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Ab 1. Januar leiten Joachim Arnold und Oswin Veith die Geschicke – Rainer Schwarz verlässt nach beinahe zwei Jahrzehnten das UnternehmenOswin Veith ist neuer Vorstand der Ovag

VOGELSBERG (ol). Vorstandswechsel bei der Ovag: Nach fast zwei Jahrzehnten verlässt Rainer Schwarz den Vorstand der Ovag. Ab dem 1. Januar 2020 werden Joachim Arnold und Oswin Veith die Geschicke leiten.

„Dem Wunsch vieler Kollegen aus dem Aufsichtsrat, von Mitarbeitern des Unternehmens sowie aus den Reihen der CDU-Fraktion im Verbandsvorstand, mich um das freiwerdende Vorstandsamt zu bewerben, bin ich gerne nachgekommen. Ich verspüre noch einmal Freude an einer neuen Herausforderung für die Region“, sagte Oswin Veith im Anschluss an seine Wahl. „Mich einzusetzen für den Erhalt zukunftssicherer Arbeitsplätze und regionaler Wertschöpfung bei einer Grundversorgung von 210.100 Kunden.“

Weiter heißt es in der Pressemitteilung, als Volljurist mit Erfahrungen auch im Wirtschafts-, Handels- und Aktienrecht sowie den Erkenntnissen aus öffentlichen Ämtern als Bürgermeister, Vizelandrat und Vertreter der Wetterau in Berlin als Mitglied des Deutschen Bundestages und damit in der Region und darüber hinaus gut vernetzt, könne er, glaube er, seinen Beitrag zur Fortsetzung der über 100-jährigen Erfolgsgeschichte der Ovag-Gruppe leisten.

Im Rahmen seiner Sitzung in Friedberg hatte der Aufsichtsrat Veith für die nächsten drei Jahre als neuen Vorstand des Unternehmens gewählt. Sein Amt tritt der 58-Jährige am 1. Januar 2020 an. Gleichzeitig verlässt der Vorstandsvorsitzende Rainer Schwarz nach fast zwei Jahrzehnten das Unternehmen. Veith werde dann gemeinsam mit dem designierten Vorstandsvorsitzenden Joachim Arnold, der seit zwei Jahren als Vorstand für den kommunalen Energieversorger tätig ist, die Geschicke leiten. Dies gab direkt im Anschluss an die Sitzung der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Dr. Ulrich Lenz, bekannt.

Lenz gratulierte Veith mit den Worten: „Ich hoffe, Sie werden die kontinuierliche Vorstandsarbeit der vergangenen Jahre zum Wohle der Ovag fortsetzen.“ Außerdem sagte Lenz: „Es war eine sehr konstruktive Sitzung, in der ausgiebig über die Personalien gesprochen wurde und am Ende stand ein überragendes Ergebnis.“ Veith sei mit dem Unternehmen seit mehr als einem Jahrzehnt über sein Engagement im ZOV-Verbandsvorstand und in verschiedenen Aufsichtsräten, auch als deren Vorsitzender, eng verbunden und somit mit dem Unternehmen, mit dessen Strukturen und den vor ihm liegenden Aufgaben bestens vertraut.

„Kontinuität an der Spitze des Unternehmens bleibt gewahrt“

Von 1991 bis 1994 war der Volljurist als Referent für Staats- und Verfassungsrecht, Rechtsberater und Wehrdisziplinaranwalt sowie Rechtsdozent für den Bundesminister der Verteidigung und anschließend bis 1995 als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Bundesministerin der Justiz am Bundesverwaltungsgericht Berlin tätig. Noch im selben Jahr berief ihn der Präsident des Hessischen Rechnungshofs in Darmstadt zu seinem persönlichen Referenten, zum Pressesprecher des Rechnungshofes und zum Prüfungsgruppenleiter des Prüfungsbereiches des Präsidenten. 1996 erfolgte seine Ernennung zum Regierungsdirektor.

1997 wurde Oswin Veith in der ersten Direktwahl durch die Butzbacherinnen und Butzbacher zum Bürgermeister ihrer Stadt gewählt, ein Amt, das er nach seiner Wiederwahl 2003 bis 2006 innehatte, bis er durch den Wetterauer Kreistag zum Vize-Landrat des Wetteraukreises gewählt wurde. 2013 gewann der in Ober-Wöllstadt geborene Christdemokrat den Bundestagswahlkreis Wetterau I mit fast absoluter Mehrheit, nämlich mit 47,1 Prozent der Stimmen und zog als direkt gewählter Abgeordneter der Wetterau in den Berliner Bundestag ein. Dort war er an zahlreichen Gesetzen zur Energiewende, zu erneuerbaren Energien und zur Beendigung des Betriebs von Kohlekraftwerken zur Stromerzeugung beteiligt. Außerdem übte er im Bundestag die Aufsicht über die Bundesnetzagentur aus.

In der Bundestagswahl 2017 verteidigte Oswin Veith erfolgreich seinen Wahlkreis und ist nun über die Hälfte seiner zweiten Amtszeit hinaus. Im Februar 2020 wird er nach über sechs Jahren im Deutschen Bundestag sein Mandat zurückgeben.

Rainer Schwarz kommentiert die Wahl: „Mit der Berufung von Oswin Veith bleibt die Kontinuität an der Spitze des Unternehmens gewahrt, die sich in den vergangenen Jahrzehnten zum Wohle der Ovag und zum Wohle der Landkreise Wetterau, Vogelsberg und Gießen bewährt hat. Aufgrund seiner beruflichen Vergangenheit und seiner Verbundenheit zu der Region weiß er sehr wohl um die Bedeutung der Ovag als kommunales Unternehmen.“

5 Gedanken zu “Oswin Veith ist neuer Vorstand der Ovag

  1. Hallo Herr Hofmann,

    Ich bin ganz Ihrer Meinung.
    Warum nehmen wir das eigentlich
    Seit Jahrzehnten hin?

    Noch einen schönen Abend.

  2. Dieses durchsichtige Theater ist ja bereits seit Jahren eingeübte Praxis in der Wetterau. Politik- und Parteienverdrossenheit greift nicht zuletzt wegen solch zweifelhaften Selbsternennungen immer weiter um sich. Und es wird munter so weitergehen. Nichts gelernt aus der unterirdischen Wahlbeteiligung zur letzten Landratswahl.

  3. Ihr liebe Leut‘, ich versteh die Offrechung gar net… die OVAG ist doch e kommunales Versorgungsunternehmen… dort werden eben Leute versorgt…

  4. Das Parteiengeklüngel bei OVAG, Sparkasse, etc geht weiter, und die Bürger zahlen wie immer die Zeche. Diese Selbstbedienung noch Demokratie zu nennen, is sicher nicht für mich ein Hohn. Anstatt bei diesen Spitzenposittonen auf die Qualifikation zu achten, zählt nur das Parteibuc. Ein Ergebnis der Grokos auf allen Ebenen, die hoch bezahlten Ämter werden einfach aufgeteilt.

    1. Vielleicht sollten die Bürger schon bei der Wahl mal auf das Parteibuch achten und nicht erst, wenn Spitzenposten an irgendwelche Flachzangen vergeben werden! Wer Groko wählt und hinterher Groko-Dilstränen vergießt, ist ja wohl von Schnappi gebissen. Aus langen Jahren an der Uni und in diversen Bereichen des Bildungswesens muss ich allerdings sagen, dass Grüne und Linke das Netzwerken zwecks Ämterschacher mindestens so gut verstehen wie die „Bürgerlichen“. Allerdings stand da zumeist die pure „Macht“ im Vordergrund, weniger „Macht mich reich, es soll auch euer Schade nicht sein!“.
      Nur die „Alternative für Deutschland“ bringt ja nun endlich frischen Wind in die Selbstbedienungslandschaft. Sagt jedenfalls die AfD (siehe https://cdn.afd.tools/sites/86/2018/05/23170008/2018-05-23-Korruption-mit-Text-800×450.jpg.), trotz eigener Probleme, bekannt unter „AfD-Spendensumpf“ (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-affaere-joerg-meuthen-schweigt-zu-mutmasslichem-grossspender-a-1261471.html).

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