Dank des FördervereinsEin neuer Gehwagen für die Geriatrie-Station im Alsfelder Krankenhaus
ALSFELD (ol). Ein Aufkleber prangt auf dem neuen Gehwagen: „Eigentum der Station 6“. Peter Schneider, stellvertretender Stationsleiter der geriatrischen Station des Kreiskrankenhauses Alsfeld (KKH) hat ihn zum Termin mitgebracht. Direkt darunter ist noch Platz. Diesen nutzt Holger Feick, Schatzmeister vom Verein „Freunde und Förderer des Kreiskrankenhauses“ gerne. Er bringt einen weiteren Aufkleber an, um zu zeigen, wer diese Anschaffung ermöglicht hat: der Förderverein des KKH.
In der Pressemitteilung des Krankenhaus heißt es: „Eine weitere Ergänzung der Ausstattung, die Patienten den Weg zurück in den Alltag erleichtert und dem Pflegepersonal gute Voraussetzung für die Hilfe dabei ermöglicht“, sagt Nelli Isinger, Pflegedienstleitung des KKH. „Ein großer Dank an den Förderverein – ein weiterer Punkt auf der Investitionsliste, den der Förderverein übernommen hat“, ergänzt sie.
Im Vorfeld der ersten Vorstandssitzung seit Beginn der Corona-Pandemie übergab der Vorstand des Fördervereins, vertreten durch Vorsitzenden Friedhelm Kalbhenn, seinen Stellvertreter Dr. Erich Heinz und Schatzmeister Holger Feick nun offiziell den Gehwagen, der schon seit einigen Tagen auf der Station in Gebrauch ist.
Dass ein weiterer Gehwagen eine passende Ergänzung ist, macht Nelli Isinger deutlich: er biete den Patientinnen und Patienten mehr Sicherheit, helfe zum Beispiel beim Transfer am Bett und entlaste dabei auch die Pflegenden und das Ergo- oder Physiotherapie-Personal. „Auf der geriatrischen Station geht es darum, Patienten auf eine Rückkehr in den häuslichen Bereich vorzubereiten, eventuell neue Abläufe zu üben und zu erleichtern“, sagt Peter Schneider.
Ein Gehwagen könne zum Beispiel im Nachgang einer Schenkelhals-Operation entlasten und verlorengegangene Sicherheit zurückgeben. „Es ist auch eine psychische Hilfe, wenn Patienten merken, dass sie langsam aber stetig ihren Aktionsradius erweitern können“, fügt Schneider an – in einer schwierigen Lebenssituation könne das sehr helfen. „Bei der Mobilisation von Patienten zeigt der Gehwagen seinen nutzen.“
Nach einer Küchenzeile auf der geriatrischen Station, die für therapeutische Zwecke genutzt wird, ist der Gehwagen eine weitere Zugabe zur Ausstattung, die der Förderverein ermöglicht hat. Wie Schatzmeister Feick anfügt, hätte der Förderverein schon etwa 175.000 Euro aufbringen können, die direkt der Arbeit im KKH zugutekommen.
…und den Dank doppelt unterstreichen! Aber diese Textpassage macht mich rasend:
„Dass ein weiterer Gehwagen eine passende Ergänzung ist, macht Nelli Isinger deutlich: Er biete den Patientinnen und Patienten mehr Sicherheit, helfe zum Beispiel beim Transfer am Bett und entlaste dabei auch die Pflegenden und das Ergo- oder Physiotherapie-Personal.“
Also entschuldigen Sie mal!!! Solche unverzichtbaren Hilfsmittel muss eine Klinik sich durch einen Förderverein finanzieren lassen? Da sorgt kein Träger, keine Krankenkasse (z.B. die des einzelnen Patienten, der auf einen solchen Gehwagen vorübergehend angewiesen ist und diesen in bzw. nach der Reha zu Hause in Gebrauch nehmen muss, damit nicht der Pflegedienst oder seine Angehörigen ihm/ihr mit eigener Körperkraft dazu verhelfen müssen, die „Selbständigkeit im häuslichen Bereich vorzubereiten“ und eventuell „neue Abläufe zu üben und zu erleichtern“? Da nimmt man lieber ein Sicherheitsrisiko in Kauf, das unter Umständen zu einem stationären Pflegefall führt? In welchem gottverdammten Entwicklungsland mit medizinischer Minimalversorgung, aber dafür den höchsten Krankenkassenbeiträgen und Behandlungskosten, leben wir denn eigentlich? Gesundheitsfunktionäre und -politiker Deutschlands: Klebt euch doch die Sponsoren-Schildchen direkt man auf die eigenen Brillengläser! Das sorgt vielleicht nicht für mehr Durchblick, aber gibt dann vielleicht einen Hinweis darauf, warum der offensichtlich nicht vorhanden ist!