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SPD Vogelsberg bekennt sich zur Unterstützung des Alsfelder Krankenhauses - Studie der Bertelsmann Stiftung zur Schließung kleiner Krankenhäuser nicht nachvollziehbarKreiskrankenhaus Alsfeld wichtig für die Region

VOGELSBERG (ol). Die Studie der Bertelsmann Stiftung zur Schließung kleiner Krankenhäuser ist für die SPD Vogelsberg nicht nachvollziehbar. Die Sozialdemokraten stellen sich klar hinter das kommunale Krankenhaus und sichern ihre Unterstützung zu. Das wurde bei einem seit längerem geplanten Besuch direkt vor Ort in Alsfeld nochmal deutlich.

Der seit längerem geplante Besuch des Alsfelder Kreiskrankenhauses von Vertretern der SPD Kreistagsfraktion und des Vorstandes der SPD Vogelsberg hat durch die aktuelle Bertelsmann Studie, die eine zu hohe Klinikdichte in Deutschland kritisiert, nochmals an Aktualität gewonnen. Weiter heißt es in der Pressemitteilung der Vogelsberger Sozialdemokraten, neben Landrat und Aufsichtsratsvorsitzenden Manfred Görig informierten der Geschäftsführer des Krankenhauses Ingo Breitmeier, Chefarzt Dr. Steffen Lancee und die Pflegedienstleiterin Nelli Isinger über die aktuellen Entwicklungen des Hauses.

„Das kommunale Krankenhaus in Alsfeld ist eine Pflichtaufgabe für den Kreis“, betonte SPD Vorsitzender Patrick Krug. „Wir als Vogelsberger SPD bekennen uns ausdrücklich zu diesem Haus und haben uns in den letzten Jahren immer wieder für die erforderlichen Unterstützung und den Erhalt des Hauses eingesetzt.“ 

Seit 2012 mehr als 15 Millionen Euro als Verlustausgleich investiert

Manfred Görig unterstrich die Bedeutung des Hauses für den Vogelsbergkreis. „Das ist auch der Grund, warum wir seit 2012 mehr als 15 Millionen Euro als Verlustausgleich und fast noch einmal die gleiche Summe für notwendige Investitionen und unterlassenen Unterhalt ins Haus geben.“ Erste Ergebnisse können sich schon sehen lassen. „Bei der Medizintechnik sind wir sehr gut aufgestellt, jetzt investieren wir ins Gebäude, in die Instandhaltung wurde lange Zeit zu wenig investiert“, sagte Görig. „Wir erneuern Zug um Zug die Gebäudetechnik und legen dabei unser primäres Augenmerk auf die Betriebssicherheit des Hauses“, ergänzte Geschäftsführer Ingo Breitmeier.

Allerdings hätten es kleinere Häuser bei der herrschenden Rechtslage immer wieder schwer, ausgeglichene Ergebnisse zu erzielen. Dabei sei man von Seiten der Geschäftsleitung immer bestrebt, in den verschiedensten Bereichen Kosteneinsparungen zu erzielen. „Dies gelingt uns, ohne Einbußen bei der Qualität der Versorgung, in den verschiedensten Bereichen“, erläuterte Breitmeier. „Es ist aber nicht möglich, damit die strukturellen Defizite komplett auszugleichen.“ Hier müsse von Bund und Land Verbesserungen bei der Finanzierung gerade der kleineren Häuser erfolgen. 

„Die Einsparmöglichkeiten im Haus sind endlich, ein Restdefizit wird bleiben. Vor diesem Hintergrund kann ich die Kritik einzelner Fraktionen im Kreistag nicht nachvollziehen, die erst vor kurzem wieder den Verlustausgleich kritisiert und indirekt das Haus hierfür verantwortlich gemacht haben“, so der Fraktionsvorsitzende der SPD Kreistagsfraktion Matthias Weitzel. Gerade die motivierten Mitarbeiter, von Pflegekräften über die Ärzte, bis hin zur Verwaltungsleitung seien eine der Stärken des Alsfelder Hauses.

„Die Stärkung der ländlichen Räume sieht anders aus“

Breiten Raum in der anschließenden Diskussion nahm die aktuelle Bertelsmann Studie ein, die von einer zu hohen Klinikdichte in Deutschland ausgeht und gerade auch die kleineren Häuser als Schließungskandidaten ansieht. „Vorstellbar ist dies vielleicht in Ballungsräumen, wo im 15 Minuten Radius gleich mehrere Kliniken zur Auswahl stehen, aber gerade in den ländlichen Räumen geht dies an der Realität vorbei“, stellte Patrick Krug fest, „Die Stärkung der ländlichen Räume sieht anders aus.“

Auch die Kritik der Studie an der vermeintlich schlechteren Qualität in kleineren Häusern kann so nicht nachvollzogen werden. „Als Grundversorger muss man wissen, was man leisten kann. Dies tun wir auch und was wir machen, das machen wir dann auch gut. Qualität hängt nicht allein mit Größe zusammen“, erläuterte Chefarzt Dr. Lancee. So nehme das Alsfelder Krankenhaus an freiwilligen Qualitätskontrollen teil, die regelmäßig gute Ergebnisse aufweisen. Bei Endoprothesen, wie Hüftgelenken, rangiere das Krankenhaus regelmäßig unter den Top 20. 

„Wir haben auch das Glück, dass wir durch unsere eigene Ausbildung noch über genügend qualifiziertes Pflegepersonal verfügen“, ergänzt Nelli Isinger. „Für einen guten Behandlungserfolg ist ein gutes Zusammenspiel von Ärzten und Pflegekräften unverzichtbar.“ Patrick Krug bedankte sich für die interessanten Einblicke in das Alsfelder Krankenhaus. „Wir wissen, was wir an diesem Haus mit seinen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben und werden auch in Zukunft das Haus im erforderlichen Maß unterstützen“, sagte Krug.

Ein Gedanke zu “Kreiskrankenhaus Alsfeld wichtig für die Region

  1. Auch für das Kreiskrhs. Alsfeld trifft die These für den Erfolg zu, dass die Beschränkung auf wenige Schwerpunkte zum Erfolg führen.
    An dieser Stelle sei daran erinnert, dass das Pflegepersonal in den 90er Jahren durch Gehaltsverzicht zur damaligen Fortführung des Kreiskrankenhauses wesentlich beigetragen hat.
    Ohne andere Abteilungen zu diskreditieren, sind aber die beiden chirun Abteilungen Leuchttürme.

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