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Linke-Kreistagsfraktion übt Kritik an der Gehalts-Strategie des Kreiskrankenhauses in AlsfeldÜber die kommunalpolitische Illusion zum Kreiskrankenhaus

ALSFELD (ol). Drei Millionen Euro braucht das Alsfelder Kreiskrankenhaus zum Ausgleich entstandener Defizite der letzten Jahre. Ein entsprechender Antrag von überplanmäßigen Ausgaben liegt zur Beschlussfassung der kommenden Sitzung des Kreistages vor. „Im Haushaltsplan 2019 waren ganze 100.000 Euro für einen solchen Ausgleich vorgesehen. Es war völlig klar, dass dieser Betrag als reiner Platzhalter völlig unrealistisch war“, erklärt Michael Riese von der Linksfraktion und übt in einer Pressemitteilung weitere Kritik.

Beunruhigend sei nicht die Tatsache, dass das Kreiskrankenhaus jährliche Zuschüsse in Höhe von rund zwei Millionen Euro benötige. Das sei bei den meisten kleinen kommunalen Krankenhäusern nicht anders. Es seien unter den gegebenen gesetzlichen Bedingungen der Krankenhausfinanzierung die Kosten einer wohnortnahen gesundheitlichen Versorgung auf dem Lande. „Beunruhigend ist vielmehr, dass die Mehrheit der Vogelsberger Kommunalpolitiker dies nicht wahrhaben wollen und weiterhin die Illusion verbreiten, das Krankenhaus müsse sich finanziell alsbald selber finanzieren und die ominöse schwarze Null schreiben“, kritisiert Riese.

Seit Jahr und Tag stehe in den Lageberichten des Krankenhauses, dass die Tarifstruktur (gemeint ist der Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes) den „Gegebenheiten“ privater Träger angepasst werden sollte. Das meint, so die Fraktion: Kosteneinsparungen und finanzielle Sicherung durch niedrigere Gehälter beim Personal.

Seit vielen Jahren betreibe das Krankenhaus einige Satelliten als Tochtergesellschaften. Dort gelten für die Beschäftigten nicht die Bedingungen des Tarifvertrages des Öffentlichen Dienstes. Bezahlt wird in Anlehnung an den Tarifvertrag des Gaststätten- und Hotelgewerbes. Die Gehälter sind entsprechend niedriger als im Öffentlichen Dienst. „Diese Strategie wird dem Vogelsbergkreis gerade vor dem Hintergrund des steigenden Fachkräftemangels letztlich auf die Füße fallen“, kritisiert Riese.

„Man möchte aber offensichtlich weiterhin auf falschen Pfaden wandeln“, so Riese weiter. Vor dem Hintergrund der Neuregelung der Pflegeausbildung sollen die gemeinsame Kranken-und Altenpflegeausbildung in einer neu zu gründenden Tochtergesellschaft des Krankenhauses zusammengelegt werden. „Es bestünde ja einfach die Möglichkeit die Altenpflegeschule in die Pflegeschule des Krankenhauses zu integrieren“, meint Riese. Die Gründung einer weiteren GmbH-Tochter zur Pflegausbildung würde im wesentlichen nur Sinn machen, wenn auch hier die Flucht aus dem Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes angestrebt werde.

2 Gedanken zu “Über die kommunalpolitische Illusion zum Kreiskrankenhaus

  1. Ich war im Frühjahr sehr viel im KKH Alsfeld, von Massentierhaltung habe ich nichs gesehen das gegenteil ist der Fall.Ich war auch in den Krankenhäuser in Treysa, Schwalmtal- Ziegenhain ,Bad Wildungen und Marburg im Fühjahr.Alle waren OK, aber wir Alsfelder sollten Froh und Dankbar sein ein so gut geführtes Krankenhaus in unserer nähe zuhaben.Und nicht alles schlecht reden was heute leider Modern ist.

  2. In einem Krankenhaus wo man sich als Patient fast schon wie in Massentierhaltung vorkommt und das bei einem Tagessatz von mehreren 100€ , wo immer weniger Angestellte immer mehr Arbeiten müssen und dementsprechend gelaunt sind. Da fragt man sich doch wohin das ganze Geld von den Krankenkassen hinfließt….

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