Alexander-von-Humboldt-Schule bei „MINT Stars“ im Vulkaneum und mit „I am MINT“ bei den Unternehmen in der RegionMINT-Kooperationen schaffen Wissen und Beziehungen
LAUTERBACH (ol). „MINT“ – Die Abkürzung steht für die Schulfächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik und sie ist seit Jahren auch Synonym dafür, wie Schulen ihre Schülerinnen und Schüler auf Berufe aus diesem Gebiet vorbereiten. Die Alexander-von-Humboldt-Schule hat viele Standbeine in der MINT-Förderung. Erst kürzlich wurde das sowohl im Rahmen der OloV-Rezertifizierung als auch mit einem zweiten Preis auf der MINT-Messe in Wiesbaden gewürdigt. Nun sind die Lauterbacher Schüler Teil einer weiteren regionalen und überregionalen MINT-Aktion.
Das Schottener Vulkaneum ist ein Standort des hessenweiten Berufsorientierungsprojektes „MINT – Die Stars von morgen“, das die Frankfurter Gesellschaft Provadis mit Fördergeldern des Hessischen Wirtschaftsministeriums aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie durch die Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit durchführt.
Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der Alexander-von-Humboldt-Schule zeigten sich im Anschluss begeistert von dem Projekt, in das sie zwar viel freie Zeit gesteckt hatten, das ihnen aber auch viel gebracht hat, wie sie rückblickend erzählten. Zu sechst waren sie an sieben Nachmittagen für jeweils vier Schulstunden plus Abschlusspräsentationen nach der Schule nach Schotten gefahren. Dort wurde das Vulkanmuseum zu einem kleinen Mitmachlabor, das den Schülerinnen und Schülern viele Möglichkeiten gab, in verschiedene Richtungen zu forschen.
„Das Schöne war, dass wir an Themen arbeiten konnten, die wir teilweise selbst aussuchen konnten“, berichteten sie. Das Arbeiten sei freier gewesen, weniger zielgerichtet als in der Schule, sodass die jungen Leute ihrem Forschertrieb freien Lauf lassen konnten. Und Forschungsgebiete gab es einige: An Wasserproben aus der Nidda bestimmten sie den Chemikaliengehalt heimischer Gewässer, sie experimentierten mit Trockeneis oder stellten Überlegungen dazu an, wie eine fiktive Insel mit Energie versorgte werden könne. Es standen Exkursionen, beispielsweise in die Grube Fortuna, auf dem Programm und es gab eine Art Marktplatz mit Unternehmen und Praktikern aus den verschiedensten MINT-Berufen, die die Jugendlichen nach Herzenslust kennenlernen und befragten konnten.
„Die Tage waren gut gefüllt, es war nie langweilig“
„Die Tage waren gut gefüllt, es war nie langweilig, und wir haben jedes Mal etwas mitgenommen“, stellten die MINT-interessierten Teilnehmenden der AvH rückblickend fest. „Wir bekamen Fragestellungen und mussten uns Lösungsvorschläge überlegen – es war wirklich anspruchsvoll und innovativ.“ Die Jugendlichen lobten die Veranstalter für die gute Organisation, die wissenschaftliche Begleitung und das Catering, das bereitstand – schließlich kamen alle Schülerinnen und Schüler direkt nach der Schule dorthin und freuten sich auch über den kleinen Imbiss.
Viele neue Erfahrungen warten auf die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10. Foto: Thomas Dersch
Das Lauterbacher Gymnasium unterstützte die Teilnahme ihrer Schülerinnen und Schüler durch die Bereitstellung eines Fahrdienstes. „Wir schätzen das Angebot des Vulkaneums sehr“, so Thomas Dersch, der das Projekt seitens der Schule begleitete. „Es bietet unseren Schülerinnen und Schülern eine weitere Facette im MINT-Bereich, die sie sowohl zur Erweiterung ihres Horizonts als auch für ihre berufliche Orientierung nutzen können.“
Für die Berufliche Orientierung ist kurz vor Weihnachten auch das Projekt „I am MINT“ gestartet, das in diesem Schuljahr im Rahmen der Berufsorientierung verpflichtend für die Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse stattfindet. In einem Kick-Off in der letzten Schulwoche stellte Dirk Meckel, Projektleiter für den Bereich Mittelhessen, gemeinsam mit seinem Team den jungen Leuten das Projekt und die Projektpartner aus der Wirtschaft vor. Die Schülerinnen und Schüler gehen im Rahmen von „I am MINT“ in die kooperierenden Betriebe, wo sie von Auszubildenden oder Dual-Studierenden viele Informationen über den Job in all seinen Facetten bekommen – auf Augenhöhe und mit viel Hintergrund zu den Themen, die gerade Job- oder Studienanfänger interessieren.
Zahlreiche Unternehmen unterstützen dieses sinnvolle Projekt, von dem sie auch selbst profitieren: „Die Unternehmen lernen junge Menschen kennen, die sie vielleicht für eine Ausbildung oder einen Beruf in ihrem Bereich interessieren können. Und die Schülerinnen und Schüler erhalten ganz viele Informationen, die in der heutigen Flut von Angeboten entscheidend sein können“, fasst Thomas Dersch den Sinn hinter dem Projekt zusammen. Bereits im Januar stehen dann erste Betriebsbesichtigungen auf dem Programm.
Beide Projekte – die MINT-Stars und „I am MINT“ – schaffen einen großen Mehrwert für die Region, da sind sich alle Beteiligten einig. Schließlich bieten sie die Chance, Fachkräfte in der Region zu halten und zu binden. Und das stärkt den ganzen Vogelsberg.
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