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Vorlesewettbewerb begeistert Kinder und Lehrkräfte gleichermaßenKarlotta Eurich vertritt die Albert-Schweitzer-Schule beim Regionalentscheid

ALSFELD (ol). Der Vorlesewettbewerb der sechsten Klassen ist eine gute Tradition an Schulen – er fördert Lesekompetenz und Interesse an Literatur und mehr als das: Er stärkt den Zusammenhalt der Klassen, die ihre Kandidaten auf dem Weg zum Regionalentscheid anfeuern und unterstützen, und er gibt Einblick in das, was junge Menschen heute lesen. Auf das alles freuten sich am Freitagmorgen Christian Bolduan und Roland Stoll, als sie am Standort der Albert-Schweitzer-Schule in der Schillerstraße in der Aula die komplette Jahrgangsstufe Sechs begrüßten.

In der Pressemitteilung der Albert-Schweitzer-Schule Alsfeld heißt es, allesamt im Namen der Literatur unterwegs und mit der Hoffnung, ihre jeweilige Klassensiegern im Vorlesewettbewerb auf das nächste Level, den Regionalentscheid, zu schicken.
Gut vorbereitet hätten sich alle Schülerinnen auf ihren Einsatz, attestieren der stellvertretende Schulleiter Bolduan und der Koordinator des Wettbewerbs Stoll, bevor Vorleserinnen und Jury – bestehend aus drei Oberstufenschülerinnen, einer Lehrkraft und einer Autorin – sich bereitmachten.

Im Kreis ihrer Mitvorleserinnen und der Jury freute sich Karlotta Eurich über ihren Sieg. Foto: Schlitt

Die Konzentration stieg, die Buchstellen waren markiert, das Headset war bereit. Im ersten Durchgang brachten die fünf Klassensiegerinnen Texte zu Gehör, die sie selbst ausgewählt hatten: Lustiges, Spannendes, Tierisches und auch ein wenig Verrücktes. Zu bewerten hatte die Jury die Kriterien Lesetechnik, Interpretation und Textstellenauswahl – keine leichte Aufgabe, schließlich lasen ja schon ausgewählte Schülerinnen, die ihre Vorlesekompetenz bereits im Klassenverband unter Beweis gestellt hatten.

Der zweite Durchgang mit einem fremden Text

Um Nuancen ging es da: War die Textauswahl spannend, passte sie in den Zeitrahmen, war der Lesefluss gut und die Betonung zwar lebendig, aber nicht übertrieben? Und wie sah das Ganze dann im zweiten Durchgang aus, als Roland Stoll den fünf jungen Damen einen fremden Text zum Vorlesen vorlegte. Er hatte den Klassiker „Momo“ von Michael Ende ausgesucht und sich für eine Textstelle entschieden, die der Autor mit vielen selbsterfundenen Wörtern ganz schön schwierig gestaltet hatte. Aber auch dies meisterten die Mädchen sehr gut, sodass die Jury nach einer Stunde mit einer schweren Aufgabe in die Beratung ging und dort auch den Gesamteindruck des Vorlesens mit in die Bewertung einschloss.

„Es war wirklich schwierig, da ihr alle gut wart“, verkündete Jury-Mitglied und Deutschlehrerin Tina Kester am Ende das Ergebnis. Sie hatte vier Urkunden für die Klassensiegerinnen und eine für die Schulsiegerin dabei, dazu Buchgutscheine, damit die jungen Leserinnen sich mit weiterem Lesefutter versorgen können. Klassensiegerinnen blieben Maxin Krüßmann, Lotta Liebau, Karen Swiercz und Maja Steih, Schulsiegerin wurde Karlotta Eurich aus der Klasse 6d. Sie hatte mit ihrem Votrag von „Rico, Oskar und das Vomhimmelhoch“ und auch mit ihrer Interpretation des Fremdtextes überzeugt und wird das Alsfelder Gymnasium nun bald auf dem Regionalentscheid vertreten.

Wer im Übrigen noch Büchertipps für jungen Menschen braucht, der sollte sich die Empfehlungen der diesjährigen Wettbewerbsteilnehmerinnen anschauen: Neben „Rico, Oskar und das Vomhimmelhoch“ von Andreas Steinhöfel waren dies: „Die Schmahamas-Verschwörung“ des YouTubers Paluten, „Die drei ??? – Stadt der Vampire“ von Marco Sonnleiter, „Winston, ein Kater in geheimer Mission“ von Frauke Scheunemann und „Conny, Mandy und das große Wiedersehen“ von Dagmar Hosfeld.

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