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Antrag der Vogelsberger Linke beim Landesparteitag beschlossen„Wasser ist ein Menschenrecht“

VOGELSBERG (ol). Auf Antrag des Kreisverbandes Die Linke Vogelsberg hat der Landesparteitag der Linken beschlossen: „Die Linke Hessen lehnt jegliche Privatisierung der Ressource Wasser entschieden ab. Wasser ist ein Menschenrecht – kein Wirtschaftsgut“. Außerdem fordert die Linke, dass Neubaugebiete mit einer Brauch- bzw. Nutzwasserleitung ausgestattet werden müssen.

In seiner Rede zur Begründung des Antrages führte Dietmar Schnell aus, dass mit der „Hessischen Ausführungsverordnung zur Düngeverordnung“, die am 30. August in Kraft getreten ist, im Bereich des Regierungspräsidiums Darmstadt mehr als 400 Gemarkungen und Trinkwasserschutzzonen hinsichtlich der Nitratwerte im Grundwasser als „gefährdet“ eingestuft worden seien. Daher, so sei zu befürchten, würden die Trinkwasserversorger in diesem Bereich, wo circa zwei Drittel der Einwohner Hessens leben, noch stärker als bisher versuchen, das relativ saubere und unbelastete Vogelsberger Wasser zu erhalten.

Weiter heißt es in der Pressemitteilung, zur Stärkung der ländlichen Regionen, in denen es noch sauberes Grundwasser gibt, fordere die Linke „eine Wiedereinführung des sogenannten Wasserpfennigs bzw. -cents mit entsprechender Zweckbindung oder einen Lastenausgleich anderer Art für die anfallenden Kosten für die Wasserschutzgebiete.“ Die Kosten für den Grundwasserschutz dürften nicht länger den Kommunen der Fördergebiete aufgebürdet werden.

Anlass für den Antrag sei auch die Situation gewesen, dass in der Vergangenheit Ulrichstein zeitweise mit Wasser aus Tanklastern beliefert werden musste, während in Frankfurt die Straßenbäume mit Trinkwasser aus dem Vogelsberg gegossen wurden. Der Antrag wurde auf dem Landesparteitag einstimmig angenommen. Das mache deutlich, dass es mit den Forderungen gelungen sei, eine Linie zu finden, die sowohl den Gewinnungsgebieten – allen voran dem Vogelsberg – diene, aber auch Wasser verbrauchenden Städten Lösungen und Sicherheit gebe. So sieht, wie der Vogelsberger Kreisvorsitzende Christian Hendrichs ausführte, vernünftige und zukunftsweisende Politik aus.

9 Gedanken zu “„Wasser ist ein Menschenrecht“

  1. ‚Der Wert des Wassers wird uns erst bewusst, wenn die Brunnen trocken sind'(Thomas Fuller). Aber dann ist es zu spät für eine vorausschauende Wasserbewirtschaftung, und die dann zu ergreifenden Maßnahmen werden richtig teuer-diese Erfahrung macht u.a. gerade Ulrichstein.

    Um dem vorzubeugen, müssen der Grundwasserexport aus dem Vogelsberg nach Rhein-Main in der Tat kräftig zurückgefahren und der Grundwasserschutz erheblich verbessert werden. Klar ist zudem, dass die Kommunen für entsprechende Maßnahmen, die auch wegen der immer schlechteren Grundwasserneubildung erforderlich sind, die finanzielle Hilfe des Landes brauchen. Darüber besteht zwischen den meisten Landtagsfraktionen übrigens parteiübergreifend Einigkeit. Zumindest in der Theorie – in der Praxis aber bedarf es noch vieler Impulse gerade aus dem Vogelsberg, um die Wasservoräte für die Versorgung und für den Naturraum zu sichern und zu verbessern.

  2. Das einige den Sozialismus nicht Leiden können verstehe ich . Aber Trinken nicht alle Wasser in unserrem Land,deshalb kann ich jeden Vorschlag begrüßen der unser Trinkwasser schützt.Und es bringt wenig immer auf die Ehemalige DDR hinzuweisen wir Leben doch jetzt . Und noch eine Anmerkung ,wer nichts von Politik versteht sollte nicht darüber Reden.

    1. „Und noch eine Anmerkung: Wer nichts von Politik versteht, sollte nicht darüber reden.“
      Und erst recht nicht wählen! Und wer nichts von Rechtschreibung versteht, sollte keine Kommentare schreiben.

  3. Und wieder schlägt der linke Daumenkasper zu. Ein Glück hat Demokratie und Meinungsfreiheit nichts damit zu tun, jeder Kritik an der heilen linken Welt der Illusion mit massenhaft gefaketen Daumen zu begegnen. Machen sonst eigentlich auch nur die Clowns von der AfD.

  4. Wasser ist ein Menschenrecht? Da stimme ich zu, und das sollte überhaupt nicht zur Diskussion stehen.

    Die Linke kann sich ja gerne mal informieren, wie es um die Wasserqualität und Versorgungssicherheit in sozialistischen Systemen steht beziehungsweise früher stand. Es ist der blanke Hohn, dass ausgerechnet die Partei, die für wirtschaftliche Knappheit und Unsicherheit in der Versorgung stand, nun mit schlichten Forderung und ohne konkrete Lösungen den anderen Parteien etwas vorwirft.

    1. und Chlor im Rohr. Ich stamme aus dem Ruhrgebiet. Wie dort noch bis in die 1960er Jahre seitens der Industrie (Niemals Kapitalismus! Hahaha!) mit den grundlegenden Lebensressourcen Wasser und Luft umgegangen wurde, sollte eigentlich im öffentlichen Bewusstsein noch präsent sein. Kleine Erinnerung: https://www.sueddeutsche.de/wissen/umweltschutz-im-ruhrgebiet-das-blaue-vom-himmel-1.1090130
      Und das kapitalistische Erbe ist keineswegs einfach verschwunden. Saniert wurde nur die Oberfläche, so dass die Fische zumindest nicht grundsätzlich mit dem Bauch durch die Gewässer treiben. Das ganze Giftzeug steckt vielerorts noch im Boden und ständig stößt man auf illegale Deponien, wo hochgiftige Stoffe – vermutlich unter Absingen kapitalismusfreundlicher oder antisozialistischer Lieder – unsachgemäß entsorgt wurden. Die Umweltverbrechen skrupelloser SED-Funktionäre und skrupelloser Industriekapitäne aus der Vergangenheit gegeneinander aufzurechnen, ist müßig! Und was hat sich denn unter den Segnungen des Kpitalismus im Denken und Verhalten geändert? Siehe Diesel-Skandal, in den fast alle namhaften Autohersteller verwickelt waren und wo die kriminelle Energie keine Grenzen kannte!

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