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Appell des Feldataler Bürgermeisters: Spielplätze sind Tabuzonen - Liefer- und Abholservice nutzen„Das dient zum Schutz aller“

FELDATAL (ol). Rot-weiße Flatterbänder weisen darauf hin: Betreten des Spielplatzes derzeit verboten. Größere Gruppen von Kindern sollen nicht zusammentreffen. Das Verbot trifft seit Mittwoch alle Kinder in Hessen und ist Teil des Strategiepakets, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. „Das dient dem Schutz aller“, sagt Feldatals Bürgermeister Leopold Bach und appelliert dabei auch an die Eltern, sich daran zu halten.

Feldatal verfüge über genug Wald und Wiesen, wo sich Kinder bei dem schönen Frühlingswetter im Freien aufhalten könnten. „Im kleinen Kreis, am besten ist es, wenn nur Geschwisterkinder zusammen spielen“, so Bach in seiner Pressemitteilung. Möglichst kleine Gruppen bilden, das sei auch der Grund, warum an beiden Kindergärten in Feldatal grundsätzlich eine Notbetreuungsgruppe existiert.

Das Rathaus ist für den Publikumsverkehr geschlossen, es gibt aber vermehrt Anfragen per Telefon und E-Mail. „Das Verständnis der Bürger ist groß“, so Bach. Vieles lasse sich einfach regeln. Dinge, wie etwa die Windelsäcke, würden nicht mehr persönlich abgeholt, sondern können per Post verschickt beziehungsweise ausgefahren werden.

Gewerbetreibende und Gastronomen haben Fragen zu der Verordnung, die in das regionale Wirtschaftsleben eingreifen. Einige Gaststätten haben ganz geschlossen, andere steigen auf einen Liefer- und Abholservice um. Bach bittet die Feldataler Bürger darum, diesen – wenn möglich – zu nutzen, um den Unternehmen, die um ihre Existenz bangen, in der schwierigen Zeit zu helfen. Nicht alle Geschäfte dürfen noch geöffnet sein. Kleidung oder Schuhe sollte man jetzt nicht, so Bachs Appel, im Internet bestellen.

Besser sei es, den Kauf aufzuschieben, bis die regionalen Läden wieder für ihre Kunden da sein könnten. Auch Handwerker sollten ihre Aufträge bekommen. „Wir werden in der Coronakrise lernen, wie wertvoll, unsere regionalen, lokalen Strukturen sind“, ist Bach überzeugt.

Zusammenhalt wird groß geschrieben. Beim Projekt „Tegut… Liefer- und Abholservice“ gingen Anfragen von Bürgern ein, die helfen wollen – etwa, indem sie den Einkauf für andere übernehmen. „Wir stellen mit dem Gewerbeverein unsere Ressourcen wie den Bürgerbus zur Verfügung“, sagt Bach. Das Miteinander auf dem Dorf erweist sich hier als Trumpfkarte.

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