Tötungsdelikt in Alsfelder Obergasse - Hintergründe zur Tat sind bislang noch unklar35-Jähriger unter Verdacht, seine Ehefrau getötet zu haben
ALSFELD (ol). In Alsfeld ist eine Frau getötet worden. Nach Angaben der Polizei gab es in einem Mehrfamilienhaus in der Obergasse am Samstagabend gegen 22.45 Uhr einen Streit. Ein 35-jähriger Mann aus Syrien soll dabei seine in Alsfeld wohnende 36-jährige Ehefrau, die ebenfalls aus Syrien stammte, erschlagen haben. Anschließend sei er mit den drei gemeinsamen Kindern geflüchtet. Der Tatverdächtige wurde jedoch festgenommen.
Auf seiner Flucht war der Mann bis nach Unterfranken gekommen. Bei seiner Festnahme im Bereich der A7, in Höhe der Tank- und Rastanlage Riedener Wald, soll der Mann keinen Widerstand geleistet haben. Die drei Kinder sollen „wohlbehalten“ sein, sie wurden in Obhut genommen.
„Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen hat der 35-jährige syrische Staatsangehörige dem Opfer mit einem Schlagwerkzeug tödliche Verletzungen zugefügt. Die Kriminalpolizei Alsfeld hat in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Gießen die Ermittlungen aufgenommen. Die genauen Hintergründe der Tat sind derzeit noch unklar“, heißt es in einer Pressemitteilung der Ermittler. Der Tatverdächtige wird am Montag dem zuständigen Haftrichter beim Amtsgericht Alsfeld vorgeführt.
Das Opfer lebte zusammen mit den Kindern erst seit etwa zehn bis elf Monaten im Obergeschoss eines Hauses in der Obergasse. Ihr Mann habe sich vorher überwiegend in Bayern aufgehalten, aber sei dann zur Untermiete zusammen mit einem anderen Mann auch in das Haus in der Obergasse gezogen, erzählt der Vermieter am Tag nach der Tat. Er sei nach seiner Frau erst nach Alsfeld gekommen. „Einfach schockierend sowas“, sagt der Vermieter, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. „Einfach schockierend, dass hier sowas passiert ist.“
Vor zwei bis drei Monaten, so erzählt er weiter, habe es schon einmal Streit zwischen dem getrennt lebenden Paar gegeben, die Polizei sei vor Ort gewesen. In den letzten Tagen habe er jedoch nichts von Streitigkeiten mitbekommen.
„Für die Kinder ist es besonders hart. Die Kinder haben doch keine Schuld und müssen jetzt drunter leiden“, sagt er. Das älteste sei etwa zwölf, das jüngste in etwa sechs bis sieben Jahre alt. „Warum tut man so etwas den Kindern an?“, fragt er ungläubig.
Ein Nachbar kommt hinzu. Er gibt an, etwa gegen 22 Uhr Streit mitbekommen zu haben. Der Vermieter übersetzt für ihn. Er habe den Streit gehört, als er sich schlafen legen wollte. Es habe immer wieder Spannungen zwischen den beiden gegeben, erzählt er. Als er den Streit hörte und nach seinen Nachbarn schauen wollte habe der Mann gerufen, dass er seine Frau getötet habe, anschließend sei er mit den Kindern weggerannt.
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