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Macht Radfahren in Alsfeld jetzt mehr Spaß?Fahrradklima-Test geht auf die Zielgerade

ALSFELD (ol). Noch bis zum 30. November haben alle Radfahrerinnen und Radfahrer die Möglichkeit, im Internet zu bewerten, was ihre Stadt oder Gemeinde zur Förderung des Radfahrens tut. Dann werde das Umfrage-Portal zum Fahrradklima-Test 2018 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) geschlossen. Vogelsberger Umweltverbände rufe jetzt nochmal dazu auf, am Fahrrad-Klima-Test teilzunehmen.

In der Pressemitteilung der Umweltverbände heißt es, anschließend nehmen die Experten des Fahrradclubs eine Auswertung der Antworten vor. Damit das Umfrageergebnis für eine Kommune dabei berücksichtigt werden könne, müssen sich mehr als 50 Radler vor Ort beteiligt haben. „Der aktuelle Zwischenstand von 83 Teilnehmer(inne)n zeigt, dass wir dieses Ziel für Alsfeld wieder erreicht haben“, berichtet Mirjam Kneußel vom Kreisverband des ADFC. Auch in der zweiten größeren Stadt des Kreises steht es um die Beteiligung recht gut. Mit den bisher ausgefüllten 42 Fragebögen sei die Schwelle für die Auswertung fast erreicht.

Insbesondere in Alsfeld hätten der ADFC und die beiden anderen Verkehrs- bzw. Umweltverbände, Verkehrsclub Deutschland (VCD) und Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in den letzten beiden Jahren eine Reihe von Vorschlägen der Alsfelder Fahrradfahrer in einem Konzept zusammengefasst und den Stadtpolitikern und der Stadtverwaltung übergeben.

„Der Fahrradklimatest 2018 bietet eine hervorragende Möglichkeit, den Stand der Dinge zur Radverkehrsplanung zu überprüfen. Sind bereits Verbesserungen erkennbar? Welche Maßnahmen haben Vorrang?“, wies Gerhard Kaminski vom VCD-Kreisverband auf die Bedeutung der aktuellen Umfrage hin. Zusammen mit dem ADFC und dem BUND rufe sein Verband deshalb erneut die Fahrradfahrer auf, die Abstimmungsmöglichkeit im Internet zu nutzen.

Bedeutet Radfahren hier Spaß oder Stress?

Bei der Online-Umfrage werden 27 Fragen zur Fahrradfreundlichkeit gestellt – beispielsweise, ob das Radfahren in der Stadt Spaß oder Stress bedeutet, ob die Radwege von Falschparkern freigehalten und im Winter geräumt werden und ob sich das Radfahren insgesamt sicher anfühle. Auf der Internetseite könne man teilnehmen. Ausgezeichnet werden die fahrradfreundlichsten Städte und Gemeinden nach vier Einwohner-Größenklassen sowie diejenigen Städte, die seit der letzten Befragung am stärksten aufgeholt haben. Alsfeld sei bisher immer auf den hinteren Plätzen gelandet, 2014 mit dem besten Ergebnis langte es gerade für Platz 243 von 292.

„Wir sind gespannt, wie Alsfeld in diesem Jahr abschneidet. Außerdem ist es sicher sinnvoll, wenn auch in anderen Gemeinden des Vogelsbergkreises viele Radler den Fahrradklimatest nutzen, um Anregungen für sicheren und gut organisierten Radverkehr zu geben“, sagte Philipp Balles vom BUND. Mit dem erarbeiteten Konzept für Alsfeld sei zwar eine gute Grundlage für Verbesserungen vorhanden und erste Schritte beispielsweise zur Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung seien auch gemacht, aber das nötige entschiedene Handeln für nachhaltige Mobilität stehe noch aus.

Alle drei Verkehrs- und Umweltverbände würden darauf hoffen, dass es in Alsfeld wie im gesamten Landkreis in dieser Hinsicht vorangehe, um dem umwelt- und klimafreundlichen Verkehrsmittel Fahrrad mehr Geltung im Alltag zu verschaffen. Deshalb rufen sie dazu auf, den aktuellen Fahrradklimatest zu nutzen, um den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung praxis- und lebensnahe Rückmeldungen zu Stärken und Schwächen der Radverkehrsförderung zu geben.

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