers vermerkt. Zwar können diese Informationen nicht mit dem Gesundheitsamt geteilt werden, allerdings seien sie eine wichtige Ergänzung bei der Kontaktpersonennachverfolgung. Außerdem kann sich, wer kein Smartphone besitzt, mit einem auf der Homepage der Luca-App registrierten Schlüsselanhänger mit speziellem QR-Code an Luca-Standorten einloggen.

„Mit der Anbindung an die Systeme des Gesundheitsamtes haben wir eine wichtige Schnittstelle geschaffen, die die Kontaktpersonennachverfolgung unterstützen wird – das letztlich auch dazu beiträgt, früher über weitere Schritte zu mehr Möglichkeiten nachdenken zu können“, unterstreicht Gesundheitsdezernent Dr. Jens Mischak abschließend.

2 Gedanken zu “Luca-App ist auch im Vogelsberg einsatzbereit

  1. Doch was nutzt der ganze Mist, wenn die 100 überschritten ist.
    Spass bei Seite: Dazu noch die Corona App. automatisch per Umfeld-Bluetooth-Scan, um dem Virus auf den Fersen zu bleiben. Get doch 👍

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  2. Ich halte es für fatal, dass der Kreis wie andere öffentliche Stellen eine undurchsichtige App empfiehlt und anwendet, deren Datenschutz nicht geprüft werden kann, da der Quellcode nicht vollständig offengelegt ist. Diese Möglichkeiten per QR-Code ein- und auszuchecken gibt es auch mit der staatlichen Corona-App. Warum wird das nicht genutzt und offiziell empfohlen? Ich werde diese unsichere App jedenfalls nicht nutzen.

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