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Wirtschaftsdezernent Dr. Mischak bei der Herbert Lerch Baudekoration GmbH in SchwalmtalEin Familienbetrieb, der seit 85 Jahren besteht

RENZENDORF (ol). Das Firmengebäude in Renzendorf ist zugleich Aushängeschild der Herbert Lerch Baudekoration – nicht nur außen mit Verputz und Farbe, auch im Inneren sieht man auf dem Weg zum Büro unterm Dach verschiedenartig gestaltete Wände, eine zum Beispiel in Marmor-Optik. Wirtschaftsdezernent Dr. Jens Mischak stattete der Firma kürzlich einen Besuch ab.

In der Pressemitteilung des Vogelsbergkreis heißt es, Geschäftsführer Torsten Lerch und Ehefrau Iris leiten seit 2013 die Firma, die 1933 von Großvater August Lerch und dessen Frau gegründet wurde. Wirtschaftsdezernent Dr. Jens Mischak hörte gespannt die Firmengeschichte und ließ sich anschließend das Gelände zeigen – Farbenlager, Halle für Gerüste, die Werkstatt und ein Oldtimer inklusive. „Das 85-jährige Firmenjubiläum haben wir nicht wirklich gefeiert“, sagt Iris Lerch, aber man sei schon ein wenig Stolz darauf, dass der Familienbetrieb seit der Gründung bis heute fortbestehe.

Iris Lerch präsentiert die Geschichte der Firma, die vor 85 Jahren gegründet wurde und heute von ihr und Ehemann Torsten geführt wird. Fotos: Gaby Richter, Vogelsbergkreis

Sie managt neben ihrer Teilzeitbeschäftigung das Büro der Firma. Den Namen „Herbert Lerch“ wollte man bei der Geschäftsübernahme durch Sohn Torsten nicht ändern – zu gut ist der Schriftzug inzwischen bekannt. Auf Bewährtes zurückgreifen kann der Firmenchef auch bei seiner täglichen Arbeit, nämlich auf die Erfahrung seiner Altgesellen, die schon seit 25 Jahren mit ihm arbeiten.

Zusammen mit seinen vier Gesellen hat Torsten Lerch den Schwerpunkt auf Außen- und Innenputz gelegt, außerdem auf den Vollwärmeschutz, die Fachwerksanierung und Trockenbauarbeiten. „Wir hatten auch schon bis zu zehn Mitarbeiter bei Großaufträgen im Rhein-Main-Gebiet“, erzählt er, „aber wir sind davon wieder abgekommen und konzentrieren uns mehr auf Einsätze in der Region, Richtung Alsfeld und Gießen.“ Derzeit sind noch zusätzlich zwei Leiharbeiter im Einsatz, Auszubildende gebe es derzeit nicht. „Wir hatten im Sommer einen syrischen Jungen hier im Praktikum, der wirklich engagiert und ehrgeizig war“, berichtet Iris Lerch. Allerdings müsse der zuerst seinen Schulabschluss nachholen, bevor an eine Ausbildung zu denken sei.

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Über die Schwierigkeiten Azubis zu finden und Gesellen zu halten, tauschte sich die Familie auch mit Bürgermeister Timo Georg und Matthias Steckenreuter von der Vogelsberg Consult GmbH aus: Wo früher noch mehrere Berufsschulklassen waren, ist heute keine einzige mehr. Wer will noch Maler lernen? Und wenn doch: Wer bleibt dann auf Dauer Geselle? Zumindest im konkreten Fall eines Leiharbeiters gibt es Grund zur Hoffnung: Der junge Mann hat Erfahrung im Beruf, doch der Abschluss fehlt ihm – hier kann die Vogelsberg Consult GmbH beim Nachholen des Berufsabschlusses unterstützen.

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