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Erster Fall in einer privaten Vogelhaltung in HessenGeflügelpest in Freiensteinau: 16 Pfauen einer privaten Vogelhaltung verendet

FREIENSTEINAU (ol). Am 7. Januar wurde der erste Fall von klassischer Geflügelpest in einer privaten Vogelhaltung in Hessen festgestellt – genauer gesagt in Freiensteinau. Innerhalb weniger Tage zeigten 16 Pfauen des Bestandes massive Krankheitserscheinungen und verendeten. Es konnte der hochpathogene Virus-Subtyp H5N8 nachgewiesen werden.

Zum Schutz vor der weiteren Ausbreitung des Geflügelpesterregers werden Schutzzonen um den Ausbruchsort eingerichtet, in denen verschärfte Kontrollmaßnahmen gelten. Unter anderem müssen innerhalb zehn Kilometer um den Ausbruchsort Geflügel und andere gehaltene Vögel bis zur Aufhebung des Beobachtungsgebiets in geschlossenen Ställen oder unter Schutzvorrichtungen gehalten werden, heißt es in der Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Ein Freilauf ist untersagt. Die Tierhalterinnen und Tierhalter werden durch eine entsprechende Allgemeinverfügung im jeweiligen Mitteilungsblatt des Landkreises informiert.

„Der aktuelle Ausbruch zeigt, dass Geflügelpest­erreger weiterhin in der Wildvogelpopulation kursieren und jederzeit mit neuen Fällen gerechnet werden muss. Dies gibt uns dringenden Anlass zu einer erhöhten Wachsamkeit“, sagte Landwirtschaftsministerin Priska Hinz. „Vor allem darf Wildvögeln kein Zugang zu Futter, Einstreu und Gegenständen gewährt werden, die mit Hausgeflügel in Kontakt kommen können. Geflügel darf außerdem nicht an Gewässern trinken, zu denen auch wildlebende Vögel Zugang haben“, erklärte die Ministerin.

„Es muss weiterhin alles unternommen werden, um eine Einschleppung des Virus in Hausgeflügelbestände zu vermeiden. Die Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen hat oberste Priorität. Ich appelliere daher an alle Geflügelhalterinnen und -halter, ihre Bestände intensiv zu kontrollieren und Auffälligkeiten wie beispielweise eine erhöhte Sterblichkeit oder reduzierte Leistung umgehend an die jeweils zuständige Veterinärbehörde zu melden“, so die Ministerin.

Hintergrund:

Mit der Rückkehr der Zugvögel besteht in jedem Jahr die Gefahr des Ausbruchs von Geflügelpest in Deutschland. Die hocherregenden Varianten dieser Viren können zu massenhaften Todesfällen insbesondere in Hühner- und Putenhaltungen führen, heißt es weiter. In Haltungen, in denen der Erreger nachgewiesen wird, müssen alle Vögel getötet werden.

Die in diesem Jahr zirkulierenden Viren haben bereits zum Tod von tausenden Wasservögeln an den norddeutschen Küsten geführt. Deutschlandweit wurden bisher über 30 Ausbrüche in Geflügelhaltungen festgestellt. Fast 170.000 Hühner, Puten, Gänse und Enten mussten bereits getötet werden. Andere Staaten wie die Niederlande, Belgien, Frankreich, Dänemark, Italien und Polen sind ebenfalls betroffen. In Hessen wurde bereits Mitte Dezember bei tot aufgefundenen Schwänen an den Ober-Mooser Teichen im Vogelsbergkreis die Virusinfektion festgestellt.

Geflügelpest erreicht den Vogelsberg

Funde von verendetem Wassergeflügel (Schwäne, Enten, Gänse) sollten der zuständigen Veterinärbehörde des Landkreises oder der kreisfreien Stadt gemeldet werden. Tot aufgefundene Singvögel oder Tauben sollten nur dann gemeldet werden, wenn mehrere tote Vögel dieser Arten an einem Ort gefunden werden.

Die derzeit in Deutschland unter Wildvögeln verbreiteten Influenzaviren sind stark an Vögel angepasst. Eine Übertragung auf den Menschen sei deshalb unwahrscheinlich. Trotzdem sollten tote Wildvögel nicht mit den bloßen Händen angefasst werden. Bei Auftreten von Krankheitssymptomen wie Atemwegserkrankungen oder Entzündungen der Lidbindehäute nach dem Kontakt mit toten oder krank erscheinenden Wildvögeln, sollte laut Ministerium ein Arzt aufgesucht werden.

3 Gedanken zu “Geflügelpest in Freiensteinau: 16 Pfauen einer privaten Vogelhaltung verendet

  1. Warum muss ich denn wissen, wie ein Helge Fitz sich bei jedem x-beliebigen Ereignis im Landkreis fühlt, zumal er dann meistens noch das Weltbewegende im Allerkleinsten entdeckt und nach immer demselben Schema anfängt zu generalisieren, zu menetekeln und den Untergang des Kapitalismus zu prognostizieren. Wieso durchschaut man bei der OL-Redaktion eigentlich nicht, dass da ein LINKER, der nach langen Lehr- und Wanderjahren auf der Kandidatenliste des Vogelsbergkreises untergekommen ist, die Kommentar-Spalte missbraucht, um inflationär Self-Promotion zu betreiben.
    So traurig der Verlust des gesamten Pfauen-Bestandes durch den Virus-Subtyp H5N8 für den Halter auch ist und wie dringend diese Tierseuche auch unter Kontrolle gebracht werden muss, so gibt es doch eine Menge weit traurigerer Entwicklungen, infolge derer wir uns über die Zukunft unserer Welt sorgen müssten. Fitzens sozialökologische Katze hat unter Garantie schon mehr Vögel auf dem Gewissen als ihr Besitzer hier ostentativ beklagt.

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  2. Ich bin sehr traurig.
    Was bringt das Neue Jahr noch an negativen Nachrichten mit sich.
    Der Tod ist aktuell omnipräsent

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    1. Es gibt bei Tegut in Freiensteinau eine Unterschriftenliste zur Testung des anderen Bestands an Wild-und Wasservögeln.
      Wem der Tierschutz etwas bedeutet, kann sich in der Liste bitte eintragen.
      Aktiver Tierschutz rettet Leben.

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