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Die Ereignisse des TagesVierter Einsatztag im Dannenröder Wald: Polizei rechnet mit Angriffen

DANNENROD (ol). An diesem Freitag steht der vierte Einsatztag im Dannenröder Wald auf dem Programm. Die Polizei ist wieder mit einem Großaufgebot vor Ort und auch heute erwarten diese wieder unterschiedliche Protestformen. Neben friedlichem Protest rechnen die Einsatzkräfte auch wieder mit gewalttätigen Angriffen auf Polizeibeamte.

Bereits am Morgen appellierte die Polizei auf Twitter: „Protest ja, Gewalt nein!“, denn am dritten Tag im Dannenröder Wald wurde wieder Pyrotechnik auf die Einsatzkräfte gezündet und mit Steinen geworfen. Die Stimmung gestern? Unruhiger als die vergangenen Tage. In dem Statement der Polizei erklärt Kriminaldirektor Jochen Wegmann, dass man auch an diesem Tag wieder mit den unterschiedlichsten Protestformen rechne – und dazu könnten auch gewalttätige Angriffe zählen.

„Darauf sind wir vorbereitet und wir werden das bestmögliche tun, um unsere Kollegen zu schützen“, betont Wegmann. Man wolle aber weiterhin den kommunikativen Ansatz pflegen und man stehe auch weiterhin für einen konstruktiven Austausch bereit.

Einsatzkräfte hatten am Morgen ein Nagelbrett im Waldpfad eingebettet gefunden, das teilen die Beamten in einem Twitter-Post mit. „Tagsüber schwer erkennbar, Nachts überhaupt nicht“, so die Polizei, die auch gleichzeitig an die A49-Gegner appelliert, den Protest nicht auf die Spitze zu treiben. Kriminaldirektor Jochen Wegmann beschreibt diesen Vorfall als „ein Unding“.

So wie am Donnerstag ist die Polizei derzeit sowohl im nördlichen Teil des Dannenröder Waldes, im Bereich des Camps „Drüben“, als auch im südlichen im Einsatz, um unter anderem Barrikaden zu beseitigen und Menschen aus den Bäumen zu holen. Im südlichen Bereich ist auch der Harvester am Arbeiten.

Wieder verharren viele Aktivisten in den Bäumen. Foto: kd

Rund 50 Menschen halten sich aktuell in den Bäumen auf, die nun nach und nach von den Spezialeinsatzkräften der Polizei wieder auf den Boden geholt werden. „Halt die Fresse“, rufen die Aktivisten unter anderem zu den Polizisten, die über das Megaphon zu den Menschen in den Bäumen Kontakt aufnehmen. „Das ist unser Wald, wir gehen hier nicht weg“, wird ebenfalls laut gerufen.

Das Nagelbrett im Waldpfad ist aber nicht der einzige unschöne Fund, den die Beamten an diesem Freitag machen müssen, wie die Polizei mit diesem Foto zeigt: Eine Eisenstange, auf der geschrieben steht: „Bullen töten“. Kriminaldirektor Jochen Wegmann erklärt, dass man die Stange in einer Barrikade gefunden habe, neben einer alten Hülse. „So etwas zu lesen, ist nichts, was die Kollegen erfreut“, so Wegmann. Zunächst lassen die Worte zweierlei Bedeutungen zu. Mit Blick auf die Abkürzung „ACAT“, was mehrfach mit der Bedeutung „All Cops Are Targets“ in Verbindung gebracht wird, wirkt es wie eine Drohung.

Michael Zarth, Sprecher der Deges, ist ebenfalls vor Ort im Dannenröder Wald. „Wir haben hier in den ersten Tagen einzelne Bäume gefällt und gestern angefangen die erste kleine Fläche zu roden, aber noch im geringen Umfang“, erklärt er. Am Donnerstag habe man auch im Süden mit den ersten Fällungen begonnen. „Seit gestern Nachmittag ist der Harvester im Einsatz“, so Zarth. Aber auch dabei handele es sich um „Fällungen im geringen Umfang“.

Es sei schwer von einem genauen Zeitplan zu sprechen, was die Arbeiten betrifft. „Wir kommen so voran, wie wir voran kommen“. Das fixe Datum sei der 28. Februar 2020, dann nämlich endet die Fällperiode. „Am 1. März wollen wir die Flächen dann unserem Auftragnehmer, der die Autobahn errichten wird, übergeben“. Die Deges sei zuversichtlich, dass man das zeitlich schaffen werde.

Unterdessen haben sich die Teilnehmer der Friday for Future Marburg-Demo „Danni bleibt“ auf den Weg in den Wald gemacht.

Von Niederklein ging es entlang der B62 in den Dannenröder Wald.

Hier gibt es viele Eindrücke vom Einsatzttag:

Oberhessen-live berichtet weiterhin über die Ereignisse des vierten Einsatztages im Dannenröder Wald. 

10 Gedanken zu “Vierter Einsatztag im Dannenröder Wald: Polizei rechnet mit Angriffen

  1. Hallo. Ich bin 15 Jahre alt und komme auch aus dem Vogelsberg. Ich bin kein Friday’s for future kiddy sondern ein junger Erwachsener der sich in meinen Augen unerträglichen Situation äußert.
    Ich finde es sicherlich nicht gut dass Polizisten usw beschimpft oder gar angegriffen werden. Aber es kann auch nicht das Ziel der Bevölkerung -der Regierung- sein einen uralten intakten Wald, welcher viel co2 umwandelt, abzuholzen. Jetzt, in Zeiten des klimawandels muss man doch erst recht auf die Umwelt achten…oder etwa nicht? Sche** auf die blöde Autobahn… Davon haben wir genug. Noch mehr Schnellstraße? Noch mehr Unfälle? Noch mehr Autos auf einem Fleck? Noch mehr Wald abholzen? Das kann nicht im Sinne der Bevölkerung und der Regierung sein! Denkt mal an die Landwirtschaft… Wie viel Landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche Fläche da drauf geht… Den heimischen Bauern dass Leben noch schwerer machen? Muss das sein?
    Es ist in meinen Augen wirklich ein Unding das man so radikal gegen die Natur geht.

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  2. ….bis zum 28.2.2020 ist das fixe Datum, dann nämlich endet die Fällperiode…so der Satz im Artikel! Es soll wahrscheinlich 2021 heißen!

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  3. …. die Zügel „anzuziehen“ und diese Terroristen mit aller Härte aus dem Wald zu holen und danach alles an Strafmaß rausholen was geht. Es ist eigentlich auch an der Zeit, Vertreter von Kommunal,- Landes und Bundespolitik die weiterhin diese Staatsfeinde unterstützen und öffentlich für ihr Verhalten loben, ohne Pensionsansprüche aus dem Öffentlichen bzw. Staatsdienst zu entlassen.
    Und bitte bei der Berichterstattung auf die Bezeichnung Aktivisten verzichten, es sind und bleiben Terroristen.
    Bleibt Gesund ;-) auch im Kopf

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    1. @es wird Zeit

      Es wird Zeit, dass Sie lernen was Respekt bedeutet. Sie wissen es wie mir scheint leider nicht. Das sogenannte 1000jaehrige Reich hat gerade einmal 12 Jahre überlebt. Autoritäre Systeme haben keine lange Verweildauer. Gut so. Wir sind freie Menschen und können auf solche radikalen Ausbrüche gut verzichten. Kennen Sie den Artikel 1 unseres Grundgesetzes? Schauen Sie einmal bei Google nach.

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      1. … Artikel 1 Grundgesetz, habe nichts gefunden von Nagelfallen, Drahtseilen (in Kopfhöhe) und anderen Dingen die Menschen in Gefahr bringen. Ebenfalls nichts gefunden von Steinen und Fekalien werfenden „Affen“ auf Bäumen. Und die permanente Beleidigung von Polizeibeamten nicht zu vergessen. Wenn das ihre Einstellung zur Demokratie ist, dann gute Nacht Deutschland. Bleibt Gesund 😷 auch im Kopf

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  4. Hallo zusammen,

    ich möchte meine Frage die ich im Bericht (arbeiten im Danni starten) gestellt habe hier gerne nochmal`s stellen.

    Hallo Herr Tom / Klaus Meier,

    bitte beantworten Sie mir doch mal eine Frage:
    Wie fährt ein Homberger oder Maulbacher Bürger nach Kassel?
    Bitte eine Wegebeschreibung!!
    Diese Frage ist ehrlich gemeint mit der bitte einer ehrlichen Antwort.

    Grüße Thommasy

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    1. Eigenartige Frage, entweder der Homberger nimmt den Bus und faehrt dann mit dem Zug von Stadtallendorf.
      Oder, falls er ein Auto besitzt, faehrt er auf die A5 auf und faehrt auf der bereits bestehenden Autobahn.
      Aber warum sollte ein Homberger ueberhaupt nach Kassel fahren

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      1. Lieber Tom,

        Ich hatte da schon etwas mehr von Dir erwartet.
        Falls er ein Auto hat, möge er es bitte stehen lassen.
        Wenn er es dennoch benutzt und die A5 fährt, werde Ich mit katastrophalen Folgen belästigt.
        Ich denke wir brauchen nicht weiter zu diskutieren

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