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CDU-Landtagsfraktionschef Michael Boddenberg und Landtagsabgeordneter Michael Ruhl zu Besuch auf Gut DotzelrodDer Wunsch nach mehr Regionalität beim Fleisch

VOGELSBERG (ol). Die aktuelle Situation der Landwirtschaft und besonders im Vogelsbergkreis stand im Mittelpunkt des Besuches beim Schweinemastbetrieb von Heiko Rau auf Gut Dotzelrod bei Eudorf. Dort schauten sich der Vorsitzende der hessischen CDU-Landtagsfraktion, Michael Boddenberg, und Landtagsabgeordneter Michael Ruhl den Betrieb genauer an.

Die Stimmung in der Bevölkerung sei sehr kritisch zu der Arbeit auch kleiner und mittlerer Betriebe, bemängelte Heiko Rau bei der Begrüßung des hohen Landespolitikers. Zudem würde durch die Klimadiskussion, den Plänen der Bundesregierung zur Biodiversität und auch der Düngeverordnung das Arbeiten für den landwirtschaftlichen Berufsstand immer schwieriger, erläuterte Rau zusammen mit dem Vizepräsidenten des Hessischen Bauernverbandes, des Vogelsberger Bauernverbandsvorsitzenden Volker Lein, Kreislandwirt Andreas Kornmann sowie KBV-Geschäftsführerin Stefanie Becker.

CDU-Fraktionschef Michael Boddenberg aus Frankfurt, der gerade eine Herbsttour durch ländliche Regionen absolviert, und vom heimischen CDU-Landtagsabgeordneten Michael Ruhl sowie vom Vogelsberger Landwirtschaftsdezernenten und Erstem Kreisbeigeordneten Dr. Jens Mischak, begleitet wurde, zeigte sich als gelernter Metzgermeister und Mittelständler fachkundig: Es werde kein Ausspielen von biologischer und konventioneller Landwirtschaft in Hessen geben, da dies genauso im Landtags-Koalitionsvertrag von CDU und Bündnis90/Die Grünen vereinbart sei.

Zu Gast auf Gut Dotzelrod bei Eudorf. Fotos: apel

Die Verbraucher hätten durchaus ein Interesse daran, dass das Fleisch und andere Produkte aus der Region stammten, selbst wenn sie nicht „Bio“ seien, betonte Boddenberg. Diese Regionalität müsse mehr in den Fokus gestellt werden. Auch Heiko Rau forderte ein klares, verständliches und sichtbares Zeichen auf den Fleischprodukten, wo es genau herkomme. Die bisherige Nachfragemöglichkeit beim Metzger oder beim Lebensmittelhändler reiche keinesfalls.

Kritik an der Regierung

Auf dem Hof mit aktuell rund 400 Hektar bewirtschafteter Fläche ist eine Vergrößerung auf bis zu 5000 Schweine vorgesehen, die allerdings erhebliche Investitionen in gesetzliche Auflagen gerade in die Luftreinhaltung erforderten, so dass hart kalkuliert werden müsse, erläutert der studierte Diplom-Ökonom und Landwirtschaftsmeister den Gästen aus Landes- und Kreispolitik. Die Pläne der Bundesregierung im Zuge der Biodiversitäts-Kampagne die biologische Vielfalt zu erhöhen, seien überzogen.

Die Regierung setze auf Verbote, kritisierte Rau. Er bemängelte mit seinen Bauernverbandskollegen zudem, dass die im Insektenschutzprogramm angekündigten Fördermaßnahmen für die Landwirtschaft in keinem Verhältnis zu den immensen Vermögens- und Ertragsverlusten, die durch die verschiedenen Auflagen drohen, stünden. Auch bei den Investitionen für die bodennahe Ausbringung des Düngers könnten vielen Berufskollegen finanziell die Puste ausgehen.

Diskutierten mit Landwirt Heiko Rau (3.v.r.) und CDU-Landtagsfraktionschef Michael Boddenberg (Mitte) beim Besuch des Hofes Dotzelrod über die Zukunft der Landwirtschaft (von links): KBV-Geschäftsführerin Stefanie Becker, Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak, Kreislandwirt Andreas Kornmann, Landtagsabgeordneter Michael Ruhl und KBV-Kreisvorsitzender Volker Lein.

CDU-Landtagsfraktionschef Michael Boddenberg, Landtagsabgeordneter Michael Ruhl wie auch CDU-Kreisvorsitzender Dr. Jens Mischak versicherten, dass auch in sich ändernden Zeiten etwa mit Klimawandel die Christdemokraten unabhängig von den jeweiligen Koalitionen in Berlin oder Wiesbaden verlässlicher Partner der Landwirte bleibe.

Ein Gedanke zu “Der Wunsch nach mehr Regionalität beim Fleisch

  1. Wir haben genug industrielle Mastbetriebe.
    40.000 Betrieb und 60 Mio geschlachtete Tiere im Jahr.
    0,4% davon nur ökologisch.

    Wir brauchen nicht noch mehr BILLIGES Fleisch

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