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10 Jahre Bündnis für Familie17 gute Beispiele im Ehrenamt

LAUTERBACH (ol). „Die Tatkraft der vielen ehrenamtlich tätigen Bürger sind das Fundament des Zusammenhalts in unserer Gesellschaft. Das Bündnis für Familie ist ein herausragendes Beispiel hierfür“, sagte Landrat Manfred Görig in der Festveranstaltung in der Aula der Sparkasse Oberhessen in Lauterbach. Gefeiert wurde das Jubiläum „10 Jahre Familienbündnis“. Das Bündnis war im Jahr 2008 in Romrod von rund 100 Personen gegründet worden. Damals war Sylke Emmermann Frauendezernentin.

In der Pressemitteilung des Vogelsbergkreis heißt es, aus Berlin war Dr. Thomas Metker vom Bundesfamilienministerium angereist, um die Grüße und Glückwünsche von Ministerin Dr. Franziska Giffey zu überbringen und die Festrede zu halten. Hierin zeigte sich er sich tief beeindruckt von den Aktivitäten zur Stärkung des Ehrenamts und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Das Vogelsberger Bündnis für Familie stärkt den attraktiven Lebensraum und den Wirtschaftsstandort Vogelsberg gleichermaßen“, betonte Dr. Metker.

Landrat Manfred Görig stellte in der Festveranstaltung die stabile Kraft des Ehrenamts für unsere Demokratie heraus. Fotos: Erich Ruhl-Bady

Der Sprecher des Familienbündnisses, Hans Dieter Herget, begrüßte nicht nur die Sprecher der acht Handlungsfelder, sondern auch die Preisträger des Wettbewerbs „Gute Beispiele im Ehrenamt“, die in der Festveranstaltung Urkunden erhielten. Fünf dieser 17 Initiativen erhielten eine Geld-Anerkennung aus den Händen von Werner Köhler, Vorsitzender der Manteuffel-Stiftung.

Dr. Metker lobte die zuverlässige Arbeit des Familienbündnisses: „Das Bündnis arbeitet nachhaltig. Es wurden erfolgreiche Strukturen geschaffen. Es wurde Vertrauen aufgebaut und es wurden Netzwerke kontinuierlich gepflegt. Das ist eine Bilanz, auf die Sie stolz sein können! Für uns im Bundesfamilienministerium waren Sie von Anfang an und sind Sie ein starkes Bündnis an unserer Seite, tatkräftig, verlässlich und innovativ.“
Rund 620 Bündnisse sind in der Initiative bundesweit aktiv. Mehr als 18.900 Akteurinnen und Akteure, darunter über 7.900 Unternehmen, engagieren sich in einer Vielzahl von Projekten in Kreisen, Städten und Gemeinden für Familien vor Ort, berichtete Dr. Metker.

Vogelsberg bundesweit vorbildlich

Mit der vielfältigen Projektarbeit und der Vielzahl an Bündnispartnern, sei das Vogelsberger Bündnis für viele andere Bündnisse in Deutschland zu einem guten Beispiel geworden, lobte der Festredner aus Berlin. Es sein kein Zufall, dass der Vogelsberg vor kurzem – als eines von 620 Bündnissen – als „Bündnis des Monats“ ausgezeichnet worden war. „Die große Bandbreite, die Reichweite und die Nachhaltigkeit Ihrer Projekte beeindrucken uns“, sagte Dr. Metker. Gesundheit und Pflege, die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum, Migration und Integration, Stärkung von Erziehungsverantwortung und Gewaltprävention und bürgerschaftliches Engagement – um diese wesentlichen Bereiche kümmere sich das Familienbündnis.

Mit dem Wettbewerb „Gute Beispiele im Ehrenamt“ bekommen die vielen guten Ideen der ehrenamtlich Engagierten im Landkreis ein Gesicht, freute sich der Festredner. Menschen im Ehrenamt sorgten für eine starke Zivilgesellschaft. Und: „Eine starke Zivilgesellschaft bedeutet auch Halt und Stabilität für den Einzelnen.“ Wer sich engagiere, sei in vielen Fällen zufriedener und enger mit anderen Menschen verbunden. Und umgekehrt: Wer zufriedener sei und mehr mit anderen Menschen zu tun habe, engagiere sich eher. Dr. Metkers Appell: „Machen wir aus einer „Man-müsste-mal“-Gesellschaft eine „Ich-mach-was“-Gesellschaft.  In seiner Festrede hob Dr. Metker unter anderem den Runden Tisch der Runden Tische hervor, bei dem sich Ehrenamtliche aus lokalen Flüchtlings-Initiativen mit Fachleuten des Landkreises austauschen. Herausragend sei auch die kreisweite Aktion „Samstage gegen das Vergessen“, bei der über 2000 Bürgern erreicht worden seien.

Vorteile des Gute-Kita-Gesetzes

In der Feierstunde des Familienbündnisses erläuterte Dr. Thomas Metker auch die Vorteile des neuen „Gute-Kita-Gesetzes“. Er zeigte sich überzeugt, dass sich nun der der Bund erstmals dauerhaft und verlässlich an der Verbesserung der Qualität vor Ort beteiligen werde. 5,5 Milliarden Euro stünden hierfür bereit. Zwei Milliarden werde seine Ministerin in neue Ganztagsschulangebote investieren. Mit dem Pflegeberufe-Gesetz habe die Bundesregierung dafür gesorgt, dass alle Auszubildenden in diesem Bereich eine Ausbildungsvergütung bekommen und kein Schulgeld mehr bezahlen. „Das müssen wir jetzt für alle Sozial- und Gesundheitsberufe hinbekommen“, stellte Dr. Metker heraus.

Dr. Thomas Metker (Bundesfamilienministerium) lobte das Vogelsberger Bündnis für Familie als bundesweit beispielgebend.

In Zeiten des Fachkräftemangels sei Familienfreundlichkeit längst kein „weicher Standortfaktor“ mehr, betonte der Vertreter des Bundesministeriums und machte deutlich, warum familienorientierte Unternehmen wettbewerbsfähiger in der Konkurrenz um Fachkräfte seien: Denn: „Sie haben ein besseres Image, können Beschäftigte besser an sich binden und sind damit produktiver.“ Landrat Görig und Dr. Metker dankten Sandra Obenhack für ihre verlässliche Koordination innerhalb der Bündnisstruktur. Der Landrat sagte die verlässliche Unterstützung der Kreisverwaltung in finanzieller und personeller Hinsicht auch für die Zukunft zu.

Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt von der Familie Neuhof aus Schlitz-Queck. Für die Licht- und Sound-Technik der als sehr stimmig bewerteten Veranstaltung hatten die Verantwortlichen Norbert Ludwig aus Lauterbach gewinnen können, dem Landrat Görig für sein Engagement herzlich dankte.  Für die Bewirtung war „Kompass Leben“ engagiert worden. Die „Kundinnen und Kunden“ des Büfetts waren voll des Lobes.

Gute Beispiele im Ehrenamt

Alsfeld erfüllt Herzenswünsche (Geldpreisträger)

Angersbach Aktiv e.V.

Förderverein der guten Taten – Weihnachtsmarkt Grebenau e.V.

Förderverein der Schlossbergschule Ulrichstein e.V,

Gelebte Inklusion: Freies Projektzentrum für Klang & Musik – Freizeit Wohnen (Geldpreisträger)

Kleiderkammer an der Wascherde

Kunst- und Kulturverein Ernst-Eimer-Freunde e.V.

Ortsbeirat Lauterbach-Wallenrod (zwei Tätigkeiten)

Ortsbeirat Nieder-Ofleiden

Owelabbe GDV Wallenrod (Geldpreisträger)

Schotten hilft e.V. (Geldpreisträger)

Soziales Beratungszentrum Schotten e.V.

Sportanglerverein Alsfeld

Stricken für Frühchen

Stricknachmittage „Auf der Hall“

Therapiehunde Osthessen e.V. (Geldpreisträger)

2 Gedanken zu “17 gute Beispiele im Ehrenamt

  1. Dass der Vogelsbergkreis auf Grund innovativer Projekte „bundesweit vorbildlich“ sei, durch die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie besonders gefördert werde, kann ich nicht erkennen.
    Schauen wir doch mal auf der Bündnis-Seite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unter Vogelsbergkreis nach, Unterseite https://lokale-buendnisse-fuer-familie.de/praxiswissen/ideen-zum-nachmachen-praxisimpulse/detail/beispiel/mit-rat-und-tat-an-der-seite-von-pflegenden-angehoerigen.html
    Als Ergebnis 10-jähriger Arbeit werden da gerade mal zwei „Projekte“ vorgestellt:
    Erstens: Eine in höchsten Tönen gelobte „Pflegehelfer-Initiative“. Beschreibung:
    „Über 9000 Bürgerinnen und Bürger im Vogelsbergkreis kümmern sich pflegend um Angehörige. Doch die Pflegetätigkeit bringt viele Menschen an ihre Belastbarkeitsgrenze. Um diesen Menschen Rückhalt zu geben, sie zu unterstützen und sie auf die verschiedenen Beratungs- und Unterstützungsangebote im Landkreis aufmerksam zu machen, hat sich 2010 die Pflegebegleiter-Initiative im Vogelsbergkreis gegründet. Seitdem schenken ehrenamtliche Pflegebegleiterinnen und -begleiter pflegenden Angehörigen Gehör und Zeit und fungieren im Rahmen der Initiative als deren Sprachrohr in der Öffentlichkeit.“
    Als Träger wurde ursprünglich das „Bürgernetzwerk Gesundheit und Pflege“ angegeben (https://osthessen-news.de/n1190941/alsfeld-neuer-pflegebegleiter-standort—gesundheit-und-pflege-im-vogelsberg-als-tr-ger.html). Doch bei dieser Trägerschaft blieb es nicht. Nach meinen Informationen hat dieses wichtige Projekt 2017 auch den zweiten Träger verloren (http://fz-alsfeld.de/?page_id=30) und auch keinen neuen mehr gefunden. Seither beschränkt sich die Unterstützung für pflegende Angehörige auf vereinzelte Angebote unter dem Motto „Ein Tag Pause vom Pflegealltag“, veranstaltet vom einzigen Pflegestützpunkt des Vogelsbergkreises. Dieser „Pausentag“ umfasst gerade mal 5 Stunden Programm einschließlich Mittagessen. Was ist daran vorbildlich?
    Zweitens: Der Unternehmenswettbewerb „Zukunft Familie“. Hier können sich Betriebe sich mit besonders familienfreundlichen Arbeitsbedingungen um eine Auszeichnung bewerben. Ausgezeichnet wurden für 2017 sieben Arbeitgeber. Davon waren zwei bereits mehrmals dabei und wurden praktisch jedes Jahr neu ausgezeichnet. Und zwei der Bewerber waren soziale Einrichtungen, deren zahlreiche TeilzeitmitarbeiterInnen natürlich jede Menge Zeit haben, sich um Kinder oder Pflegebedürftige Eltern zu kümmern. Die Gesamtzahl der Unternehmen im Vogelsbergkreis (ohne Kleinstbetriebe) liegt allerdings bei über 3.300 (Quelle: https://www.giessen-friedberg.ihk.de/blob/giihk24/Geschaeftsbereiche/Standortpolitik/Wirtschaftsdaten_von_A_bis_Z/downloads/2790740/3c0862faef08aa116555d0d6436b4b47/Zahlen_und_Fakten_2015-data.pdf). Wenn hiervon 7 Betriebe als besonders familienfreundlich angesehen werden, so sind das gerade mal 0,2 Prozent. Ein besonders beeindruckender Fortschritt bei der Herwstellung familienfreundlicher Arbeitsbedingungen?
    Über den Wolken… könnten die Vogelsberger mit Reinhard Mey singen… da muss das Kuckucksheim grenzenlos sein… Denn hinter den schönen Worten und den eindrucksvollen Belobigungen steht doch nur eine äußerst bescheidene Wirklichkeit.

  2. Na, ob auf diese Orgie des Eigenlobs und Schulterklopfens nicht doch so mancher mit einem Kommentar reagiert hat, um die Herren am Goldhelg 20 mal mit der weit weniger glorreichen Wirklichkeit des „Bündnisses für Familie“ zu konfrontieren? Nicht mal unsere Nachwuchs-Hoffnung und „vierte Gewalt“ Till Schmelz wollte einen Finger rühren geschweige einen Buchstaben tippen, um – auch gegen größte Widerstände der Mächtigen – nach Veröffentlichung der Wahrheit zu streben? Wer’s glaubt, wird Journalist.

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