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Die neue Apfelkönigin im InterviewKerstin Gemmer über Mädchenträume, Königinnenunterricht und ein Lebensmotto

HOMBERG OHM (ol). Nun ist es offiziell: Kerstin Gemmer aus Schadenbach ist die neue Homberger Apfelkönigin. Vor wenigen Tagen wurde sie auf dem Homberger Stadtfest gekürt und konnte im Anschluss gleich in der Menge ihrer Untertanen baden. Ob sie es genossen hat, warum sie gerne Apfelkönigin ist und was sie sich von den kommenden zwei Jahren als Hoheit verspricht, das verrät die 44-Jährige, die im wahren Leben in der Homberger Buchhandlung Sowa arbeitet, im Interview.

Kerstin, am Sonntag bist du offiziell zur Homberger Apfelkönigin gekürt worden und bist danach als frischgebackene Hoheit im Kreise deiner Mithoheiten durch deine Heimatstadt flaniert. Warst du aufgeregt und wie würdest du deinen ersten Tag als Apfelkönigin beschreiben?

Natürlich war ich aufgeregt, so etwas ist ja auch nicht ganz alltäglich. Einmal so im Mittelpunkt eines Geschehens zu stehen, ist eine völlig neue Erfahrung für mich gewesen und machte mir auch ein bisschen Angst. Du weißt nie, wie das Umfeld auf dich reagiert. Sind sie zufrieden mit dir oder haben sie sich gar etwas anderes vorgestellt? Aber meine Angst war völlig unbegründet. Ich habe durchweg positive Reaktionen erhalten und bin auch ein bisschen stolz auf mich. Wenn ich das so sagen darf. Insgesamt war es ein wundervoller Tag, den ich mit wundervollen Menschen verbringen durfte.

Wie kam es dazu, dass du dich als Apfelkönigin beworben hast?

Eigentlich ist es doch der Traum von jedem Mädchen, einmal im Leben eine Prinzessin zu sein. Ich habe meinen Traum verwirklicht und all meinen Mut zusammengenommen und mich einfach beworben. Chancen habe ich mir wenige bis keine eingeräumt. Ich bin schließlich auch keine Zwanzig mehr.

…und wann hast du erfahren, dass du die neue Homberger Hoheit wirst?

Vor rund sechs Wochen. Julia Braun-Seibert, Birte Behle und Matthias Seibert haben mich in der Buchhandlung überrascht. Mit einem riesigen Blumenstrauß und einem Shoppingbudget standen die drei vor mir und überbrachten mir die Nachricht. Mein Herz klopfte wie wild!

Als feststand, dass du es werden würdest, was ist dann passiert? Und gibt es eigentlich einen „Einführungskurs für hessische Hoheiten“ oder zumindest kleine Tipps deiner Vorgängerin?

Ich wusste überhaupt nicht, was ich dazu sagen sollte, hatte ja auch nicht damit gerechnet. Es war ein bisschen wie in einem Film und ich musste es erstmal sacken lassen. Dann ging alles Schlag auf Schlag. Ich musste mir ziemlich zügig ein Kleid, Jacke und Schuhe besorgen und natürlich eine Schärpe nähen lassen. So ein bisschen stressig war das schon. Aber ich habe alles geschafft. Mein Partner hat mich auch tatkräftig dabei unterstützt. Danke Mario, es war bestimmt nicht immer einfach mit mir. Lea und Julia, die letzte Apfelkönigin und -prinzessin, haben mir viele Tipps gegeben und dafür bin ich ihnen auch sehr dankbar. Ich fühlte mich nie alleingelassen oder gar hilflos. Das ging alles Hand in Hand. Es war eine tolle Organisation von allen Seiten.

Du wirst in den nächsten Jahren oft Gelegenheit haben, dein Königinnengewandt anzulegen. Hast du schon feste Termine vor Augen? Auf welche Ereignisse freust du dich besonders?

Natürlich den Hessentag in Bad Vilbel und alles rund um Homberg. Den Rest lasse ich auf mich zukommen. Ich werde, sofern es zeitlich passt, zu so vielen Veranstaltungen wie möglich gehen, um Homberg gebührend zu präsentieren.

Du hast ja einen Freund und drei Kinder. Wie finden die es eigentlich, dass sie jetzt eine Königin in der Familie haben?

Großartig, und es sind alle richtig stolz auf mich. Im Vorfeld habe ich das allerdings schon mit allen besprochen. Es geht nur, wenn der Partner mitzieht, denn das Amt nimmt ja schon ein bisschen Zeit im Anspruch. Entweder ganz oder gar nicht, ist meine Devise. Halbherzig ist nicht mein Ding.

Als Homberger Apfelkönigin bist du der Region jetzt in besonderem Maße verpflichtet und ihr ohnehin schon sehr verbunden. Hast du einen Lieblingsort und gibt es eine Empfehlung an Menschen, die Homberg und seine Umgebung näher kennenlernen wollen?

Natürlich ist das Schloss ein richtiges Highlight und liegt auch sehr idyllisch, aber der Aussichtspunkt am Rondinchen (zwischen Deckenbach und Gontershausen gelegen) ist definitiv einen oder auch mehrere Blicke wert. Ein traumhafter Ausblick bei klarer Sicht! Auch die zahlreichen Wanderwege, wie zum Beispiel die berühmte Schächerbachtour, gehören zu meinen Lieblingsaktivitäten. Einfach mal abschalten und die Natur genießen. Das geht hier bei uns in Homberg prima und kostet auch kein Geld. Mein Tipp: Herkommen und sich selbst überzeugen!

Als Mensch und als Hoheit: Hast du ein Lebensmotto:

Ja, habe ich: Eines Tages wirst du aufwachen und keine Zeit mehr haben für die Dinge, die du immer wolltest. Tu sie jetzt!

Gibt es denn noch irgendwelche Anliegen deinerseits, die Du gerne noch loswerden möchtest?

Ja, sehr gerne. Ich möchte mich ganz herzlich bei allen Sponsoren bedanken. Dem Gewerbeverein für das tolle Kleid, der warmen Jacke und das wunderschöne Dirndl. Beim Schuhhaus Seibert für die stylischen Schuhe passend zum Kleid. Für die Änderungen an Kleid und Jacke und für die Schärpe war die Nähstube Kirbach verantwortlich. Da hat Edeltraud wirklich ihren Turbo angeschaltet. Vielen Dank dafür. Die hochwertigen Strumpfhosen bekomme ich vom Modehaus Metz gesponsert. Um meine gutsitzende Frisur kümmert sich der Friseursalon von Alexandra Benesch. Allen dafür vielen Dank!

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