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Unter dem Slogan „Über 12 Steine wirst Du gehen“ wird ab Juli die Innenstadt belebtLauterbacher Innenstadt wird zur Kunstmeile

LAUTERBACH (ol). Die Lauterbacher Innenstadt verwandelt sich ab Samstag zu einer Kunstmeile: Vom 6. bis 20. Juli stellen 28 Künstlerinnen und Künstler in 28 Geschäften, Restaurants, Cafés, im Museum, vor dem Rathaus und in der Stadtbücherei ihre Werke aus. Die Eröffnung findet am Samstag um 9.30 Uhr vor der Stadtmühle statt, musikalisch umrahmt von der Irish- and Scottish Folk Gruppe „Galvin & Quest“.

Zunächst aber zurück zum Anfang: der Verein Stadtmarketing Lauterbach gehört zu den diesjährigen Siegern des Landeswettbewerbes „Ab in die Mitte“. Der Wettbewerb fördert Veranstaltungskonzepte zur Belebung von Innenstädten.

Der Lauterbacher Wettbewerbsbeitrag stellt unter dem Slogan „Über 12 Steine wirst Du gehen“ die Lauter in den Mittelpunkt. In der Pressemitteilung heißt es, der Slogan ist eine Anspielung an die Schrittsteine in der Lauter. Wie zu früheren Zeiten kann man hier das Flüsschen überqueren. Schrittsteine verbinden, man kann neue Ufer erreichen und mit ihnen nicht nur den Bach überbrücken – sie stehen für Geschichte und Tradition, Kinder (große und kleine) nutzen sie als Spielplatz.

Sieben Veranstaltungen sind in diesem Rahmen geplant. Unter anderem ein Fest an der Lauter am 10. August. Beginnen wird das Projekt allerdings mit einem großen Kunstprojekt – und zwar schon am Samstag. Unter dem Motto „Kunst trifft Kommerz“ stellen vom 6. bis 20. Juli 28 Künstlerinnen und Künstler in 28 Geschäften, Restaurants, Cafés, im Museum, vor dem Rathaus und in der Stadtbücherei ihre Werke aus. Die Eröffnung findet um 9.30 Uhr vor der Stadtmühle statt.

In den Eröffnungstag sind zwei Kunstaktionen eingebettet. Zu Einen ein Projekt im Rahmen der Flux Künstler Residenz Magnetfeld Eisenbach 03 – Passagen. Das Magnetfeld verlege seinen Standort für einen Tag auf den Berliner Platz. Hier finde ein öffentlicher Workshop von 11 bis 14 Uhr statt. Das Motto lautet: „Kunst – Raum – Material“ Spielerische Kunstaktionen – Grenzen: LOS! Der Workshop wird am Sonntag 7. Juli von 15 bis 17 Uhr im Innenhof von Schloss Eisenbach fortgesetzt. Beide Workshops seien offen für alle Interessierten von 9 – 90 Jahren. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich.

Eine weitere Kunstaktion findet am Eröffnungstag bei der Buchhandlung Lesezeichen in der Bahnhofstraße 42 statt. Bei einer Performance von Fritz Reith könne man ab 11 Uhr den Künstler hier bei der Entstehung des zweiten Teils seiner Installation „Wiedergeburt“ erleben. Das Werk werde am 13. und 20. Juli jeweils um 11 Uhr fortgesetzt.

Neben zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern erinnern die Veranstalter im zweiwöchigen Ausstellungszeitraum auch an zwei verstorbene Lauterbacher Künstleroriginale. Rudolf Tuscher wäre am 5. Juli 100 Jahre alt geworden. Im Café Stöhr war er früher oft zu Gast. Michael Ruhl hat aus seinem Fundus abstrakte Arbeiten und Bilder mit Lauterbacher Motiven für die Ausstellung im den Räumen des Cafés zur Verfügung gestellt. Der 1994 verstorbene Rudolf Potzner liebte die Malerei in der Natur. In der Geniesserzeit am Marktplatz ist ein Querschnitt aus seinem Werk aus dem Besitz von Wolfgang Hohmeier zu sehen.

Während der Laufzeit der Ausstellungen von „Kunst trifft Kommerz“ werden Andreas Schmelzer und David Weiss mit Unterstützung der Töpferei Bauer ein Kunstwerk erstellen: Die Lauterbacher Pixelsteine. Sie seien ein interaktives Kunstwerk für Jung und Alt, bestehend aus aufgereihten Stäben an welchen drehbare Tonwürfel befestigt sind. Die Würfel haben an jeder Seite eine andere Farbe. Dabei werden auf jeden Würfel rot, gelb, blau und schwarz als Farben angelegt.

Beim Drehen der Würfel entstehe ein Bild, das sich ähnlich wie ein Bildschirm aus „Pixeln“ aufbaut. Durch die Menge an Würfeln und die unterschiedlichen Farben habe das Publikum die Möglichkeit, eine Vielzahl an verschiedenen Bildern zu erzeugen. Das Publikum werde das Kunstwerk am Samstag 20. Juli in Betrieb setzen. Treffpunkt ist am Samstag 20. Juli um 10 Uhr an der Lauter (Am See – beim Sitzplatz Höhe Haus Nummer 10).

4 Gedanken zu “Lauterbacher Innenstadt wird zur Kunstmeile

  1. Lauter elektrisierende Stadtmarketing-Ideen. „Über 12 Steine wirst Du gehen“. Die Lauter im Mittelpunkt der Kunstszene. Wo sie ja auch hin gehört. Oder eher doch nicht? Gut, je mehr Kunst, um so mehr muss man dem Publikum erklären. Viele große Künstler schreiben ja nur noch Konzepte. Die setzt der Kunstfreund dann wahrscheinlich mit Streichhölzern und Alleskleber in seinem Bastelkeller um.
    „Der Slogan ist eine Anspielung an die Schrittsteine in der Lauter.“ Danke für den Hinweis. Da ist ja schon die Präposition kreativ. Heißt es nicht „Anspielung AUF“? Und dann noch das Foto. Ja! Hölzerne Kunstobjekte Sammeln in der Lauter! An so ein paar Schrittsteinen bleibt so einiges hängen. Ein feuchter Schritt für die Menschheit – Ein Großeinsatz für die DLRG. Das „Strandgut“ wird dann in der ganzen Innenstadt aufgestellt, mit alten Trachtenröcken oder bemalten Ostereiern behängt bzw. – inzwischen schon traditionell – mit roter Wolle aus Sozenbeständen bestrickt.
    Wolle mer se nei losse, diese Künstler? Ich weiß nicht recht. Überall wo’s gammelt oder nicht mehr so läuft, springen gleich irgendwelche Künstler rum, so als wär da irgendwo ein Nest. Leerer Güterbahnhof: Künstler. Leere Produktionshalle: Künstler. Leeres Museum: Kein Geld mehr da.

    1. Müsste sammeln nicht klein geschrieben werden. Ich bitte das Stadtmanagement um Aufklärung.

  2. Man hätte vielleicht ein Foto wählen sollen, das die Schrittsteine nicht gerade im Winter und bei Hochwasser zeigt.

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